Rednitz
Nebenfluss der Regnitz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Rednitz ist der 46 km lange, linke und südliche Quellfluss der Regnitz in Franken. Etwas wasserreicher als der andere Quellfluss Pegnitz und auch reicher an Zuflüssen, wird sie hydrografisch als Oberlauf der Regnitz betrachtet, obwohl der längste Fließweg in ihrem System ca. 3 km kürzer ist als der im System der Pegnitz.
Rednitz | ||
Rednitz bei Fürth-Weikershof, darüber die eingleisige Eisenbahnbrücke der Bibertbahn; hinter der Brücke sind Tore einer Wildwasserstrecke für Kanu/Kajak zu sehen | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 2421 | |
Lage | Mittelfränkisches Becken
| |
Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Regnitz → Main → Rhein → Nordsee | |
Ursprung | Zusammenfluss in Georgensgmünd aus linker Fränkischer und rechter Schwäbischer Rezat 49° 11′ 17″ N, 11° 1′ 20″ O | |
Quellhöhe | ca. 342 m ü. NHN[1] | |
Zusammenfluss | nordwestlich der Altstadt von Fürth mit der aus Richtung Osten kommenden Pegnitz zur Regnitz 49° 29′ 12″ N, 10° 59′ 12″ O | |
Mündungshöhe | ca. 283 m ü. NHN[1] | |
Höhenunterschied | ca. 59 m | |
Sohlgefälle | ca. 1,3 ‰ | |
Länge | 46,5 km[2] | |
Einzugsgebiet | 2.118,91 km²[2] (Gebietskennzahl 2421) | |
Abfluss am Pegel Neumühle[3] (83,9 % des Einzugsgebiets) AEo: 1847 km² Lage: 6,6 km oberhalb der Mündung |
NNQ (27.06.1976) MNQ 1911–2006 MQ 1911–2006 Mq 1911–2006 MHQ 1911–2006 HHQ (23.02.1970) |
150 m³/s 4,75 m³/s 12,3 m³/s 6,7 l/(s km²) 99,6 m³/s 266 m³/s |
Verlauf der Rednitz (interaktive Karte) |
In schriftlichen Quellen erschien der Fluss erstmals im 8. Jahrhundert mit der lateinischen Bezeichnung Radantia. Im 11. Jahrhundert wurde der Name des Flusses als Ratenza bezeichnet.[4] Die Deutung des Namens ist unsicher. Möglich ist eine Verwandtschaft mit den indogermanischen Verben *red-e- „graben“ oder *radh- „strahlen, glänzen“.[5]
Der Fluss entsteht in Georgensgmünd im Landkreis Roth auf 342 m ü. NHN durch die Vereinigung von Fränkischer und Schwäbischer Rezat.
Von dort fließt die Rednitz nordwärts über Roth, Büchenbach, Rednitzhembach, Penzendorf und Schwabach. Bezeichnend für die alte Kulturlandschaft sind die zahlreichen alten Mühlen, besonders im oberen Abschnitt bis Roth, oft heute nur noch Wohnplätze oder kleine Industriebetriebe.
Für Nürnberg bildet die Rednitz, abgesehen vom statistischen Distrikt 551, mit den Stadtteilen Mühlhof und Lohhof etwa die Westgrenze des Stadtgebietes und berührt dabei die westlichen Nachbargemeinden Stein, Oberasbach und Zirndorf.
In Fürth fließt sie westlich an der Altstadt vorbei und vereinigt sich kurz danach auf einer Höhe von etwa 283 m ü. NHN mit der Pegnitz, die östlich am Fürther Stadtzentrum vorbei aus Richtung der Nürnberger Altstadt kommt, zur Regnitz.
Der 46,4 km lange Lauf der Rednitz endet etwa 59 Höhenmeter unterhalb ihres Zusammenflusses der beiden Rezats, er hat ein mittleres Sohlgefälle von etwa 1,3 ‰.
Das 2.118 km² große Einzugsgebiet der Rednitz liegt im Mittelfränkischen Becken, sie entwässert es über die Regnitz, den Main und dann den Rhein zur Nordsee.
