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Stadt im Landkreis Görlitz, Sachsen, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Rothenburg/Oberlausitz (amtlicher Name Rothenburg/O.L.; oberlausitzisch: Ruttnburg[2], obersorbisch ) ist eine Kleinstadt im Landkreis Görlitz im Nordosten des Freistaates Sachsen an der deutsch-polnischen Grenze. Dem Görlitzer Beispiel folgend nennt sie sich „östlichste Kleinstadt Deutschlands“ und „östlichstes Städtchen Deutschlands“.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 20′ N, 14° 58′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Görlitz | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Rothenburg/O.L. | |
Höhe: | 160 m ü. NHN | |
Fläche: | 72,4 km2 | |
Einwohner: | 4292 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 59 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 02929 | |
Vorwahlen: | 035891, 035892 (Uhsmannsdorf) | |
Kfz-Kennzeichen: | GR, LÖB, NOL, NY, WSW, ZI | |
Gemeindeschlüssel: | 14 6 26 480 | |
LOCODE: | DE RBO | |
Stadtgliederung: | Stadtkern und 8 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 1 02929 Rothenburg/Oberlausitz | |
Website: | www.rothenburg-ol.de | |
Bürgermeister: | Philipp Eichler (CDU) | |
Lage der Stadt Rothenburg/Oberlausitz im Landkreis Görlitz | ||
Nordwestlich der Stadt liegt der Flugplatz Rothenburg/Görlitz, der in den 1960er-Jahren gebaut und von der NVA als Jagdflieger-Ausbildungsplatz genutzt wurde.
Die Stadt liegt im östlichen Teil des Landkreises Görlitz und im Nordosten der Oberlausitz im Tal der Lausitzer Neiße südlich der Muskauer Heide. Rothenburg ist von einer stark land- und forstwirtschaftlich geprägten Heidelandschaft umgeben.
Die Stadt wurde 1268[3] erstmals in einer Urkunde des Markgrafen Otto von Brandenburg als Rotenberg erwähnt, 1305 aber als Rothenburch (der zweite Namensteil wechselte auch in späteren Belegen öfter).[4] Die Gründung lag wahrscheinlich am Ende des 12. und zu Beginn des 13. Jahrhunderts. Die Entwicklung war geprägt von Handwerk und Landwirtschaft in einem wirtschaftlich eher kargen Umland. Über die Stadt gingen insgesamt 13 verheerende Stadtbrände hinweg. Beherrschend für die Stadt und ihre Entwicklung war die ansässige Familie von Martin, der ein Großteil der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen um Rothenburg gehörte.
Noch bis in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde in Rothenburg auch Sorbisch gesprochen, obwohl es wohl nach der Reformation keine sorbischen Gottesdienste mehr gab. Ein erst 1931 abgebrochenes Kirchlein am Friedhof trug jedoch im Volksmund bis in die neueste Zeit den Namen „Wendenkapelle“.[5]
Die Stadt fiel 1815 gemäß den Beschlüssen des Wiener Kongresses an Preußen. Mit der preußischen Verwaltungsreform wurde sie Kreisstadt des Landkreises Rothenburg (Ob. Laus.), der einer der flächengrößten Kreise Preußens und später Deutschlands war.
Im Jahre 1856 gründete sich die Große Vereins-Sterbekasse zu Rothenburg O.-L. Damit war in Rothenburg eine der ersten Versicherungen Preußens entstanden, die zahlreiche Mitglieder im Landkreis zählte. Um 1908 war die Versicherung so stark gewachsen, dass der Sitz der Versicherung nach Görlitz verlegt wurde. Die Rechtsnachfolgerin Rothenburger Versicherungs-Anstalt in Görlitz a.G. residierte in einem von dem Architekten Gerhard Röhr neu errichteten Gebäude in der Brückenstraße in Görlitz. Das Gebäude gehört seit dem Jahre 1992 zum Campus der Hochschule Zittau/Görlitz. Die Rothenburger Versicherungs-Anstalt a.G. ist nach diversen Übernahmen in den Versicherungskonzern AXA übergegangen.
