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Ortsteil von Hosenfeld Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Schletzenhausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Hosenfeld im Landkreis Fulda in Hessen.
Schletzenhausen Gemeinde Hosenfeld | |
---|---|
Koordinaten: | 50° 31′ N, 9° 30′ O |
Höhe: | 313 m ü. NHN |
Fläche: | 5,63 km²[1] |
Einwohner: | 326 (2023) HW+NW[2] |
Bevölkerungsdichte: | 58 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 36154 |
Vorwahl: | 06650 |
Die Kath. St. Nikolaus Kirche von 1852 in der Ortsmitte |
Der Ort liegt im westlichen Rand im Landkreis Fulda und am östlichen Rand des Vogelsberges. Durch den Ort fließt die Jossa. Die Ortschaft liegt an der Landesstraße L 3141 zwischen Hainzell und Hosenfeld im Jossatal.
Das wohl spätestens im 10. Jahrhundert entstandene Dorf wird bekanntermaßen erstmals im Jahre 1270 erwähnt.[1]
Abt Bertho II. von Leibolz geht 1270 mit dem Nonnenkloster Blankenau einen Tausch ein und überließ demselben unter anderem das Dorf Slezinhusen (Haus des Slezo), das zum Klosterhospital in Fulda gehörte. Dafür wurde ihm das Eigengut in Roßbach (Hünfeld), sowie die Stätte, an der dortselbst einst ein befestigtes Schloss (castrum) gestanden hatte, als Eigentum übertragen.[3]
Die Laienschwester (conversa) Cunigunde aus dem Kloster Blankenau vermacht 1290 diesem unter anderem „zwei Solidi Fuldaere Denare“ aus ihrem Besitz in Slezenhusen für die Beleuchtung der Klosterkirche. Das Dorf, welches sich im Besitz derer von Lüder befand, hatte 1528 insgesamt 13 Zinspflichtige. 1543 wohnten in dem Dorf 25 Zinspflichtige. 1752 endete die Herrschaft derer von Lüder über das Dorf.
Im Jahr 1812 hatte das Dorf 39 Feuerstellen mit 286 Seelen und gehörte zum Gericht Hosenfeld.
Schletzenhausen und die bis dahin ebenfalls selbständigen Gemeinden Brandlos, Hainzell, Hosenfeld, Jossa, Pfaffenrod, Poppenrod und Blankenau mit dem Weiler Gersrod gaben am 31. Dezember 1971 ihre Eigenständigkeit auf und wurden im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die bereits bestehende Gemeinde Hosenfeld eingegliedert.[4] Für alle nach Hosenfeld eingegliederten Gemeinden und die Kerngemeinde wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Schletzenhausen lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6]
• 1812: | 39 Feuerstellen, 286 Seelen[1] |
Schletzenhausen: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2020 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1812 | 286 | |||
1834 | 367 | |||
1840 | 367 | |||
1846 | 365 | |||
1852 | 374 | |||
1858 | 396 | |||
1864 | 351 | |||
1871 | 354 | |||
1875 | 362 | |||
1885 | 359 | |||
1895 | 313 | |||
1905 | 335 | |||
1910 | 336 | |||
1925 | 335 | |||
1939 | 372 | |||
1946 | 476 | |||
1950 | 440 | |||
1956 | 370 | |||
1961 | 380 | |||
1967 | 404 | |||
1970 | 412 | |||
1979 | 408 | |||
1995 | 389 | |||
2011 | 372 | |||
2020 | 324 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Hosenfeld (HW+NW)[2]; Zensus 2011[7] |
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Schletzenhausen 372 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 60 Einwohner unter 18 Jahren, 147 zwischen 18 und 49, 75 zwischen 50 und 64 und 90 Einwohner waren älter.[7] Die Einwohner lebten in 150 Haushalten. Davon waren 36 Singlehaushalte, 48 Paare ohne Kinder und 51 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 45 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 87 Haushaltungen lebten keine Senioren.[7]
• 1885: | ein evangelischer (= 0,34 %), 293 katholische (= 99,66 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 12 evangelische (= 3,16 %), 368 katholische (= 96,84 %) Einwohner[1] |
Schletzenhausen gehört zur katholischen Pfarrei St. Peter und St. Paul in Hosenfeld und hat eine Filialkirche, die Sankt Nikolaus geweiht ist. Die Filialkirche ist ein schlichter Sandsteinbau in einfacher neugotischer Form aus dem Jahre 1852. Der Baumeister war Architekt Heres aus Fulda.
Im Jahre 1972 wurde die Kirche nach Plänen des Architekten Waldemar Schneider aus Fulda modern erweitert. Das äußere Erscheinungsbild lässt an der Hauptfassade noch den alten Kirchenbau mit seinem Originalturm erkennen. Die Neubauteile fügen sich harmonisch abgesetzt in den gesamten Baukörper ein. Im vorspringenden Dachreiter der Fassade hängt ein Zweigeläut in den Schlagtönen f und as. Der Dachreiter trägt einen Spitzhelm.
Friedhof
Schletzenhausen besitzt auf dem gemeindlichen Friedhof eine Friedhofskapelle aus dem Jahre 1975. Im Glockenträger hängt eine Glocke mit dem Schlagton c. Das alte Friedhofskreuz in der Wegeachse stammt aus dem Jahre 1930.
Ortsvorsteher ist Hermann Dentel (Stand August 2021).[8]
Das neu errichtete Bürgerhaus in der ehemaligen Dreschhalle des Dorfes steht neben dem Feuerwehrhaus und bildet den Dorfmittelpunkt.
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