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Fahrzeugtür, die nicht vorne, sondern hinten angeschlagen ist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Selbstmördertür wird umgangssprachlich eine Fahrzeugtür genannt, die nicht vorne, sondern hinten angeschlagen ist.[1][2][3] Diese Bauart ist wegen des größeren Platzangebots beim Ein- und Aussteigen (Freihalten des Trittbereichs neben dem Auto und griffgünstigere Lage der Türöffner) in der Regel bequemer. Die Kombination Vordertüren vorne angeschlagen und Hintertüren hinten angeschlagen nennt sich Portaltür. Wird dabei auch noch auf die B-Säule verzichtet, bietet diese Lösung unter den Anschlagtüren die größtmögliche Bequemlichkeit beim Ein- und Aussteigen. Hinten angeschlagene Türen waren bereits in den Anfangstagen der geschlossenen Karossen üblich.
Die hinten angeschlagenen Türen wurden 1961 in Deutschland für Neufahrzeuge verboten, weil sie bei unbeabsichtigtem Öffnen während der Fahrt nicht durch den Fahrtwind zugedrückt, sondern durch den großen Luftwiderstand der Türfläche aufgerissen und überdreht werden. Hält ein Insasse während der Fahrt die sich öffnende Tür mit der Hand fest (z. B. um sie wieder zu schließen), wird bei höheren Geschwindigkeiten die Kraftwirkung unterschätzt und die Person kann am Arm nach außen gezogen werden. Die abstehende Tür kann sich verspreizend an Gegenverkehr oder einem Hindernis am Straßenrand verkeilen. Eine besondere Gefahr bestand für Kinder, die früher weder angegurtet waren noch in Kindersitzen saßen. Außerdem wird eine unvorsichtig geöffnete Tür auf der Straßenseite von einem dagegenstoßenden Fahrzeug mit Wucht zugeschlagen, was bei einem im Aussteigen begriffenen Passagier schwerste Verletzungen nach sich ziehen kann.
Die Verbotsgegner wiesen darauf hin, dass beim Aufprall des Fahrzeugs die hinten angeschlagenen Türen auch bei verzogener Karosserie nicht aufsprangen und die Insassen nicht aus dem Fahrzeug geschleudert werden konnten. Ein weiteres Argument war, dass vorn angeschlagene Türen bei unachtsamer Öffnung durch ein von hinten kommendes Fahrzeug abgerissen werden könnten, während eine Selbstmördertür dann wieder zugeschlagen werde.
Es gab Hersteller, die in laufender Produktion die Türanschläge der neuen Gesetzeslage anpassten; der Fiat Nuova 500 ist ein Beispiel dafür: Frühe Modelle haben die Türscharniere hinten und die Türgriffe vorn, bei den späteren Exemplaren ab 1965 war es umgekehrt. Weil die Gesetzeslage die hinten angeschlagenen Türen schon früher verbot, hatte Fiat für die letzten drei Produktionsjahre des D-Modells eine Ausnahmegenehmigung erwirkt, die mit einem speziellen Stempel in jedem Fahrzeugbrief vermerkt wurde.
Heutige Auflage für die Betriebserlaubnis ist eine Sicherung, die verhindert, dass die Türen während der Fahrt geöffnet werden können. Darüber hinaus ist diese Bauart bei Fahrzeugen mit niedriger Höchstgeschwindigkeit wie beispielsweise Traktoren, Baumaschinen und dergleichen noch sehr verbreitet.
Eine Zeit lang erlebte diese Türenform in der Ausführung als Portaltüren eine kleine Renaissance, verschiedene Automobildesigner experimentieren wieder mit diesem Stilmittel. Vor allem Fahrzeuge der Luxusklasse werden damit ausgestattet. So gab und gibt es im Fuhrpark des britischen Königshauses (mit Fahrzeugen von Daimler, Rolls-Royce und Bentley) praktisch nur Portaltüren-Fahrzeuge (ausgenommen das Geländefahrzeug Range-Rover):
Portaltüren mit B-Säule Vordertüren vorne angeschlagen, Hintertüren hinten angeschlagen
Portaltüren ohne B-Säule
Bei diesen Fahrzeugen lassen sich die hinteren Türhälften nur bei geöffneter Vordertür öffnen.
Merkmal von Portaltüren: Vordertüren vorne angeschlagen, Hintertüren hinten angeschlagen. Die beste Ein- und Ausstiegsbequemlichkeit für den Fahrgast ergibt sich, wenn auf die B-Säule verzichtet wird. Portaltüren und markenspezifische Bezeichnungen: Rolls-Royce = coach doors, GM/Opel = Flex doors, Mazda = Freestyle doors,
Merkmal: Vordertüren und Hintertüren hinten angeschlagen bzw. bei zweitürigen Fahrzeugen (z. B. Coupé) die Türen hinten angeschlagen.
Merkmal: Beide Türen an der B-Säule angeschlagen: Vordertüren hinten angeschlagen, Hintertüren vorne angeschlagen
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