Insgesamt kam es in der Geschichte der Stadt zu 14 Stadtbränden, u. a. der erste Brand im Jahr 1427 oder auch in den Jahren 1798[6] und 1805, die jeweils zahlreiche Gebäude im Stadtkern komplett zerstörten. Allerdings wurde erst im Jahr 1882 die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Rothenburg gegründet. Bis zum Zweiten Weltkrieg wurden von Pferden gezogene Löschkutschen in den Einsatz geschickt. Erst im Jahr 1948 kam mit dem noch heute existierenden Magirus Modell „M27“, Baujahr 1931, das erste selbstfahrende Löschfahrzeug in die Stadt.[7]
Ende des 19. Jahrhunderts entstanden die noch bedeutenden diakonischen Einrichtungen Martinshof (bis 1941 Zoar) und das Martin-Ulbrich-Haus (Orthopädische Klinik, früher Schlesisches Krüppelheim). Das Tormersdorfer Gelände des Martinshofs auf der anderen Neißeseite wurde 1941 beschlagnahmt und zum Sammel- und Arbeitslager Tormersdorf für Juden aus dem Görlitzer und Breslauer Raum umgebaut, bevor diese zur Massenhinrichtung in den Osten deportiert wurden.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs bildete die 2. Polnische Armee während des Neißeübertritts bei Rothenburg mehrmals einen Brückenkopf. Durch die Gefechte wurden die Stadt und Tormersdorf sehr stark zerstört.
Wegen seiner Randlage an der deutschen Außengrenze infolge der Potsdamer Beschlüsse verlor Rothenburg noch im Jahr 1945 den Kreissitz an die wesentlich größere Stadt Weißwasser/Oberlausitz, der Kreisname änderte sich entsprechend in Landkreis Weißwasser. Nach dem Zusammenschluss mit dem westlichen Teil des alten Landkreises Görlitz zum Landkreis Weißwasser-Görlitz wurde Niesky 1947 dessen Kreisstadt. Im Rahmen der Verwaltungsreform von 1952 kam es zur Neubildung von Kreisen und Bezirken, Rothenburg lag nun im Kreis Niesky (Bezirk Dresden).
In den 1960er-Jahren wurde der Notlandeplatz der früheren Luftwaffe zu einem Jagdfliegerausbildungsplatz der Luftstreitkräfte der Nationalen Volksarmee ausgebaut. Durch den Zuzug der Soldatenfamilien wuchs die Einwohnerzahl stark an. Das Ausbildungsgeschwader musste 1990, allein schon wegen der Lage innerhalb des 30 km großen Grenzkorridors zu Polen, geschlossen werden.
In der Nacht vom 2. auf den 3. Oktober 1993 verübte die Terrorgruppe Revolutionäre Zellen (RZ) einen Brandanschlag auf die in der Nähe des Flugplatzes stationierten Fahrzeuge des Bundesgrenzschutzes (BGS). Mitglieder der RZ bekannten sich auch zu einem Anschlag auf den BGS in Frankfurt/Oder zu der Tat in einem Bekennerschreiben.[8]
Seit 1995 hat die Fachhochschule für Polizei des Freistaats Sachsen hier ihren Sitz.
Bereits im Jahre 1361 wurde erstmals ein Herrensitz derer von Rothenburg und später, zum Rittergut erhoben, im Jahre 1586 erwähnt. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ging es an die Familie von Nostitz, über. Kaspar von Nostitz gilt als Protoplast der Rothenburger Linie derer von Nostitz. Weitere Besitzer waren ab 1607 die Herren von Rechenberg. Im Jahre 1620 erwarb Christoph Friedrich von Salza das Rittergut und erweiterte den Besitz seiner Familie. Im Laufe der Jahre wechselten häufig die Besitzer vom Gut Rothenburg.
Ab 1764 war Karl Andreas von Meyer zu Knonow, Mitglied der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften, als Besitzer bekannt[9], ab 1785 Johann von Eicke und Polwitz und ab 1790 die Grafenfamilie von Brühl.
Infolge eines Großbrandes wurde im Jahre 1805/1806 ein neues Schloss errichtet.[10] Die Bautätigkeit ist dem Friedrich Johann August Erdmann von Kutzschenbach zuzuschreiben, der Eigentümer bis 1829 war. Freiherr Wigand Adolph von Gersdorff, Königlich Preußischer Kammerherr[11], erwarb das Schloss 1840 und veranlasste weitere Ausbauarbeiten.[12] Nach ihm befand sich Schloss Rothenburg ab 1857 im Besitz von Otto und Gustav von Gersdorff und ab 1870 im Besitz von Rudolph Hermann Schade. Im Jahre 1880 erwarb der deutsch-chilenische Unternehmer Friedrich Martin das Schloss Rothenburg.[13] 1945 erfolgte die Enteignung von dessen Sohn Hans von Martin. Das Schloss wurde mitsamt seinen Wirtschaftsgebäuden zwischen 1946 und 1952 abgerissen[14].
