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Organisation Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Spezialpionierbataillon 464 war ein Pionierverband der Bundeswehr. Das Bataillon war in der Kurpfalzkaserne in Speyer-Nord stationiert. Als Teil der Streitkräftebasis erfüllte es Sonderaufgaben durch den Bau und Betrieb von Feldlagern für bis zu 12.000 Soldaten und von Feldtanklagern. Das Bataillon war an allen Auslandseinsätzen der Bundeswehr beteiligt.[2] Die Stellung von Soldaten für KFOR, EUFOR und ISAF begann im Frühjahr 2004.[3]
Spezialpionierbataillon 464 | |
---|---|
Internes Verbandsabzeichen | |
Aktiv | 1. April 2003 bis 31. Dezember 2015 |
Staat | Deutschland |
Streitkräfte | Bundeswehr |
Teilstreitkraft | Streitkräftebasis |
Truppengattung | Pioniertruppe |
Truppenteile | 6 Kompanien (ehemals 8 Kompanien) |
Stärke | 700 Soldaten (ehemals 1149 Soldaten) |
Unterstellung | Logistikkommando der Bundeswehr[1] |
Speyer | Kurpfalzkaserne |
Führung | |
Kommandeur | Oberstleutnant Stefan Jeck |
Das Spezialpionierbataillon 464 entstand am 1. April 2003 durch Aufgabenänderung und Umbenennung des schweren Pionierbataillons 330 in Speyer (Schwimmbrückenpioniere), das gleichzeitig in die Streitkräftebasis wechselte. Gleichzeitig wechselten die Feldlagerbetriebskompanie 400 aus Speyer und die Technische Spezialpionierkompanie 400 aus Zweibrücken zur Streitkräftebasis und wurden dem Spezialpionierbataillon 464 unterstellt. Zum 1. Juli 2003 wurden auch die Spezialpionierkompanie 501 in Speyer und die Spezialpionierkompanie 500 aus Bruchsal in das Spezialpionierbataillon 464 eingegliedert.[4]
Der feierliche Außerdienststellungsappell fand am 25. Juni 2015 vor dem Speyerer Dom statt.[5] Der Standort Speyer wurde zum 31. Dezember 2015 geschlossen.
Seit 1. Oktober 2005 bestand das Spezialpionierbataillon 464 aus fünf Feldlagerbetriebskompanien zu je 120 Soldaten und einer Pipelinepionierkompanie mit 179 Soldaten sowie der Spezialpionierkompanie, einer Stabs- und Versorgungskompanie von 203 Soldaten einschließlich 48 Rekruten. Im Jahr 2009 wurde der Verband um eine Spezialpionierkompanie B mit 167 Soldaten verstärkt.[6] Von den insgesamt 1149 Dienstposten sind etwa 150 mit Soldaten der Luftwaffe besetzt.
Numerische Gliederung:
Die 1. Spezialpionierkompanie als Stabs- und Versorgungskompanie führte die unterstellten Kräfte und stellte deren personelle und materielle Einsatzbereitschaft sicher,
Jede der fünf Feldlagerbetriebskompanien zu jeweils 120 Soldaten betrieb bis zu zwei Feldlager für je etwa 900 Soldaten an verschiedenen Orten im Einsatzgebiet, stellen also die stationäre Unterbringung von Truppenteilen im Einsatzgebiet sicher. Zu diesem Zweck
Zum Feldlagerbetrieb gehörten im Wesentlichen u. a. die autarke Stromversorgung, Wasseraufbereitung und -versorgung sowie Abwasserentsorgung, Bereitstellung und Verwaltung von Unterkunftcontainern, Feldlagerfeuerwehr zur Brandbekämpfung. Die Feldlagersicherung wurde durch den Kommandanten Feldlager mit einer eigenen Sicherungskompanie oder -zug sowie stationierten Kräften gewährleistet (Sicherungsdienst aller Truppen).
Typische moderne Feldlager, wie sie von den Feldlagerbetriebskompanien für die Bundeswehr errichtet werden, waren Camp Marmal und Camp Warehouse in Afghanistan.
Die Pipelinepionierkompanie
unterstützt den Bau von Feldlagern, Feldtanklagern und Pipelineanlagen durch
Folgende Gemeinden haben Patenschaften für die Kompanien übernommen:
Das Spezialpionierbataillon 464 war in der 23,22 ha[10] großen Kurpfalzkaserne ganz im Norden des Stadtteils Speyer-Nord der Stadt Speyer am Rhein stationiert.
