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Rechberg (Schwäbisch Gmünd)

Stadtteil von Schwäbisch Gmünd, Baden-Württemberg, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Rechberg (Schwäbisch Gmünd)
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Rechberg ist der jüngste Stadtteil von Schwäbisch Gmünd im Ostalbkreis in Baden-Württemberg.

Schnelle Fakten Stadt Schwäbisch Gmünd ...
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Geographie

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Rechberg mit Ruine, von Straßdorf gesehen

Geographische Lage

Der Stadtteil Rechberg liegt rund fünf Kilometer südlich der Stadt Schwäbisch Gmünd am Fuße des gleichnamigen Rechbergs, einem der Drei Kaiserberge.

Geologie

Die Gesteinsschichten der Gemarkung Rechberg wurden in der Jura-Zeit von dem sich zunächst ausdehnenden Jurameer abgelagert. Die vorherrschenden Gesteinsschichten der Gemarkung gehören vor allem zum Mitteljura. Einziger Zeuge der darüberliegenden Oberjura-Schichten ist der Rechberg. Der Berg ist also ein sogenannter Zeugenberg, besteht aus Oberjura-Gesteinen. Die Gesteine des Rechberges wurde in einer tektonischen Grabenstruktur vor der Erosion besser geschützt. als die umgebenden Gesteine, so dass der Rechberg heute als charakteristische Bergkuppe von der Verwitterung herausgeformt wurde.

Landschaft

Noch Mitte des 19. Jahrhunderts prägten Schaf- und Ziegenweiden das Landschaftsbild. Ab 1870 wurden die Berghänge teilweise mit Buchenwäldern aufgeforstet. Heute sind die Berghänge bewaldet, die Unterhänge werden als Intensivwiesen, Streuobstwiesen und Mischwald genutzt.

Seit 1955 ist die gesamte Markung Rechberg, mit Ausnahme der Siedlungsflächen, Landschaftsschutzgebiet.


Gliederung

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Rechberg Vorderweiler
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Rechberg Hinterweiler

Der Ort besteht aus den Teilorten Vorderweiler, Hinterweiler und mehreren Gehöften. Auf der Gemarkung des Ortes liegt der Berg Rechberg mit den beiden Gipfeln Schloßberg und Kirchberg.

Klima

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Station am Kreuzweg im Winter

Messungen im Zeitraum von 1939 bis 1961 ergaben ein mittlerer Jahresniederschlag von ca. 1000 mm pro m² und Jahr und eine mittlere Jahrestemperatur von 7,3 °C. Im Zeitraum von 1961 bis 1990 ergab sich ein mittlerer Jahresniederschlag von ca. 1015 mm pro m² und Jahr und eine mittlere Jahrestemperatur von 7,8 °C. Das Klima wird daher als gemäßigt-montan eingestuft. Die Messungen fanden an Klimastationen in Schwäbisch Gmünd und Geislingen/Stötten statt.

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Geschichte

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Ortsgeschichte

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Ruine Hohenrechberg

Erste urkundliche Erwähnung in einer Urkunde Kaiser Friedrichs I. (Barbarossa) im Jahre 1179. Hierin unterschreibt Ulrich von Rechberg als „Ulricus de Rehperg“ als Zeuge. Vorderweiler wird erstmals 1355 als „by Rechberg w(e)yer“ genannt. Hinterweiler ist vermutlich im 15. Jahrhundert aus einem Bau- oder Burghof unterhalb der Burg entstanden. Bei einer Bürgeranhörung am 20. Januar 1974 stimmten bei einer Wahlbeteiligung von 91 % lediglich 63 Bürger für eine Eingemeindung nach Schwäbisch Gmünd. 638 Bürger votierten für eine Beibehaltung der Selbständigkeit der Gemeinde.[2] Am 1. Januar 1975 wurde die Gemeinde gegen ihren Willen in die Stadt Schwäbisch Gmünd eingemeindet[3], was vom Staatsgerichtshof in einem Urteil vom 6. November 1975 bestätigt wurde.[4] Seit 15. Juli 1979 ist Rechberg staatlich anerkannter Erholungsort.

Einwohnerentwicklung

Die Einwohnerzahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...

¹ Volkszählungsergebnis

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Politik

Bürgermeister und Ortsvorsteher

seit 1946:

Weitere Informationen Name, Amtszeit ...

