Saint-Lizier
französische Gemeinde im Département Ariège Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Saint-Lizier (gascognisch Sent Líser) ist ein südfranzösischer Ort und eine Gemeinde mit 1.377 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) in der historischen Provinz Couserans im Département Ariège. Der Ort war bis zur Französischen Revolution Bischofssitz und lag südlich einer Nebenstrecke des Jakobswegs (Via Tolosana). Im Jahr 1998 wurden die beiden früheren Kathedralen, der Bischofspalast und die Überreste der Stadtmauer von der UNESCO als Welterbe-Stätten im Zusammenhang mit den Wegen der Jakobspilger in Frankreich eingestuft.
Saint-Lizier Sent Líser | ||
---|---|---|
Staat | Frankreich | |
Region | Okzitanien | |
Département (Nr.) | Ariège (09) | |
Arrondissement | Saint-Girons | |
Kanton | Portes du Couserans | |
Gemeindeverband | Couserans-Pyrénées | |
Koordinaten | 43° 0′ N, 1° 8′ O | |
Höhe | 368–578 m | |
Fläche | 9,01 km² | |
Einwohner | 1.377 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 153 Einw./km² | |
Postleitzahl | 09190 | |
INSEE-Code | 09268 | |
Website | Saint-Lizier | |
Saint-Lizier, Kathedrale und Bischofspalast |
Der Ort Saint-Lizier liegt im Pyrenäenvorland auf dem Ostufer des Flusses Salat in einer Höhe von ca. 420 m. Nächstgrößere Stadt ist das gut 100 km (Fahrtstrecke) nördlich gelegene Toulouse; der Nachbarort Saint-Girons liegt nur ca. 3 km südlich. Das Klima ist gemäßigt bis warm; Regen (ca. 800 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.
Jahr | 1800 | 1851 | 1901 | 1954 | 1999 | 2017 | ||
Einwohner | 1049 | 1295 | 1273 | 1348 | 1592 | 1367 | ||
Quelle: Cassini und INSEE |
Trotz der Freisetzung von Arbeitskräften in den Landgemeinden infolge der Mechanisierung der Landwirtschaft ist die Bevölkerungszahl des Ortes im 19. und 20. Jahrhundert kaum angestiegen.
Obwohl Agrarwirtschaft und Viehzucht immer noch das wirtschaftliche Leben bestimmen, hat der Tourismus seit dem ausgehenden 20. Jahrhundert einen bedeutenden Aufschwung genommen.
Schon in gallorömischer Zeit war Saint-Lizier als Hauptsitz der Consoranni, eines Volkes, das am Fuß der Pyrenäen lebte, ein wichtiger Ort. Im Jahr 72 v. Chr. machte der römische Feldherr Pompeius hier Rast, als er von seinem Sieg über Quintus Sertorius in Spanien nach Rom zurückkehrte.
Bereits im 5. Jahrhundert wurde der Ort Sitz des Bistums Couserans, des ältesten in der Region Ariège. Der erste bekannte Bischof war Valerius (französisch Saint Valier); ihm folgte der namengebende hl. Glycerius (französisch Saint Lizier), der im Jahr 506 an der Synode von Agde teilnahm.
Seit dem Mittelalter besteht Saint-Lizier aus zwei getrennten Quartieren – zum einen der bischöflichen Oberstadt, die noch heute von gallorömischen Mauern umgeben ist; hier befindet sich die ehemalige Kathedrale Notre-Dame de la Sède. Dagegen gilt die Unterstadt bis zum Salat als Bürgerstadt. Im Jahr 1655 wurden die beiden Stadtviertel von Bischof Auger de Montfaucon zusammengelegt. Das Bistum wurde durch das Konkordat von 1801 zwischen Napoleon und dem Heiligen Stuhl aufgehoben.
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