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Ortsteil der Stadt Herrieden Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Rauenzell ist ein Gemeindeteil der Stadt Herrieden im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Rauenzell hat eine Fläche von 12,574 km². Sie ist in 1269 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 9908,57 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Rös und Velden und die Kugelmühle, Rösmühle, Schreinermühle.[4]
Rauenzell Stadt Herrieden | |
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Koordinaten: | 49° 14′ N, 10° 33′ O |
Höhe: | 430 m ü. NHN |
Einwohner: | 588 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
Postleitzahl: | 91567 |
Vorwahl: | 09825 |
Durch das Pfarrdorf fließt der Rösgraben, ein rechter Zufluss des Schreinermühlbachs, der wiederum ein linker Zufluss der Altmühl ist. Im Westen grenzt der Steinbachforst an, 0,75 km nordwestlich liegt das Röther Holz. Im Süden liegt das Flurgebiet Am Judenweg, 0,75 km südwestlich liegt der Schulberg (429 m ü. NHN). 1 km westlich bei dem Tieffeld gibt es einen Modellflugplatz.[5]
Aus dem Grundwort des Ortsnamens „-zell“ kann geschlossen werden, dass der Ort von einem Kloster gegründet wurde. In Frage kommt hierfür das Herriedener Benediktinerkloster St. Vitus. Da das Kloster nur von 797 bis 888 bestand, muss der Ort in diesem Zeitraum gegründet worden sein. Das Bestimmungswort des Ortsnamens „Rauh“ verweist auf die Herstellung von Rauhwaren.[6]
Im Geographischen statistisch-topographischen Lexikon von Franken (1801) wird der Ort folgendermaßen beschrieben:[7]
„Rauenzell, Eichstättisches Pfarrdorf im Fraischbezirke des Ansbachischen Oberamts Ansbach, liegt eine kleine Stunde von Herrieden etwas südöstlich entfernt, im Altmühlgrunde an einem Bache, der zwischen den gegen Osten stehenden 2 Bergen herkömmt, die Rös- und Kugelmühle vor, die Dorfsmühle aber an dem Dorfe Rauenzell, durch welchen Ort er lauft, und darnach noch eine Mühle am Koeweyher treibt, zwischen Rauenzell und Leutenbuch noch eine andere Quelle, die nordöstlich zwischen dem Roeser Holz und Ebersberg herkömmt, aufnimmt, und, damit vereinigt, bey Seligendorf in die Altmühl fällt.
Zum Ober- und Stadtvogteyamte Wahrberg-Herrieden gehört die Dorfs- und Gemeindsherrlichkeit, der Hirtenstab, der Frevel inner Etters und auf der Gasse, das alte und neue Umgeld, der Kirchweyhschutz und der Kirchensatz mit allen 35 Unterthanen, bis auf einen, der zum auch fürstlich Eichstättischen Steueramte des Kollegiatstiftes Herrieden gehörig ist. Nebst dem Pfarr- Gottes- und Schulhause sind 1 Forsthaus, 2 Hirtenhäuser, eine Gemeindsbadstube und 2 Wirthshäuser allda. 15 Haushaltungen allda haben Holztheile zu 1, anderthalb, auch 3 Klafter.
Rauenzell war ehedem ein Filial von Burgoberbach. Bey dem bekannten Mangel an Priestern wurden beyde Kirchen, so wie jene zu Großenried, durch [Sp. 433] einen Kanoniker von Herrieden aus versehen, der in jedem dieser 3 Orte celebrirte.
Als aber im 14 Jahrhunderte die berühmte Wallfahrt zu St. Salvator im Steinbach (s. St. Salvator, wovon das Mehrere davon samt der ganzen Entstehungsgeschichte zu finden ist), aufgekommen ist, und durch die dahin gebrachten Opfer die Kirchengüter so zugenommen haben, daß Rauenzell zu einer eignen Pfarre erhoben und genugsam dotiert werden konnte, wurde sie selbstständig, von Burgoberbach getrennt und am 11. Oktober 1452 vom Eichstättischen Bischoffe, Johann III von Eych, als eine eigne Pfarre bestätigt. Dieses Dorf hat nebst der Pfarrkirche zu U. L. Fr. noch 2 Kapellen, als jene des Johann Baptist auf dem Gottesacker und die Salvatorskapelle im Walde Steinbach, welches die älteste Wallfahrt im ganzen Bisthume Eichstätt ist. Eingepfarrt sind nach Rauenzell: 1) Velden, 2) Winkel, 3) Dietersdorf und 4) Röß mit der Röß- Kugel- Rauenzeller Dorfs- und Koeweyhermühle.“
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.
Im Jahre 1806 kam Rauenzell an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde 1808 der Steuerdistrikt Rauenzell gebildet, zu dem Höfstetten, Hohenberg, Kugelmühle, Leutenbuch, Rös, Rösmühle, Roth, Schreinermühle, Seebronn und Velden gehörten. Wenig später entstand die Ruralgemeinde Rauenzell, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Herrieden zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Herrieden (1919 in Finanzamt Herrieden umbenannt, seit 1950 Finanzamt Ansbach). Der Ort hatte ursprünglich ein Marktrecht.[8][9] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurden zwei Ruralgemeinden gebildet:
Ab 1862 gehörte Rauenzell zum Bezirksamt Feuchtwangen (1939 in Landkreis Feuchtwangen umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb bis beim Landgericht Herrieden (1879 in das Amtsgericht Herrieden umgewandelt), seit 1950 ist das Amtsgericht Ansbach zuständig. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 7,158 km².[10] Am 1. Juli 1971 wurde sie im Zuge der Gebietsreform nach Herrieden eingemeindet.[11]
In der Nähe des Ortes stehen die Reste der ehemaligen Wallfahrtskirche St. Salvator. In Rauenzell gibt es die katholische Pfarrei Mariä Heimsuchung mit Kirche, Friedhof und Kindergarten.
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 380 | 433 | 425 | 429 | 402 | 415 | 416 | 398 | 440 | 418 | 396 | 390 | 361 | 390 | 409 | 436 | 433 | 405 | 409 | 613 | 655 | 649 | 562 | 596 |
Häuser[12] | 82 | 73 | 85 | 82 | 82 | 84 | 86 | 94 | 107 | |||||||||||||||
Quelle | [8] | [13] | [14] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [14] | [22] | [14] | [23] | [14] | [24] | [14] | [14] | [14] | [25] | [14] | [10] | [26] |
Gemeinde Rauenzell
Ort Rauenzell
Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und nach Mariä Heimsuchung (Rauenzell) gepfarrt.[27] Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession waren ursprünglich nach Sommersdorf gepfarrt,[24] seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist die Pfarrei Christuskirche (Herrieden) zuständig.[25][28]
Die Staatsstraße 2249 führt nach Herrieden (3,5 km westlich) bzw. nach Burgoberbach (3,5 km östlich). Die Kreisstraße AN 55 führt nach Rös (2,5 km nördlich) bzw. nach Velden (1 km südlich).[5] Bis in die 1970er Jahre hatte Rauenzell einen eigenen Bahnhof an der mittlerweile stillgelegten Bahnstrecke Leutershausen-Wiedersbach–Bechhofen.[29]
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