Im Oktober 2019 wurde der Schlossplatz, auf dem sich das ursprüngliche Wirtschaftsgebäude des Schlosses befand, grundlegend umgestaltet und es wurde ein Parkplatz, Sitzmöglichkeiten und eine Ladestation errichtet. hierzu wurden archäologische Grabungen durchgeführt, die Befunde und Keramik aus der Bronzezeit (um 1.000 v. Chr.) zu Tage förderten und darauf schließen lassen, dass der Platz mit einiger Wahrscheinlichkeit bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt wurde.[15]
Die in Normalspur ausgeführte Bahn wurde am 15. Dezember 1907 bis Rothenburg in Betrieb genommen. Der Bahnhof Rothenburg hatte außer dem Durchgangsgleis drei parallele und vier Anschlussgleise sowie das Gleis zum ebenfalls errichteten Lokschuppen.[16] Das auf dem Bahngelände im Jahre 1907 errichtete Bahnhofsgebäude stand seit 1957 leer und wurde im Jahre 2016 vom ortsansässigen Kleinbahnverein Rothenburg e. V. erworben, der das Gebäude renovierte und darin neben einem Versammlungsraum auch eine Wohnung einbaute.[17] Ende des Jahres 2008 wurde ein Teil der stillgelegten Bahnstrecke für eine Wiederinbetriebnahme ertüchtigt. Nach der Insolvenz des für den Güterverkehr wichtigen Pelletwerkes am Flugplatz Rothenburg/Görlitz kam es zunächst nicht mehr zu einer Wiederinbetriebnahme des Zugverkehrs. Im Jahr 2021 kaufte die Deutsche Regionaleisenbahn GmbH (DRE) die Strecke auf.[18] Seitdem wurde immer wieder über eine Wiederinbetriebnahme diskutiert.[19] Im August 2024 erteilte das zuständige Sächsisches Staatsministerium für Wirtschaft die Betriebsgenehmigung, sodass die Strecke künftig wieder für den Personen- und Güterverkehr genutzt werden kann.[20]
Rothenburg besteht aus der im Mittelalter gegründeten Stadt Rothenburg und dem darin aufgegangenem Dorf Noes. In mehreren Kommunal- und Verwaltungsreformen sind sieben weitere Dörfer eingemeindet worden. Außerdem gehören die verstreut liegenden Siedlungen Kahle Meile, Spreehammer und Ungunst zur Stadt.
Als Ortsteile wurden folgende umliegende Dörfer eingemeindet (von Nord nach Süd):
Rothenburgs Einwohnerzahl (nur Stadt Rothenburg und Noes) stieg zwischen 1970 und 1990 wegen des ansässigen NVA-Ausbildungsgeschwaders von 3500 auf 5500 Einwohner. Nach 1990 schrumpfte die Bevölkerung. Ende des Jahres 2013 betrug die Einwohnerzahl 4741.
Die Stadtratswahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis bei der Verteilung der Stimmen und dementsprechend der 16 Sitze auf die einzelnen Gruppierungen:[21]
Weiteres Mitglied des Stadtrats und dessen Vorsitzender ist der Bürgermeister.
Bei den Bürgermeisterwahl 2022 traten in Rothenburg vier Kandidaten um das Amt des Bürgermeisters an. Am 12. Juni 2022 wurde Philipp Eichler (CDU) mit 68,1 % zum neuen Bürgermeister gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 61 %.[25]
Rothenburg führt seit 1991 mit der niedersächsischen Kleinstadt Dransfeld eine Partnerschaft. Elf Jahre später wurde mit der polnischen Kleinstadt Pieńsk (Penzig) eine weitere Partnerschaft geschlossen. Das Besondere hierbei ist, dass die beiden Neißestädte nur etwa 15 km auseinander liegen.
Rothenburg ist in einem Freundschaftsbund mit anderen Rot(h)enburgs: Rothenburg ob der Tauber (Bayern), Rotenburg an der Fulda (Hessen), Rotenburg (Wümme) (Niedersachsen), Rothenburg (Saale) (Sachsen-Anhalt), Rothenburg LU (Schweiz), Czerwieńsk (Rothenburg an der Oder, Polen). Auf kirchlicher Ebene bestanden zu Rothenburg ob der Tauber bereits zu DDR-Zeiten einige Beziehungen.
