Schlüsselfeld
deutsche Stadt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Schlüsselfeld (Stadt am südwestlichen Rand des oberfränkischen Landkreises Bamberg und zählt zur Metropolregion Nürnberg.
) ist eineWappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 45′ N, 10° 37′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberfranken | |
Landkreis: | Bamberg | |
Höhe: | 300 m ü. NHN | |
Fläche: | 70,24 km2 | |
Einwohner: | 6087 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 87 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 96132 | |
Vorwahlen: | 09552, 09555, 09546, 09548 | |
Kfz-Kennzeichen: | BA | |
Gemeindeschlüssel: | 09 4 71 220 | |
LOCODE: | DE SFD | |
Stadtgliederung: | 22 Gemeindeteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 5 96132 Schlüsselfeld | |
Website: | schluesselfeld.de | |
Erster Bürgermeister: | Johannes Krapp (CSU) | |
Lage der Stadt Schlüsselfeld im Landkreis Bamberg | ||
Die Stadt befindet sich südwestlich von Bamberg im Steigerwald im Tal der Reichen Ebrach an der Bayerischen Porzellanstraße.[2]
Nachbargemeinden sind (von Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Burgebrach, Mühlhausen, Wachenroth, Vestenbergsgreuth (alle drei Landkreis Erlangen-Höchstadt, Mittelfranken), Burghaslach (Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim, Mittelfranken), Geiselwind (Landkreis Kitzingen, Unterfranken) und Burgwindheim.
Es gibt 22 Gemeindeteile (in Klammern sind der Siedlungstyp und die Einwohnerzahlen, Stand 30. Juni 2022, angegeben):[3][4][5]
Die Einöde Lohmühle zählt zum Gemeindeteil Ziegelsambach.
Es gibt folgende Gemarkungen (alle ehemals selbstständige Gemeinden, die als Kataster-Bezirke erhalten blieben): Aschbach, Eckersbach, Elsendorf, Heuchelheim, Reichmannsdorf, Schlüsselfeld, Thüngfeld, Untermelsendorf und Ziegelsambach. Die Gemarkung Schlüsselfeld hat eine Fläche von 9,371 km². Sie ist in 1555 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 6026,07 m² haben.[6] In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Thüngbach.[7]
Die durchschnittliche Jahrestemperatur in Schlüsselfeld beträgt 8,24 °C.
Der Ort wurde 1315 als „Slüsselfeld“ erstmals urkundlich erwähnt.[8] Zu dieser Zeit wurde er von Konrad II. von Schlüsselberg planmäßig angelegt. Am 10. Juni 1336 erhielt Schlüsselfeld von Kaiser Ludwig dem Bayern die Marktrechte. Nach dem Tode seines Gründers fiel es an die Bischöfe von Bamberg und Würzburg. Durch Vergleich erwarb Würzburg 1390 auch den Bamberger Anteil an Schlüsselfeld. 1396 bekam der Markt Schlüsselfeld die Stadtrechte bestätigt. Die Würzburger Bischöfe bauten Schlüsselfeld zum Amt aus und wählten als Amtssitz das Thüngfelder Schloss.[9]
Am 1723 erbauten Rathaus der Stadt verkündet eine lateinische Inschrift folgenden Spruch:
Als Teil des Hochstiftes Würzburg, das ab 1500 zum Fränkischen Reichskreis gehörte, wurde das Centamt Schlüsselfeld 1803 zugunsten Bayerns säkularisiert, fiel im Frieden von Pressburg (1805) an das neugebildete Großherzogtum Würzburg und kam schließlich bei Gebietsbereinigungen 1810 zurück zu Bayern.
Schon im 19. Jahrhundert waren jüdische Familien im Gemeindeteil Aschbach ansässig, die einen jüdischen Friedhof anlegten. An die Opfer der Shoa während der NS-Gewaltherrschaft erinnert ein Gedenkstein am Friedhofseingang mit Namensnennung.[10]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde der Steuerdistrikt Schlüsselfeld gebildet, zu dem Thüngbach gehörte. Im selben Jahr entstand die Ruralgemeinde Schlüsselfeld, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. 1813 wurde sie zur Munizipalgemeinde erhoben. In Verwaltung und Gerichtsbarkeit war sie dem Landgericht Höchstadt zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Höchstadt.[11] Ab 1862 gehörte Schlüsselfeld zum Bezirksamt Höchstadt an der Aisch (1939 in Landkreis Höchstadt an der Aisch umbenannt) und weiterhin zum Rentamt Höchstadt (1919 in Finanzamt Höchstadt umbenannt, 1929–1972: Finanzamt Forchheim, seit 1972: Finanzamt Bamberg). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Höchstadt (1879 in Amtsgericht Höchstadt an der Aisch umbenannt), von 1959 bis 1973 war das Amtsgericht Forchheim zuständig, seitdem ist es das Amtsgericht Bamberg. Die Gemeinde hatte ursprünglich eine Fläche von 9,384 km².[12]
Vor der Gebietsreform gehörte Schlüsselfeld zum aufgelösten Landkreis Höchstadt an der Aisch (Oberfranken). Am 30. Juni 1972 wurden die Stadt und der Großteil des Landkreises in den Landkreis Erlangen-Höchstadt (zunächst mit der Bezeichnung Landkreis Erlangen) und damit in den Regierungsbezirk Mittelfranken eingegliedert. Am 1. Mai 1978 wechselte Schlüsselfeld in den Landkreis Bamberg und somit wieder zu Oberfranken.
