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Ortsteil der Marktgemeinde Berchtesgaden Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Salzberg ist eine Gemarkung im Markt Berchtesgaden im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land.[2] Bis zum 31. Dezember 1971 bestand die Gemeinde Salzberg.
Salzberg (Gemarkung) Markt Berchtesgaden | |
---|---|
Koordinaten: | 47° 38′ N, 13° 1′ O |
Höhe: | 530–950 m |
Fläche: | 16,83 km² |
Einwohner: | 2735 (31. Dez. 1971)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 162 Einwohner/km² |
Zugleich bezeichnet Salzberg auch den auf ca. 1000 Meter Höhe ansteigenden Bergrücken[3] bzw. Vorberg des Kehlsteins,[4] auf dem sich zwei Gnotschaften verteilen, die seit 1972 Gemeindeteile von Berchtesgaden sind.
Die Gemarkung Salzberg (Kennziffer: 099964)[2] hat eine Fläche von etwa 1683,23 Hektar.[5] Sie liegt vollständig auf dem Gemeindegebiet des Marktes Berchtesgaden.[6]
Die Gemarkung Salzberg grenzt im Norden an die Gemarkung Schellenberger Forst, im Osten an die Gemarkungen Au und Eck, im Süden an die Gemarkungen Forst Königssee und Königssee und im Westen an die Gemarkungen Schönau, Berchtesgaden, Bischofswiesen und Maria Gern.
Auf ihr liegen sechs Gnotschaften, die zum Zeitpunkt der Volkszählung vom 25. Mai 1987 zusammengenommen 1988 Einwohner hatten (in Klammern die Einwohnerzahlen im Einzelnen).[7]
Im Zuge des 1377 ausgestellten Landbriefs von Propst Ulrich Wulp[8] wurde Pherg bzw. Berg (ab 1818: „Salzberg“) mit den bis 1817 namenlosen sechs „Gnotschaftsbezirken“ Anzenbach, Metzenleiten, Mitterbach, Obersalzberg, Untersalzberg I und Untersalzberg II vermutlich schon ab Ende des 14. Jahrhunderts zu einer der acht „Urgnotschaften“ des Berchtesgadener Landes. Die Gebietsfläche des Berchtesgadener Landes entsprach ab 1155 dem Kernland des Klosterstifts Berchtesgaden, das 1380 zur Reichsprälatur Berchtesgaden und 1559 zur reichsunmittelbaren Fürstpropstei Berchtesgaden erhoben worden war. Erste schriftliche Erwähnung als Gnotschaft findet Berg im ersten Steuerbuch des Berchtesgadener Landes von 1456.[9][10]
Bereits ab 1190 wurde im Pherg am Golmbach (Untersalzberg II) nach Salz gegraben[11] und 1517 mit dem Anschlagen des „Petersberg-Stollen“ das Salzbergwerk Berchtesgaden durch Fürstpropst Gregor Rainer begründet.[12]
→ Siehe zu diesen Absätzen auch den Abschnitt: Geschichte in Fürstpropstei Berchtesgaden
Nach der Säkularisation von 1803 verlor das Berchtesgadener Land seine politische Eigenständigkeit als Fürstpropstei, darauf folgten kurz hintereinander drei Herrschaftswechsel. 1810 wurde das Berchtesgadener Land schließlich dem Königreich Bayern angegliedert,[13] und aus Berg eine Gemeinde, die erstmals in einer namentlichen Auflistung ihrer Gemeindevorsteher und Bürgermeister von 1818 als Gemeinde „Salzberg“ bezeichnet wird.[14] Die bisherigen Gnotschaftsbezirke werden seither bis zum heutigen Tag als „Gnotschaften“ bezeichnet. Die Gnotschaften Anzenbach und Metzenleiten waren 1817 für ein Jahr Ortsteile der Gemeinde Gern und ab 1818 wieder mit Salzberg verbunden.
→ Siehe zu diesem Absatz auch den Abschnitt: Nach der Säkularisation in Fürstpropstei Berchtesgaden
Am 1. Januar 1887 trat die Gemeinde Salzberg an Berchtesgaden 16 Häuser ab, darunter das Schloss Adelsheim.[15]
Wiewohl oder gerade weil die beiden damals noch getrennten Gemeindegebiete weitläufig miteinander verzahnt waren und sich die Gemeindegrenze ab der Gnotschaft Mitterbach und den Gerer Bach entlang in einem weiten Bogen von Südosten Richtung Norden bis zur Hilgerkapelle um den alten Marktkern Berchtesgaden zog,[16] gab es zwischen dem Markt Berchtesgaden und der Gemeinde Salzberg seit dem 19. Jahrhundert Spannungen. Diese Spannungen boten unter anderem noch Ende der 1920er hiesigen Jugendlichen immer wieder den Vorwand, sich als „Markterer“ und die „Salzberger“ gegenseitig zu schlagen.[17]
Bereits während der NS-Zeit sollte Salzberg im Zuge der Errichtung des „Führersperrgebiets“ in der Gnotschaft Obersalzberg in eine dann „Große Marktgemeinde Berchtesgaden“ eingemeindet werden, was jedoch bis Kriegsende nicht vollzogen wurde. Als nach der Befreiung vom Nationalsozialismus die amerikanische Besatzungsmacht an den Plänen der Eingemeindung festhalten und für Salzberg keinen eigenen Bürgermeister aufstellen wollte, wurde dies von der Bevölkerung in einem Schreiben vom 12. Mai 1945 an den Landrat Jacob u. a. mit dem Verweis auf die nationalsozialistischen Wurzeln dieser Bestrebung und der wirtschaftlichen Eigenständigkeit heftig abgelehnt und erfolgreich abgewehrt.[18]
Eingebettet in diese spannungsreiche Gemengelage erläutert Hellmut Schöner auch: „Gemeindeverwaltung und Schule waren eine Enklave inmitten von Berchtesgaden“,[16] d. h. die Gebäude der Salzberger Gemeindeverwaltung befanden sich nicht in Salzberg, sondern auf dem Gemeindegebiet von Berchtesgaden (bis 1954 zusammen mit der Salzberger Volksschule[19]).