Wappen

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Banner Rechberg
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Wappen von Rechberg
Blasonierung: „In Gold (Gelb) auf grünem Berg ein schreitender roter Rehbock.“
Wappenbegründung: Das Wappen wurde 1919 verliehen. Der rote Rehbock entstammt dem Wappen der Grafen von Rechberg-Rothenlöwen und ist in Verbindung mit dem grünen Berg ein redendes Wappen. Rot und Gold sind die Farben des Hauses Rechberg.[7]

Beschreibung des Banners:„Das Banner ist rot-gelb längsgestreift mit dem aufgelegten Wappen oberhalb der Mitte.“[8]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

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Wallfahrtskirche St. Maria auf dem Hohenrechberg
  • Wallfahrtskirche St. Maria Hohenrechberg. Die Barocke Kirche wurde durch den Baumeister Valerian Brenner von 1686 bis 1688 erbaut. Das Herzstück des Altars in der Kirche ist eine Marienfigur aus dem frühen 14. Jahrhundert.
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Schwäbisch Gmünd – Ruine Hohenrechberg
  • Ruine Hohenrechberg. Die staufische Burg wurde im Jahre 1179 zum ersten Mal erwähnt. Sie war lange Zeit Stammburg der Grafen von Rechberg. Durch ein von einem Blitzschlag ausgelöstes Feuer wurde die Burg im Jahre 1865 zur Ruine.

Pfade und Wege

  • Geologischer Pfad: Der Wanderweg führt vom Hölltal (Schwäbisch Gmünd) bis zum Kirchberg des Berges Rechberg. Er überwindet auf rund 5 Kilometern 392 Höhenmeter. Die dabei durchquerten Gesteinsschichten werden auf 24 Hinweistafeln erklärt.[9]
  • Kreuzweg: Seit 1891 wird der Weg von der Ruine Hohenrechberg zur Wallfahrtskirche durch einen Kreuzweg flankiert.
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Wirtschaft und Infrastruktur

Bildung

Im Ort gibt es einen Kindergarten mit zwei Gruppen. In der Scherr-Grundschule werden vier Grundschulklassen unterrichtet (Stand 2010).

Gastronomie

Es gibt zwei gastronomische Einrichtungen: die Burgschänke im Vorhof der Burgruine und das Restaurant "Zum Roten Löwen" im Ort.

Persönlichkeiten

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Denkmal für die Brüder Scherr bei der Scherr-Grundschule

Söhne und Töchter der Gemeinde

Persönlichkeiten die vor Ort gewirkt haben

  • Franz Reinisch (1903–1942), Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, kurzzeitig Pfarrer in Rechberg
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Sagen

Die Sage von Klopferle vom Rechberg handelt vom Tode des Grafen Ulrich II († 1496). Er und seine Frau Anna nutzten seinen Hund um sich Nachrichten zu schicken. Bereits während ihrer Brautzeit soll der Hund diese Nachrichten, von Burg zu Burg, in einer Tasche an seinem Halsband transportiert haben. Eines Tages als der Graf verreist war, betete seine Frau in der Schlosskapelle für die glückliche Rückkehr ihres Gatten. Während des Gebetes wurde sie durch lautes Klopfen gestört. Als sie nach dem dritten Klopfen die Tür öffnete, fand sie den Hund ihres Mannes vor der Tür. Sie öffnete die Ledertasche am Halsband des Hundes. Da die Tasche leer war ahnte sie, dass etwas geschehen war. Wenig später erhielt sie die Nachricht vom Tode ihres Gatten. Seither, so die Sage, hört man jedes Mal ein Klopfen, wenn eines von der Rechbergischen Familie im Sterben liegt.[10] Die Darstellung des treuen Hundes in Verbindung mit dem Rechberger Adelsgeschlecht taucht an verschiedensten Stellen immer wieder auf.[11] Die Darstellungen finden sich teilweise bis ins 18. Jahrhundert.[12]

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Literatur

  • Rechberg. In: Karl Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Gmünd (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 51). H. Lindemann, Stuttgart 1870, S. 404–412 (Volltext [Wikisource]).
  • Rechberg – Ein Heimatbuch: Ortschronik Rechberg, Stadtteil von Schwäbisch Gmünd. Einhorn-Verlag, Schwäbisch Gmünd 2004, ISBN 3-936373-16-7.

Einzelnachweise

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