Das Einzugsgebiet grenzt
Vom Ursprung bis zur Mündung.[1][6]
Name | GKZ[Z 1] | Lage | Länge in km | Mündungshöhe in m ü. NHN | Mündung | Bemerkungen |
---|---|---|---|---|---|---|
Fränkische Rezat | 242-11 | linker OL | 77,3 | 342 | bei Georgensgmünd | hydrologisch Oberlauf der Rednitz |
Schwäbische Rezat | 242-12 | rechter OL | 33,3 | 342 | bei Georgensgmünd | Quelle nahe Talwasserscheide zur Altmühl |
Wernsbach | 242-132+?? | rechts | 4,0 | 340,3 | bei Georgensgmünd in einen Teilungslauf | |
Rummbach | 242-134+?? | links | 4,1 | 340,0 | bei Georgensgmünd-Oberheckenhofen in einen Teilungslauf | |
Mühlbach | 242-134+?? | links | 1,8 | 339,0 | bei Georgensgmünd-Oberheckenhofen in denselben Teilungslauf wie der vorige | |
Steinbach | 242-136 | rechts | 2,5 | 337,0 | bei Roth-Untersteinbach | |
Rittersbach | 242-137+?? | links | 1,4 | 335,0 | bei Georgensgmünd-Rittersbach | |
Babenbach | 242-139+?? | rechts | 2,5 | 331,0 | in Roth | |
Roth | 242-14 | rechts | 23,6 | 328,0 | in Roth | |
Aurach | 242-152 | links | 31,8 | 324,5 | in Roth | |
Jordan | 242-153+?? | links | 2,2 | 324,4 | in Büchenbach | |
Stiergraben | 242-153+?? | links | 1,6 | 324,3 | in Büchenbach | |
Brunnbach | 242-153+?? | rechts | 9,4 | 323,0 | bei Roth-Pfaffenhofen | |
Finsterbach | 242-154 | rechts | 17,6 | 323,0 | an der Stadtgrenze von Roth zu Rednitzhembach | |
Mainbach | 242-155+?? | links | 7,2 | 319,0 | bei Rednitzhembach-Untermainbach in der Au | |
Hembach | 242-156 | rechts | 21,7 | 317,0 | bei Rednitzhembach-Rother Straße | |
Entenbach | 242-159+?? | rechts | 3,2 | 315,0 | bei Rednitzhembach | |
Schwarzach | 242-16 | rechts | 56,2 | 312,4 | Schwarzach bei Schwabach | |
Schwabach | 242-172 | links | 23,0 | 308,8 | bei Schwabach | |
Zwieselbach | 242-179+?? | links | 9,3 | 305,0 | bei Schwabach-Wolkersdorf | |
Krottenbach | 242-179+?? | links | 1,5 | 303,0 | bei Nürnberg-Krottenbach | |
Entengraben | 242-179+?? | rechts | 298,0 | bei Nürnberg-Eibach | mit großem Zufluss Eichenwaldgraben | |
Herbstgraben | 242-179+?? | links | 3,7 | 295,0 | bei Nürnberg-Eibach | |
Eibach | 242-179+?? | rechts | ≥ 1,9 | 295,0 | bei Nürnberg-Eibach | größtenteils verdolt |
Röthenbacher Landgraben | 242-179+?? | rechts | 2,7 | 295,0 | bei Stein | wird vom Main-Donau-Kanal gespeist |
Grundbach | 242-179+?? | links | 7,9 | 293,0 | bei Stein | |
Kreuzbach oder Asbach | 242-179+?? | links | 6,1 | 291,0 | bei Oberasbach | |
Bibert | 242-18 | links | 42,3 | 289,5 | bei Zirndorf/Oberasbach | (gegenüber Fürth-Weikershof) |
Scherbsgraben | 242-192 | links | ca. 2,8 | 283 | nach der Altstadt von Fürth | |
Rednitz[Z 2] | 242 | 125,3 | 283 | Zusammenfluss in Fürth mit der Pegnitz zur Regnitz | Länge mit Fränkischer Rezat |
Anmerkungen zur Tabelle
Die Wasserqualität hat sich in den letzten Jahrzehnten gebessert. Lag die Gewässergüteklasse 1976 noch zwischen II-III (kritisch belastet) und III (stark verschmutzt), stufte die 'Arbeitsgemeinschaft Gewässerschutz Obere Regnitz 2001 die Belastung nördlich von Roth in die Klasse II (mäßig belastet) und südlich davon als kritisch belastet ein.
Das Rednitztal ist einer der wenigen seit dem Mittelalter unveränderten Talräume Frankens und besteht weitgehend aus sogenannten Flussauen, geprägt von uferbegleitenden Gehölzen, zum Teil von Auwäldern. Die Talräume werden seit Jahrhunderten von den Landwirten in Wässergenossenschaften über ein enges Kanal- und Grabensystem gepflegt. Durch diese künstliche Bewässerung sind drei Grasschnitte pro Jahr möglich.
Seltene Vögel, Fische, Reptilien und Insekten sind dort beheimatet. Das Bayerische Umweltministerium hat im Herbst 2004 das Rednitztal von der A 6 im Süden bis nach Stein der Europäischen Union als besonders schützenswertes Natura-2000-FFH-Gebiet ausgewiesen.[7]
Nördlich von Schwabach waren seit dem Mittelalter und bis Ende des 19. Jahrhunderts zahlreiche hölzerne Wasserschöpfräder im Betrieb, die zur Bewässerung der angrenzenden Felder dienten (siehe auch Regnitz).
Das Wasser der Rednitz speist die Kühltürme des Nürnberger Großkraftwerks Franken I.
An einem Abschnitt von der Rothenburger Straße in Richtung Fürth-Weikershof wurde ein Rad- und Wanderweg angelegt.
An der Kreuzung des Flusses mit der bedeutenden regionalen Straßenverbindung, der Fernabrücke zwischen Oberasbach und Fürth, ließ im Jahr 2004 das Wasserwirtschaftsamt eine kleine Staustufe, ein Pegelhaus und eine Messstelle für Gewässergüte anlegen. Diese Stufe hat den Nebeneffekt, dass die Kanuslalomstrecke des Kanuvereins SG 1883 Viktoria Nürnberg-Fürth unter der (im Bild gezeigten) Eisenbahnbrücke attraktiver geworden ist; sie gilt nun als eine der anspruchsvollsten Strecken für den bayerischen Paddlernachwuchs. Beim Fürther Kanuslalom[8] werden dort Süddeutsche Meisterschaften aller Klassen ausgetragen.
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