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Ortsteil von Wildeck Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Richelsdorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Wildeck im Landkreis Hersfeld-Rotenburg im Nordosten von Hessen.
Richelsdorf Gemeinde Wildeck | |
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Koordinaten: | 50° 59′ N, 10° 0′ O |
Höhe: | 249 (224–412) m ü. NHN |
Fläche: | 7,83 km²[1] |
Einwohner: | 582 (1. Dez. 2022)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 74 Einwohner/km² |
Postleitzahl: | 36208 |
Vorwahl: | 06626 |
Richelsdorf liegt im Richelsdorfer Gebirge zwischen Süß im Westnordwesten und Untersuhl (Gemeinde Gerstungen, Wartburgkreis, Thüringen) im Ostsüdosten. Es wird von der Weihe durchflossen.
Richelsdorf war Besitz der Abtei Fulda, die dort um 1278 den aus Thüringen stammenden Heinrich von Kolmatsch als Vogt einsetzte und mit einem Teil des Dorfs belehnte. Am 10. Juli 1431 wurden Burkhart und sein Bruder Cord (Conrad) von Kolmatsch von Abt Johann I. von Fulda mit dem ganzen Dorf Richelsdorf mit allem Zubehör, einschließlich hoher und niederer Gerichtsbarkeit, belehnt. Die Herren von Kolmatsch blieben bis zu ihrem Aussterben mit Georg von Kolmatsch im Jahre 1562 Grund-, Gerichts- und Kirchenherren von Richelsdorf, zuletzt als Lehnsmannen der hessischen Landgrafen, die 1539 die Lehnsherrschaft über Richelsdorf von der Abtei Fulda übernommen hatten. Nach dem Erlöschen der Herren von Kolmatsch fiel das Dorf als erledigtes Lehen an die Landgrafen zurück.
Im Jahre 1598 erhielt Philipp Wilhelm von Cornberg, vor-ehelicher Sohn des Landgrafen Wilhelm IV. von Hessen-Kassel, von seinem Halbbruder, Landgraf Moritz von Hessen-Kassel, Richelsdorf als rechtes Mannlehen, mit der hohen und niederen Gerichtsbarkeit und dem Kirchenpatronat. Gleichzeitig erhielt er Obergude, Niedergude und Landefeld. Weitere Besitzungen, Güter und Zinsgefälle erwarb er im Laufe seines Lebens im Rotenburger Land, im Raum Fritzlar und in Kassel. Zur Verwaltung seiner weit verstreuten Besitzungen hielt er sich abwechselnd auf der Auburg und in Richelsdorf auf. In Richelsdorf baute er sich in den Jahren 1598 bis 1600, direkt neben der Patronatskirche, ein Herrenhaus. Philipp Wilhelm starb dort am 30. August 1616 und wurde in der Richelsdorfer Patronatskirche beigesetzt. Landgraf Moritz ließ ihm ein großes Epitaph hinter dem Grabgewölbe im Chorraum der Kirche errichten.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen entstand am 31. Dezember 1971 die neue Gemeinde Wildeck durch den Zusammenschluss der bisher selbständigen Gemeinden Bosserode, Hönebach, Obersuhl, Raßdorf und Richelsdorf.[2][3] Für alle ehemals eigenständigen Gemeinden wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet. Sie bestehen aus den Gebieten der ehemaligen Gemeinden.[4]
Der Ortsbeirat besteht aus sieben Mitgliedern. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2021 gehören ihm fünf Mitgliedern der SPD und zwei Mitglieder der CDU an. Ortsvorsteher ist Wilfried Wetterau (SPD).[5]
Im Richelsdorfer Gebirge fand vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert Bergbau auf Kupferschiefer, Cobalt, Nickel und Schwerspat statt.[6] Dabei fand man 1983 in der Grube Wilhelm bei Nentershausen auch das nach dem Sitz des früher zuständigen Bergamts Richelsdorf benannte Mineral Richelsdorfit.[7][8]
Für die unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmale des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Richelsdorf.
Beide Kirchen sind nicht nur Sehenswürdigkeiten, sondern auch Versammlungs- und Gottesdienstorte, und etwa jedes Jahr zur Kirmes findet ein ökumenischer Gottesdienst abwechselnd in der evangelischen und in der katholischen Kirche statt.[10]
Einmal im Jahr findet ein internationales Reit- und Springturnier in Richelsdorf statt.
In Richelsdorf treffen sich die Landesstraßen 3250 und 3248. Über diese erreicht man südlich die Bundesautobahn 4 an den Anschlussstellen Gerstungen bzw. Obersuhl und in nördlicher Richtung die B 400.
In Richelsdorf steht die AHG-Klinik, eine Fachklinik zur Behandlung von Alkohol- und Medikamentenabhängigen.
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