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Reichersberg

Marktgemeinde im Bezirk Ried im Innkreis, Oberösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Reichersberg
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Reichersberg ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Ried im Innviertel mit 1666 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Ried im Innkreis. Im Ortskern befindet sich das Augustiner-Chorherren-Stift Reichersberg.

Schnelle Fakten Marktgemeinde, Wappen ...
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Geografie

Zusammenfassung
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Reichersberg liegt auf 347 Meter Höhe im Innviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd etwa 6,5 Kilometer, von West nach Ost etwa 3,5 Kilometer. Die Gesamtfläche beträgt 21 Quadratkilometer. 11 Prozent der Fläche sind bewaldet, 71,9 Prozent der Fläche werden landwirtschaftlich genutzt.

Katastralgemeinden sind

  • Hart
  • Traxlham

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst elf Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2025[1]):

  • Fraham (43)
  • Hart (253)
  • Hübing (89)
  • Kammer (71)
  • Linn (1)
  • Minaberg (34)
  • Münsteuer (178)
  • Pfaffing (32)
  • Reichersberg (882)
  • Sindhöring (10)
  • Traxlham (73)

Nachbargemeinden

Bad Füssing DeutschlandDeutschland Antiesenhofen
Obernberg am Inn Thumb Ort im Innkreis
Mörschwang St. Martin im Innkreis

Klima

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Reichersberg
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) −1,4 −0,1 4,3 9,0 14,1 16,8 18,6 18,0 13,6 8,7 3,4 −0,1 8,8
Mittl. Tagesmax. (°C) 1,3 3,5 9,0 14,7 19,9 22,3 24,7 24,2 19,4 13,6 6,3 2,2 13,5
Mittl. Tagesmin. (°C) −5,2 −4,4 −0,4 2,9 7,7 10,4 12,0 11,8 8,2 4,3 0,1 −3,4 3,7
Niederschlag (mm) 46 38 57 51 83 93 109 92 67 56 50 53 Σ 795
Luftfeuchtigkeit (%) 81,5 73,3 64,1 54,7 54,4 58,7 55,4 56,4 63,1 69,8 80,9 83,6 66,3
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
1,3
−5,2
3,5
−4,4
9,0
−0,4
14,7
2,9
19,9
7,7
22,3
10,4
24,7
12,0
24,2
11,8
19,4
8,2
13,6
4,3
6,3
0,1
2,2
−3,4
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
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Geschichte

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Fragment des römischen Grabaltars von Münsteuer

In römischer Zeit gehörte das Gebiet um Reichersberg südlich des Inn zur Provinz Noricum. 2011 wurde bei Kanalbauarbeiten in der Ortschaft Münsteuer der Marktgemeinde Reichersberg ein Römerstein gefunden, der später als Fragment eines Grabaltars identifiziert werden konnte. Die Vorderseite trägt eine Inschrift,[2] auf den beiden Nebenseiten ist jeweils ein Trauergenius mit einer gesenkten Fackel dargestellt. Die Oberseite des Monuments ist abgebrochen.[3]

Das heute noch bestehende Stift Reichersberg wurde 1084 durch Wernher von Reichersberg gegründet. Ort und Stift kamen nach dem Frieden von Teschen 1779 mit den östlich des Inn gelegenen Gebieten des kurfürstlich bayerischen Rentamtes Burghausen, die bis dahin „Innbaiern“ geheißen hatten, als „Innviertel“ zu Österreich. Der Untere Inn, der bis dahin in erster Linie ein Handelsweg innerhalb Bayerns gewesen war, wurde damit zum Grenzfluss zwischen dem Kurfürstentum Bayern und Österreich ob der Enns. Während der Napoleonischen Kriege wieder kurz bayerisch, gehört Reichersberg seit 1816 (Vertrag von München) endgültig zu Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum „Gau Oberdonau“. 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