Die Gemeinde Salzberg umfasste die unter Lage und Gliederung genannten Gnotschaften bzw. Ortsteile und hatte im Jahr 1964 eine Fläche von 1381,87 Hektar,[20] die damit noch um gut 300 Hektar kleiner war als die dann um den Anteil am Forst Königssee erweiterte Gemarkung.
Blasonierung: „Im blauen Feld die Figur des hl. Rupertus im bischöflichen Ornat, rotem Gewand mit silbernen (weißen) Unterkleid, roter Mitra und goldenem (gelbem) Nimbus, in der rechten Hand der goldene (gelbe) Bischofsstab, in der Linken ein goldenes (gelbes) Buch haltend, worauf eine silberne (weiße) Salzkufe ruht.“ | |
Wappenbegründung: Salzberg führte von 1925 bis 1972 ein eigenes Wappen. Nach einem Entwurf von Otto Hupp zeigt es Rupert von Salzburg, der auch als Schutzheiliger des Salzwesens gilt.[21] |
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Salzberg zum Jahresende 1971 aufgelöst und in den Markt Berchtesgaden eingegliedert.[24]
Am 1. Januar 1984 wurde das gemeindefreie Gebiet Forst Königssee aufgelöst, und ein kleinerer Teil mit einer Fläche von 309,19 Hektar kam zur Gemarkung Salzberg. Der große Rest mit 4574,69 Hektar kam als eigene Gemarkung zur Gemeinde Schönau am Königssee.
Das unterirdische Rohrsystem, in dem der in Obersalzberg entspringende Gollenbach an der so genannten „Gollenbachbrücke“ in die Berchtesgadener Ache mündet, musste 2014 nach einer durch Hochwasser bedingten Verstopfung der Anlage im Juni 2013 neu gebaut werden.[25]
Zum Salzberg als „Bergrücken“ sind nur wenige Fakten belegt, wie seine Höhe von etwa 1000 m[3][32][33] und dass er als Vorberg des Kehlsteins[4] wiederum ein Nebengipfel des Göllmassivs am Ostrand der Berchtesgadener Alpen ist.
Weitere bzw. exaktere Angaben u. a. zu seiner Geomorphologie fehlen hingegen bislang. Darüber hinaus ist derzeit nur noch nachzuweisen, dass sich auf dem Salzberg von den sechs oben aufgeführten Gnotschaften lediglich die „Ansiedlungen Unter- und Obersalzberg“ verteilt haben[3] – die Bezeichnung dieser Ansiedlungen aber nicht mit gleichnamigen Erhebungen bzw. Gipfeln des Salzbergs gleichzusetzen sind. So zitiert auch Wolf-Armin von Reitzenstein in seinem Lexikon bayerischer Ortsnamen (2006) einzig unter dem Stichwort Obersalzberg ein geographisches Lexikon von 1832, worin es heißt: „Salzberg, Name jener Gegend im Ldg. Berchtesgaden, rechts der Achen, welche auf dem Berge gleiches Namens, den dieser von seinen Eingeweiden hat, sich ausbreitet, eine Gemeinde bildet und mehrere Einöden enthält, welche in Ober- und Unter-Salzberg abgetheilt sind.“[34] Stichworte zu „Untersalzberg“ und „Salzberg“ auch nur mit Verweisen nach „Obersalzberg“ werden in diesem Lexikon bayerischer Ortsnamen nicht angezeigt.
Am Soleleitungsweg oberhalb von Ramsau bei Berchtesgaden ist auf einem schematischen Plan der dritten Soleleitung (Betriebszeit: 1817–1961) der „Berchtesgadener Salzberg“ als Ausgangspunkt für ihren Weg bis zur Saline in Bad Reichenhall verzeichnet (siehe dazu auch die untere Abbildung rechts).
Die Ausbildung des Schellenberger Mittelgebirges wurde durch das Fehlen des überlagernden Dachsteinkalkes beeinflusst. Während im Westteil dieses Naturraumes der Untergrund durch Ramsaudolomit aufgebaut ist, dominieren im Mittel- und Ostteil triassische und jurassische Gesteine der Hallstätter Brekzie. Dort bildete sich dann auch der Salzberg mit seinen Einlagerungen permoskythischer Salzgesteine. Die kuppigen Gesteine sind großflächig glazial überformt und mit Moränenmaterial bedeckt.[35]
Vor den benachbarten bzw. höher gelegenen Roßfeldrennen von 1958 bis 1973 sowie 1977 gab es schon zwischen 1925 und 1928 die „Salzbergrennen“, bei denen u. a. 1928 Hans Stuck gegen Rudolf Caracciola angetreten war.[36]
Veranstaltet wurden die Salzbergrennen vom 1925 gegründeten Motorsport-Club Berchtesgaden. Die Rennstrecke startete in Berchtesgaden an der Schiessstättbrücke und hatte bis Obersalzberg eine Länge von 3,5 Kilometer.[37]
1929 wurde anstelle des Salzbergrennens am 31. August und am 1. September eine Geländeprüfungs- und Geschicklichkeitsfahrt „Rund um das Lattengebirge“ veranstaltet.[38]
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