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Stadtteil von Wolfsburg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Schillerteich ist ein Stadtteil von Wolfsburg (Niedersachsen). Er wurde benannt nach dem Großen Schillerteich, der am Rand des Stadtteils liegt. Das Wohngebiet im Stadtteil Schillerteich ist eines der ersten Wohnquartiere der neuen Stadt Wolfsburg, die ab 1938 noch als Stadt des KdF-Wagens im Bau war.
Schillerteich Stadt Wolfsburg | |
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Koordinaten: | 52° 25′ N, 10° 48′ O |
Einwohner: | 2298 (30. Sep. 2021)[1] |
Postleitzahl: | 38440 |
Vorwahl: | 05361 |
Lage in Wolfsburg | |
Vor 1938 – dem Jahr der Stadtgründung – befand sich im Gebiet des heutigen Stadtteils Schillerteich die Schillermühle, eine Wassermühle die im 19. Jahrhundert um ein Sägewerk erweitert wurde. Einige weitere Häuser befanden sich an der Straße Am Mühlengraben zwischen der Schillermühle und Heßlingen. Nordöstlich des Großen Schillerteichs führte die Straße von Heßlingen nach Nordsteimke vorbei, nördlich der Schillermühle zweigte davon die Straße nach Reislingen ab.
Der Stadtteil Schillerteich war einer der ersten Stadtteile, die nach der 1938 erfolgten Gründung der Stadt des KdF-Wagens entstanden. Von 1939 bis zur kriegsbedingten Einstellung des Wohnungsbaus um 1942 entstanden die Straßen (heute abweichende Namen in Klammern) Admiral-Scheer-Straße (Fichtestraße), Graf-Spee-Straße (Stresemannstraße), Hötzendorfplan (Rathenauplan), Lindengasse (Kettlerstraße), Litzmannstraße (Friedrich-Ebert-Straße), Prinz-Eugen-Straße (Bebelstraße), Rothenfelder Straße, Suhlgarten, Teichgarten und Weddigenstraße (Windhorststraße). Es wurden Wohnhäuser mit Mietwohnungen erbaut sowie der Nahversorgung der Bewohner dienende Einzelhandelsgeschäfte. Eine Kinderkrippe wurde westlich der Litzmannstraße errichtet, die Ortsgruppe der NSDAP hatte ihren Sitz an der Weddigenstraße.
Bereits im April 1945, unmittelbar nach dem Kriegsende in der Stadt des KdF-Wagens, wurden viele der bereits bestehenden Straßen im Stadtteil umbenannt.[2] 1945 stellte auch der US-amerikanische Ortskommandant der katholischen Kirche das Haus der NSDAP-Ortsgruppe für ihr Pfarramt zur Verfügung. 1946/47 wurde die erste evangelisch-lutherische Kirche im Stadtteil errichtet, in Form einer Baracke mit Glockenturm. 1947 erfolgte die Einrichtung eines Freibades im Großen Schillerteich, dafür stellte die Stadtverwaltung einen Bademeister ein.[3] 1947/48 wurde der katholische Kindergarten St.-Christophorus-Haus an der Lindengasse erbaut, sein Eingangsportal ist heute noch erhalten.
1950/51 wurden die katholische St.-Christophorus-Kirche und die evangelische Christuskirche erbaut. 1951 wurden die Mittelschule (spätere Ferdinand-Porsche-Realschule) und der erste Bauabschnitt der Oberschule (heutiges Ratsgymnasium) eröffnet, ferner eine Notkirche der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde erbaut. 1952 erbaute die Stadtmission ihr Gebäude, und an der Ecke Friedrich-Ebert-Straße/Rothenfelder Straße wurde ein Blumen-Pavillon errichtet. 1955 wurde der Bau der Oberschule mit der Eröffnung der Aula zunächst abgeschlossen. Am 3. September 1955 wurde zwischen dem Großen Schillerteich und der Stresemannstraße das Porsche-Denkmal errichtet, dessen von Knud Knudsen geschaffene Büste bereits 1952 von der Stadt Wolfsburg erworben worden war.[4] In den 1950er Jahren entstanden im Umfeld der beiden großen Kirchen weitere kirchliche Einrichtungen. Am Ufer des Großen Schillerteichs befand sich eine Bootsstation zum Verleih von Ruderbooten. 1970 wurde die Schillermühle an eine Baugesellschaft verkauft, ihre Gebäude wurden 1971 abgerissen; an ihrer Stelle entstand bis 1975 das Schillerteich-Center. In den 1970er Jahren wurde auch die Lindengasse in Kettlerstraße umbenannt und der 1976 eröffnete City-Ring erbaut. Für dessen Bau wurde die Pestalozziallee in westlicher Richtung bis zur Porschestraße verlängert und der Blumen-Pavillon abgerissen. Das Porsche-Denkmal wurde an seinen heutigen Standort am Rathaus verlegt.
1987 eröffnete die Ortsgruppe der DLRG ihr Vereinsheim am Schleusenpfad.[5]
Schillerteich bildet gemeinsam mit den benachbarten Stadtteilen Hellwinkel, Stadtmitte, Heßlingen, Rothenfelde, Steimker Berg, Steimker Gärten und Köhlerberg die Ortschaft Stadtmitte.[6] Ortsbürgermeister ist Erich Schubert (SPD).
Auf der Nordseite des Großen Schillerteichs befand sich die Schillermühle, eine seit etwa 1600 bestehende Wassermühle. 1863 wurde sie durch ihren Besitzer Günther von der Schulenburg um ein Sägewerk erweitert. Ebenfalls im 19. Jahrhundert wurden Wohnhäuser für ihre Arbeiter erbaut, von denen heute das Doppelhaus Am Mühlengraben 5/7 das älteste Gebäude im Stadtteil Schillerteich ist. Mühle und Sägewerk gehörten den Grafen von der Schulenburg, sie wurden 1970 für den Bau des Schillerteich-Centers verkauft und 1971 abgerissen. Von den drei geplanten Gebäuden des Schillerteich-Centers, das von den Architekten Kurt Haarstick und Axel M. Toussaint entworfen wurde,[7] wurde in den 1970er Jahren nur der erste nördliche, 57 Meter[8] hohe Block errichtet.
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