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Adelsgeschlecht Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Rechberg (auch: von Rechberg und Rothenlöwen) sind ein altes schwäbisches Adelsgeschlecht, dessen Stammsitz die Burg Hohenrechberg bei Schwäbisch Gmünd war. Die Familie wurde erstmals 1179 in einer Urkunde von Kaiser Friedrich Barbarossa erwähnt, 1577 in den Freiherrenstand und 1607 in den Grafenstand erhoben. Sie zählt zum Hochadel.
Die erste urkundliche Erwähnung fand am 22. Januar 1179 mit „Ulricus de Rehperc“ (Ulrich I. von Rechberg) statt, der Zeuge bei einer Privilegsverleihung für das Kloster Rot durch den staufischen Kaiser Friedrich Barbarossa war.[1] Ulrich von Rechberg und später sein Sohn Hildebrand standen als Marschälle in Diensten des Herzogtums Schwaben. Sie waren vermutlich die Erbauer der Burg Hohenrechberg, die zwischen 1200 und 1250 als staufische Dienstmannenburg in Sichtweite der Burg Hohenstaufen entstanden ist.
Die Rechberger stellten bedeutende Männer in Staat und Kirche. Jahrhundertelang gehörte die rechbergische Herrschaft zum Schwäbischen Reichskreis. Aufrechterhaltung von Sicherheit und Ordnung, das Münzwesen, das Heerwesen und die Heerstraße wurden von ihnen geregelt. Im 16. Jahrhundert waren die Rechberger dem Ritterkanton Kocher beigetreten.
1577 wurden die Rechberg in den Freiherrenstand erhoben, 1607 folgte unter Wolf Konrad von Rechberg die Erhebung in den Grafenstand durch Kaiser Rudolf II. (Briefadel). Ihre Herrschaft blieb staatsrechtlich jedoch ritterlich (freiherrlich) im Ritterkanton Kocher, ohne den erstrebten Sitz auf der „Grafenbank“ des Regensburger Reichstags.
Die ritterschaftlichen Gebiete verloren in der napoleonischen Zeit die Reichsunmittelbarkeit. Die Gebiete der Herrschaft Rechberg fielen 1806 an das Königreich Bayern und 1810 durch den Grenzvertrag zwischen Bayern und Württemberg an das Königreich Württemberg. Der Chef des gräflichen Hauses Rechberg war wegen der 1806 mediatisierten Herrschaft Rechberg von 1819 bis 1918 erblicher Reichsrat der ersten württembergischen Kammer und nach Erwerb der Standesherrschaft Mickhausen auch Reichsrat der ersten bayerischen Kammer.
Die Familie spaltete sich seit dem 13. Jahrhundert in die Linien Unter den Bergen bis 1413 und Auf den Bergen. Letztere teilte sich seit dem 14. Jahrhundert wiederum in die zwei Hauptlinien Rechberg-Hohenrechberg und Rechberg-Staufeneck, von denen mehrere Nebenlinien ausgingen, die im Laufe der Jahrhunderte wieder erloschen:
Johann Bero von Rechberg vereinigte 1738 sämtliche rechbergischen Besitzungen in seiner Hand und war Begründer der letzten Linie von Rechberg und Rothenlöwen. Diese teilte sich Ende des 18. Jahrhunderts:
Die Rechberg besaßen die Reichs- und Kreis-Standschaft und ein weites Gebiet um den Rechberg, um Donzdorf und Weißenstein,[3] an der Rems und am Kocher, im Hohenzollerischen von Veringenstadt bis Schramberg und weiteren Gebieten:
Blasonierung: Das Stammwappen zeigt in Gold zwei abgekehrte rote Löwen mit verschlungenen Schwänzen; auf dem Helm mit rot-goldenen Decken ein wachsender rot gehörnter Rehbock.
Erklärung: Das Wappen ist ein „Redendes Wappen“, Rech in der schwäbischen Mundart für das Reh und die rothen Löwen, obwohl das Reh eher einem Hirsch ähnelt.
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