  • Augustiner-Chorherren-Stift Reichersberg: Dietburga und Wernher von Reichersberg ließen die Anlage errichten. Im 11. Jahrhundert, nach dem tödlichen Unfall des einzigen Sohnes, wandelte der Adelige Wernher von Reichersberg seinen Besitz in ein Kloster um. Seither befindet sich seine Stiftung im Besitz der Augustiner Chorherrn. Nach einem Großbrand im 17. Jahrhundert erhielten die Stiftsgebäude ihre heutige barocke Gestalt.
Von 1940 bis 1945, in der NS-Zeit, wurde im Stift eine Fliegerschule eingerichtet, das Stift wurde aber nicht aufgelöst. Bei einem Endphaseverbrechen wurden am 2. Mai 1945 der Augustiner-Chorherr Rupert Haginger und die Stiftswirtschafterin Theresia Lauß von zwei Volkssturmmännern erschossen.[4]

Einwohnerentwicklung

1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 1.379 Einwohner, 2001 dann 1.399 Einwohner. Von 2001 bis 2011 gab es einen stärkeren Zuwachs, da neben der Geburtenbilanz auch die Wanderungsbilanz positiv wurde (+49).[5]

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Stift Reichersberg
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Pfarrkirche Münsteuer
  • Stift Reichersberg: Das Stift hat ein Stiftsmuseum mit einer ständigen Ausstellung von Plastiken und Zeichnungen von Mitgliedern der Bildhauerfamilie Schwanthaler, eine Bibliothek, einen Kreuzgang, eine Sakristei und im Äußeren Stiftshof eine Brunnenfigur des hl. Michael von Thomas Schwanthaler aus dem Jahr 1694.
  • Katholische Pfarr- und Stiftskirche hl. Michael
  • Katholische Pfarrkirche Münsteuer Hll. Peter und Paul
  • Als Naturdenkmal ist die „Kaiserlinde“, eine Winter-Linde (Tilia cordata) nahe der Doblkapelle erwähnenswert.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Reichersberger Sommer: Seit 50 Jahren finden im Stift Konzerte verschiedener Art, Ausstellungen und Lesungen statt. Veranstaltungsorte sind die Stiftskirche, der Augustinisaal und seit 2004 auch das neue Veranstaltungszentrum.

Wirtschaft und Infrastruktur

Reichersberg ist wegen seiner verkehrsgünstigen Lage eine Zuzugsgemeinde. Im Osten des Gemeindegebietes im Ort Kammer ist ein kleines Industriezentrum entstanden.[6] Die Firmen FACC[7], Eisen Wagner[8] und OTN Pulverbeschichtung[9] haben sich in der Ortschaft Kammer angesiedelt.

Bildung

In der Gemeinde befinden sich ein Kindergarten mit Krabbelstube und eine Volksschule.[10]

Verkehr

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Politik

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Marktgemeindeamt Reichersberg

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder. Nach den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich hatte/hat der Gemeinderat folgende Verteilungen:

  • 2003: 9 ÖVP, 7 SPÖ und 3 FPÖ.
  • 2009: 10 ÖVP, 6 FPÖ und 3 SPÖ.
  • 2015: 10 ÖVP, 7 FPÖ und 2 SPÖ.
  • 2021: 8 ÖVP, 5 PRO, 3 TEAMR, 2 FPÖ und 1 SPÖ.[11][12]

Bürgermeister

  • 1995–2009 Johann Schamberger (ÖVP)[13]
  • seit 2009 Bernhard Öttl (ÖVP)[14]

Wappen

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Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens:

Zwischen silbernen Flanken mit blauen Drillingswellenleisten (Symbolisch für den Fluss Inn) in Rot ein goldener Flügel (Symbolisch für das Stift Reichersberg) .

Die Gemeindefarben sind Rot-Gelb.[15]

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Persönlichkeiten

Ehrenbürger der Gemeinde

Söhne und Töchter der Gemeinde

  • Maximilian Danhammer († 1708), böhmischer Sakristan, stammte aus Reichersberg
  • Rudolf Freyer (1886–1961), Schuhmachermeister, Politiker, Abgeordneter und Zweiter Präsident des Landtages

Personen mit Bezug zu Reichersberg

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Commons: Reichersberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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