Gerhard Langmaack

deutscher Architekt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Gerhard Langmaack (* 19. Februar 1898 in Hamburg; † 26. Mai 1986 in Ahrensburg) war ein deutscher Architekt.

Leben

Zusammenfassung
Kontext
Thumb
Interieur der Kirche in Altenlohm (1936)

Gerhard Langmaack, Sohn eines Bankiers, besuchte ab 1914 die Staatliche Baugewerkschule Hamburg. Von 1916 bis 1918 nahm er als Pioniersoldat am Ersten Weltkrieg teil. 1922 eröffnete er sein Architekturbüro in Hamburg, das er bis 1973 leitete.

Thumb
Grabstätte

Einer seiner ersten bedeutenden Aufträge war 1925/1926 der Bau der Kulturwissenschaftlichen Bibliothek Warburg nach Plänen von Fritz Schumacher. Geprägt von Jugendbewegung und Heimatschutz, war Langmaack anfällig für die Propaganda „artgemäßen Bauens“ und wurde 1934 Leiter der Landesstelle Norddeutschland der Reichskammer der bildenden Künste. Wegen seiner Weigerung, der NSDAP beizutreten, wurde er 1936 aus diesem Amt abberufen.[1]

Sein besonderes Interesse galt dem Kirchenbau. Seine erste Kirche errichtete er 1936 in Altenlohm, Kreis Goldberg in Schlesien. Mehr als sechzig kirchliche Rekonstruktions- und Neubauprojekte trugen seine Handschrift. Nach 1945 war er intensiv an Wiederaufbau und Neubau beteiligt.

Langmaack war, angeregt durch seinen Konfirmator, Pastor Ludwig Heitmann an St. Johannis in Hamburg-Eppendorf, früh der Berneuchener Bewegung beigetreten und gehörte der Michaelsbruderschaft seit ihrer Gründung 1931 an.[2] 1949 zählte er zu den Begründern des Deutschen Evangelischen Kirchbautages, dessen Arbeitsausschuss er angehörte. Über viele Jahre hatte er einen Lehrauftrag am Fachbereich Evangelische Theologie der Universität Hamburg, die ihm 1968 die Ehrendoktorwürde der Theologie verlieh.

Gerhard Langmaack verstarb im Alter von 88 Jahren und wurde auf dem Neuen Niendorfer Friedhof beigesetzt.

Werk

Thumb
St. Thomas-Kirche in Lübeck (1950/1951)
Thumb
St. Philippuskirche in Lübeck (1956/1957)
Thumb
Dreifaltigkeitskirche in Detmold (1960/1961)
Thumb
Hoffnungskirche in Ramallah (1961–1963)
Thumb
Friedenskirche (Flensburg) (1967/68)

Bauten

Schriften

  • Warum Natur- und Heimatschutz? Wendt & Matthes, Berlin 1932.
  • Unser Massenschicksal und der Weg der Baukunst. In: Baugilde, Zeitschrift des Bundes deutscher Architekten, 16. Jahrgang 1934, S. 511–534.
  • Der gottesdienstliche Ort. In: Karl Ferdinand Müller (Hrsg.): Liturgia. Handbuch des evangelischen Gottesdienstes. 1. Band, Kassel 1954, S. 366–436.
  • Arbeiten aus den Jahren 1923–1955. Selbstverlag, o. J.
  • Evangelischer Kirchenbau im 19. und 20. Jahrhundert. Johannes Stauda Verlag, Kassel 1971, ISBN 3-7982-0108-0.

Literatur

Commons: Gerhard Langmaack – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.