Die Kulturdenkmale sind in der Liste der Kulturdenkmale in Rothenburg/Oberlausitz erfasst.
In der Mitte des als Ringplatz angelegten Marktplatzes befindet sich das Rathaus der Stadt. Durch den für Schlesien typischen, im Rechteck angelegten Marktplatz, bildet dieser als Zentrum des Ortes die Möglichkeit regelmäßige Veranstaltungen zentral stattfinden zu lassen.
Auf der Südseite des Marktplatzes stand ein als Obelisk gestaltetes Denkmal, welches an die im Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 gefallenen Soldaten erinnerte. Dieser wurde jedoch nach Ende des Zweiten Weltkrieges abgerissen. Seit dem Jahr 1990 wurde für den Wiederaufbau eines Denkmals Spenden gesammelt. Durch eine anonyme Spende im Jahr 2024 kann nunmehr mit dem Bau eines neuen Denkmals begonnen werden.[28] Es soll als 14 Meter hohe Betonsäule und eines vergoldeten Abbildes der Europa als „Friedensengel“ für Einheit und Frieden stehen.
Nach dem großen Stadtbrand von 1798[29] wurde der vollständig ausgebrannte gotische Vorgängerbau abgebrochen. Am 8. Juni 1799 erfolgte die Grundsteinlegung für einen zunächst turmlosen Neubau, der am 15. April 1805 geweiht werden konnten. 1817 erhielt die Kirche eine Orgel und 1823 stiftete der in der Parochie geborene Nazarener Adolf Zimmermann das noch vorhandene Altarbild „Jesus mit den Jüngern in Emmaus“. Im Jahr 1838 ermöglichten die Stiftung des Görlitzer Handelsmannes und früheren Besitzers des Rothenburger Rittergutes Christian Friedrich v. Schrickell in Höhe von 2000 Talern sowie ein Gnadengeschenk des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. in Höhe von 500 Talern die Grundsteinlegung des Turmes. Die Bauarbeiten des 60 m hohen Turmes leitete der Görlitzer Maurermeister Gustav Kießler. Am 16. Dezember 1840 konnte das Geläut aufgezogen werden, das jedoch im Ersten Weltkrieg als Metallspende für Rüstungszwecke abgeliefert werden musste. Zwischen Februar und April 1945 erlitt der Kirchturm infolge der schweren Gefechte am Ende des Zweiten Weltkrieges schwerste Zerstörungen, Teile des Turmes stürzten in das Kirchenschiff und beschädigten Orgel und Innenraum. Seit dem Wiederaufbau in den 1950er Jahren hat der Kirchturm nur noch eine Höhe von rund 45 m. Im Jahr 1982 erfolgte seine Eindeckung mit Kupfer. Sehenswert ist die von der Gemeinde gestaltete Bilderbibel im Kirchenschiff an der ersten Empore sowie die Gruft der spät nobilitierten Gutsbesitzerfamilie von Martin auf dem damaligen Schloss Rothenburg mit einem einst 1897 gestifteten Familienfideikommiss, als allodialer Besitz bis zur Bodenreform im Eigentum des Korvettenkapitäns und Mitglied[30] verschiedener Aufsichtsräte Hans von Martin.
Die katholische Kirche in Rothenburg wurde 1902 errichtet und gehört in den Bereich des Bistums Görlitz. Dem in Rothenburg tätigen Gerichtssekretär Reinhold Trautmann war es zuvor möglich, am Rande der Stadt ein sandiges Grundstück käuflich zu erwerben, welches er danach den Katholiken seiner Gemeinde schenkte. Auf diesem konnte mit finanzieller Unterstützung des Bonifatiuswerkes des Bistums Breslau und Spenden anderer Wohltäter diese Kirche erbaut werden.
Beim Baustil handelt es sich um eine neugotische Hallenkirche in der typischen Backsteinbauweise. Im Frühjahr 1945 erlitt die Kirche schwere Schäden und konnte ein halbes Jahr lang nicht genutzt werden. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Benediktion wurde diese Kirche am 2. Juli 1952 durch Kapitularvikar, Bischof Dr. Ferdinand Piontek, Görlitz, konsekriert. Die letzte große Renovation der Kirche erfolgte im Herbst und Frühjahr 1998/99, wobei die Inneneinrichtung unverändert blieb.[31]
Im Jahr 2010 wurde die Pfarrei Sankt Maria Rosarii Rothenburg mit der Pfarrei Sankt Josef Niesky zur Pfarrei „Sankt Josef“ zusammengeschlossen[32]. Seitdem trägt die Katholische Kirche den Rang einer Filialkirche. Die Pfarrkirche befindet sich in Niesky.
