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Ortsteil von Schwalmtal (Hessen) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Renzendorf ist ein Ortsteil und Sitz der Gemeindeverwaltung der Gemeinde Schwalmtal im mittelhessischen Vogelsbergkreis.
Renzendorf Gemeinde Schwalmtal | |
---|---|
Koordinaten: | 50° 42′ N, 9° 19′ O |
Höhe: | 313 m ü. NHN |
Fläche: | 1,15 km²[1] |
Einwohner: | 183 (30. Juni 2017)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 159 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 36318 |
Vorwahl: | 06638 |
Renzendorf ist seit Jahrhunderten durch gemeinsame Nutzung von Kirche und Schule eng mit dem Nachbarort Brauerschwend verbunden.
Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Renzendorf:
„Renzendorf (L. Bez. Alsfeld) evangel. Filialdorf; liegt an der Schwalm, 1 1⁄4 St. von Alsfeld, hat 17 Häuser und 112 Einwohner, die außer 1 Katholiken evangelisch sind, so wie 2 Mahlmühlen. Unter den Einwohnern sind 6 Bauern, 6 Bauern und Handwerker und 2 Taglöhner.“[3]
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts war der Ort dem Gericht Schwarz (heute Stadtteil von Grebenau) zugeordnet.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen bildet Renzendorf zusammen mit weiteren acht zuvor selbständigen Ortschaften seit dem 31. Dezember 1971 die Gemeinde Schwalmtal.[4]
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Renzendorf lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][5][6]
In der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt wurde mit Ausführungsverordnung vom 9. Dezember 1803 das Gerichtswesen neu organisiert. Für die Provinz Oberhessen wurde das Hofgericht Gießen als Gericht der zweiten Instanz eingerichtet. Die Rechtsprechung der ersten Instanz wurde durch die Ämter bzw. Standesherren vorgenommen und somit war für Renzendorf das Amt Alsfeld zuständig. Das Hofgericht war für normale bürgerliche Streitsachen Gericht der zweiten Instanz, für standesherrliche Familienrechtssachen und Kriminalfälle die erste Instanz. Übergeordnet war das Oberappellationsgericht Darmstadt.
Mit der Gründung des Großherzogtums Hessen 1806 wurde diese Funktion beibehalten, während die Aufgaben der ersten Instanz 1821 im Rahmen der Trennung von Rechtsprechung und Verwaltung auf die neu geschaffenen Landgerichte übergingen. „Landgericht Alsfeld“ war daher von 1821 bis 1879 die Bezeichnung für das erstinstanzliche Gericht in Alsfeld, das heutige Amtsgericht, das für Renzendorf zuständig war.
Anlässlich der Einführung des Gerichtsverfassungsgesetzes mit Wirkung vom 1. Oktober 1879, infolge derer die bisherigen großherzoglich hessischen Landgerichte durch Amtsgerichte an gleicher Stelle ersetzt wurden, während die neu geschaffenen Landgerichte nun als Obergerichte fungierten, kam es zur Umbenennung in Amtsgericht Alsfeld und Zuteilung zum Bezirk des Landgerichts Gießen.[15] In der Bundesrepublik Deutschland sind die übergeordneten Instanzen das Landgericht Gießen, das Oberlandesgericht Frankfurt am Main sowie der Bundesgerichtshof als letzte Instanz.
• 1791: | 95 Einwohner[9] |
• 1800: | 96 Einwohner[16] |
• 1806: | 80 Einwohner, 14 Häuser[11] |
• 1829: | 112 Einwohner, 17 Häuser[3] |
• 1867: | 86 Einwohner, 12 Häuser[17] |
Renzendorf: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2015 | ||||
---|---|---|---|---|
Jahr | Einwohner | |||
1791 | 95 | |||
1800 | 96 | |||
1806 | 80 | |||
1829 | 112 | |||
1834 | 97 | |||
1840 | 107 | |||
1846 | 99 | |||
1852 | 92 | |||
1858 | 82 | |||
1864 | 79 | |||
1871 | 87 | |||
1875 | 102 | |||
1885 | 88 | |||
1895 | 69 | |||
1905 | 79 | |||
1910 | 108 | |||
1925 | 108 | |||
1939 | 112 | |||
1946 | 217 | |||
1950 | 189 | |||
1956 | 179 | |||
1961 | 178 | |||
1967 | 175 | |||
1970 | 170 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2005 | 206 | |||
2010 | 200 | |||
2011 | 195 | |||
2015 | 183 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1]; Gemeinde Schwalmtal (aus Webarchiv):[2]; Zensus 2011[18] |
• 1829: | 111 evangelische, ein römisch-katholischer Einwohner[3] |
• 1961: | 143 evangelische (= 80,34 %), 33 katholische (= 18,54 %) Einwohner[1] |
Ortsvorsteher ist Andreas Loll.[19]
Der Ortsteil besaß einen Haltepunkt am Streckenkilometer 66,9 der Bahnstrecke Gießen–Fulda. Renzendorf erhielt den Haltepunkt, nachdem der Nachbarort Brauerschwend es abgelehnt hatte, Gelände für einen Bahnhof zur Verfügung zu stellen, als im Jahre 1870 mit dem Bau der Bahnstrecke begonnen wurde.
Der Haltepunkt Renzendorf wurde zusammen mit dem Bahnhof Wallenrod im Rahmen des neuen Fahrplankonzeptes der Vogelsbergbahn zum Fahrplanwechsel 2011/2012 am 10. Dezember 2011 aufgelassen. Während Wallenrod noch als Betriebsbahnhof dient, wurde der Renzendorfer Haltepunkt komplett stillgelegt.[20][21] Jedoch erinnern noch heute (2014) das Stationsschild und der ehemalige Bahnsteig an den einstigen Haltepunkt.
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