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1972 die Gemeinde Heuchelheim (mit Rambach und Debersdorf) eingegliedert.[13] Am 1. Januar 1975 kam Untermelsendorf hinzu. Am 1. Mai 1978 folgten der Markt Aschbach, Eckersbach, Elsendorf (mit Possenfelden, Lach und Reumannswind), Reichmannsdorf, Thüngfeld und Ziegelsambach.[14] Am 1. Januar 1982 wurde der Gemeindeteil Reumannswind mit damals mehr als 50 Einwohnern an den Markt Wachenroth abgetreten.[15]
Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Stadt von 5002 auf 5941 um 939 Einwohner bzw. um 18,8 %.
Gemeinde Schlüsselfeld
Ort Schlüsselfeld
Laut Zensus am 9. Mai 2011 gehörten 69,0 % der Einwohner der katholischen Kirche, 20,3 % der evangelischen Kirche und 10,7 % einer anderen oder keiner Glaubensgemeinschaft an. Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist seitdem gesunken. Mit Stand Juni 2023 hatte Schlüsselfeld 6416 Einwohner, davon 55,2 % (3539) Katholiken, 15,9 % (1023) Protestanten und 28,9 % (1854) gehörten entweder einer anderen oder gar keiner Glaubensgemeinschaft an.[33] Im Jahre 2004 kam es zur Gründung einer Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Baptisten).[34]
Der Stadtrat besteht aus 20 Bürgern. Die folgende Tabelle zeigt die Sitzverteilung nach der jüngsten Kommunalwahl am 15. März 2020 sowie die Sitzverteilungen nach den früheren Wahlen 2014, 2008 und 2002.
Partei / Liste | Sitze 2020 | Sitze 2014 | Sitze 2008 | Sitze 2002 | |
CSU | 9 | 9 | 8 | 9 | |
SPD | 3 | 4 | 3 | 4 | |
Freie Wählergemeinschaft | 5 | 4 | 6 | 3 | |
Unabhängige Bürgergemeinschaft | 3 | 3 | 3 | 3 | |
Überparteilich Christliche Wählergemeinschaft | – | – | – | 1 |
Erster Bürgermeister ist seit 2014 Johannes Krapp (CSU), der ohne Gegenkandidaten 93,42 % der Stimmen erhielt und 2020 ebenfalls ohne Gegenkandidaten mit 94,64 % wiedergewählt wurde. Sein Vorgänger war seit 1996 der 1953 geborene und auch als Vorsitzender des örtlichen Steigerwaldklubs tätige Georg Zipfel (FW), der zuletzt 2008 mit 79,13 % der Stimmen zu einer dritten Amtszeit wiedergewählt wurde.
Blasonierung: „In Rot ein schräglinker silberner Schlüssel mit dem Bart nach oben, begleitet von zwei sechsstrahligen goldenen Sternen.“[35] | |
Wappenbegründung: Der Schlüssel bezieht sich nicht nur auf den Ortsnamen, sondern erinnert durch Stellung und Farbe an das Wappen der 1347 ausgestorbenen Edelfreien von Schlüsselberg als Besitzer und Gründer des Ortes, der 1342 als Besitz Konrads von Schlüsselberg genannt wurde.
Das heutige Wappen erschien erstmals in einem Siegel aus dem 16. Jahrhundert. |
Die Gemeindeflagge ist gold-rot-weiß. Ursprünglich war sie weiß-rot.[36]
Schlüsselfeld unterhält seit 2005 eine Partnerschaft mit der nordungarischen Gemeinde Hévízgyörk.
Das Stadtmuseum ist im Alten Rathaus untergebracht und besteht aus vier Räumen. Raum 1 ist der Geologie des Keuper gewidmet, Raum 2 zeigt die Natur im Steigerwald. In Raum 3 befindet sich eine volkskundliche Ausstellung und in Raum 4 wird neben der Geschichte der Stadt Schlüsselfeld die der Porzellanmanufaktur Reichmannsdorf gezeigt.[37]
Sehenswert sind im Bereich der Stadt Schlüsselfeld:
Die Stadt Schlüsselfeld ist als Kleinzentrum anerkannt.
Die Staatsstraße 2260 verläuft nach Geiselwind (11 km westlich) bzw. nach Wachenroth (7 km östlich). Von ihr zweigt die Staatsstraße 2261 in Richtung Südwesten ab, wo sie unmittelbar zur Anschlussstelle 77 der Bundesautobahn 3 führt und weiter nach Burghaslach (3 km südwestlich). Die Staatsstraße 2262 verläuft nach Reichmannsdorf (6,5 km nordöstlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Debersdorf (2,5 km nordwestlich) und nach Burghaslach (2,5 km südwestlich).[2]
Nach Schlüsselfeld führt die nur im Güterverkehr betriebene Bahnstrecke Frensdorf–Schlüsselfeld.
Durch den Ort verläuft der Fränkische Marienweg.
Auf dem Stadtgebiet gibt es zwei Brauereien: die Sternbräu (Scheubel) in Schlüsselfeld sowie die 2012 gegründete Braumanufaktur Hertl in Thüngfeld.
Liste der ehemaligen Brauereien:
Freiwillige Feuerwehren gibt es in den Stadtteilen Aschbach, Eckersbach, Elsendorf, Heuchelheim, Reichmannsdorf mit Untermelsendorf, Schlüsselfeld, Thüngfeld und Ziegelsambach/Wüstenbuch.
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