In der Stadt Rothenburg und ihren Ortsteilen gibt es mehrere durch die Stadt, Vereine und Privatpersonen betriebene Museen:
Die Entstehung des Rothenburger Stadtparks kann bis in das 15. Jahrhundert zurückverfolgt werden. Damals befand sich bereits am Schloss an dessen Nordseite der Schlossgarten, welcher so etwas wie die erste Etappe in der Entwicklung des Parks darstellt. Um 1750 entstand ein barocker Lustgarten mit Blumenrabatten, Wasserspielen und einem Heckenlabyrinth. Adolf Freiherr von Gersdorf ließ den Garten in einen nach englischem Vorbild umgestalten, und 1883 mit dem neuen Besitzer Friedrich von Martin wurden Park und Güterkomplex bis etwa 1900 vervollkommnet. Nach 1945 betreute diesen dann die Arbeitsgemeinschaft „Rothenburger Park“. Der Stadtpark ist bis in die jüngste Zeit ein attraktiver Anziehungspunkt für die Besucher der Ortschaft.
Der Park hat etwa eine Größe von 20 Hektar. Unterhalb des Kirchengeländes befindet sich eine Gruft, die von einem stattlichen gusseisernen Tor geziert wird. Hier wurden Friedrich von Martin und seine erste Gattin Martha beigesetzt. Sie sollen sich große Verdienste um das Wohl der Bürger in ihrer Zeit erworben haben. Eine Kulturanlage mit Freilichtbühne und andere Freizeitanlagen der Stadt Rothenburg sind in dem Park anzutreffen. Alte Eichen, Hainbuchen, Buchen, Espen und riesige Ulmen stehen in der Anlage und weisen auf ein beträchtliches Alter hin. Besonders auffällig ist eine mit Efeu stark bewachsene Schwarzpappel. Insgesamt beeindruckt der Park durch mächtige Gehölze wie Ahorn, Silberlinde, Kastanie, Silberahorn, gewaltige uralte Erlen und Eichen bestimmen das Ufer der Neißegewässer. 1926 richtete das damalige Hochwasser einen Schaden am dort befindlichen Wehr an, so dass dieses nur noch rückgestautes Wasser führt.
Der Landschaftspark ist Mitglied des Gartenkulturpfades beiderseits der Neiße.[36] Dies verbessert die Möglichkeiten der Pflege (Parkseminare) und die Aussichten auf Förderung sowie die touristische Erschließung.
Der mittlerweile für die zivile Luftfahrt freigegebene Flugplatz Rothenburg/Görlitz ist Anlaufstelle für mehrere Vereine, u. a. den Rothenburger Luftsportverein, der bereits mit zahlreichen Erfolgen aufwarten kann. Der Verein betreibt am Standort eine 3000 m lange Seilauslegestrecke für Höhenwindenstarts, die zu den längsten Deutschlands gehört. Segelflieger und Fallschirmspringer treffen sich zu zahlreichen Veranstaltungen das gesamte Jahr über auf dem ehemaligen NVA-Flugplatz[43].
Jedes Jahr findet auch das über die Grenzen hinaus bekannte Pulso-Treffen statt. Hier erreichen Modellflugzeuge Geschwindigkeiten bis zu 430 km/h. Im Jahr 2017 konnte sogar bereits zum zweiten Mal ein Guinness-Weltrekord für das schnellste ferngesteuerte Modellflugzeug (RC) mit Düsenantrieb aufgestellt werden, das eine Geschwindigkeit von 749,221 km/h erreichte[44].
Im Jahr November 2020 landete erstmals wieder ein Flugzeug vom Typ Airbus A320 auf dem Flugplatz. Für ein Pilotprojekt der Elbe Flugzeugwerke GmbH mit Sitz in Dresden wurde im Rahmen einer Machbarkeitsstudie geforscht, inwieweit der Flugplatz als Recycling-Standort wirtschaftlich etabliert werden könne. Seitdem ist der Flugplatz als Standort für Entsorgung und Recycling alter Flugzeuge im Gespräch.[45]
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