Der Standort bestand seitdem im Dezember 1962 bzw. Januar 1963 die Fallschirmpionierkompanie 260 aus Mannheim und das Luftlandeartilleriebataillon 265 aus Großengstingen in eine neu errichtete Kaserne nördlich der Siedlung zogen. Um Wohnraum für die Soldatenfamilien zu schaffen, errichtete die GEWO westlich der Spaldinger Straße im Waldgebiet Geschosswohnungen.
Unmittelbar südlich der Außenstelle der Bundeswehr in der Rheinniederung zwischen Binsfeld und Angelhofer Altrhein mit Übungsgelegenheit im Angelhofer Altrhein bestand lange ein Standort von französischen Brückenpionieren, das Quartier Riberpray, das später von der Bundeswehr mitgenutzt wurde. Der Wasserübungsplatz Reffenthal nahm eine Fläche von 66,5 Hektar ein.[10]
Westlich der B 9 und des Stadtteils Speyer-West, südlich der Iggelheimer Straße und der Walderholung im Speyerer Wald verfügte das Bataillon über einen großen Truppenübungsplatz. Teile der durch den Übungsbetrieb freigehaltenen Flächen bilden eine sandige Binnendünenlandschaft, die zahlreichen seltenen Pflanzen und Insekten Lebensraum bietet. Der Truppenübungsplatz war 96,61 ha groß. Er war untergliedert in den umzäunten Pionierübungsplatz und den Standortübungsplatz.[10]
An der Schnittstelle der B 9 mit der B 39 lag das sogenannte Polygon-Gelände, wo auf 17,93 ha früher Fahrschulbetrieb herrschte.[10]
In der Zeit des kalten Krieges wurden regelmäßig zu Übungszwecken Pionierbrücken über den Rhein geschlagen. Ganz im Süden der Stadt lag auf einer Wasserfläche im Speyerer Auwald nahe dem jetzigen Anlegepunkt der Rheinhäuser Fähre eine Schwimmbrücke.
An mehreren Stellen des Rheins waren Anlegestellen für Schwimmbrücken und solide NATO-Straßen zu diesen Punkten angelegt. Auch die Kraftstoffversorgung war mittels Pipeline vorbereitet.
Im Pfälzer Wald waren damals in großen Depots Fahrzeuge und Kriegsausrüstung für amerikanische Soldaten gelagert, die im Falle eines sowjetischen Angriffs hätten eingeflogen werden sollen und mittels dieser Ausrüstung an die Front hätten ziehen sollen.
Von der Kaserne aus mitbetreut wurde ein Munitionsdepot nördlich der Kaserne im Schifferstadter Wald, wo Patriot-Luftabwehrraketen gelagert waren. Diese wurden später während des Irak-Krieges zum Zwecke der Abwehr von Scud-Raketenangriffen an Israel geliefert, der Standort geschlossen.
Die deutschen Pioniere arbeiteten partnerschaftlich mit den in Speyer stationierten französischen Pionieren der Kaserne Normand und dem hier ebenfalls stationierten französischem Spahi-Regiment 1er régiment de Spahis zusammen. 1945 bis 1984 war das Spahi-Panzeraufklärungsregiment in der Kaserne Martin untergebracht. Die weitläufige Kasernenanlage beherbergt heute das Technikmuseum Speyer. Heute ist das Regiment, das am Golfkrieg teilnahm, in Valence im Rhonetal stationiert. In dem Waldstück zwischen Speyer-Nord und Speyer-West westlich der Bahnlinie befand sich ein französisches Fahrzeugdepot, das Quartier Lyautey. Die Gebäude wurden abgerissen und durch ein Gewerbegebiet ersetzt. (Die Kaserne Normand wurde 1888 von Franz Schöberl für das seit 1874 nach Speyer verlegte zweite bayrische Pionierbataillon errichtet, das bis 1918 in Speyer stationiert war. Während der französischen Besatzungszeit 1918–1930 nach dem Ersten Weltkrieg war das französische 12. Pionierregiment in Speyer stationiert. Dessen kommandierenden General wählten die Franzosen während der Nutzung nach dem Zweiten Weltkrieg 1945–1997 als Namensgeber für die Kaserne Normand. Heute ist das Kasernengebiet, dessen Gebäude denkmalgeschützt sind, ein 12 ha großes Wohngebiet, das Quartier Normand.)[11]
Die Kurpfalz-Kaserne wird seit September 2015 als Außenstelle der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende Trier genutzt. Ab 23. September 2015 sollten 600 Flüchtlinge in die Kaserne einziehen.
Das Wappen des Spezialpionierbataillons 464 ist von rot und weiß schräglinksgeteilt. Das rote Feld trägt in schwarz, abgesetzt den stilisierten Speyerer Dom, das Wappen der Garnisonsstadt Speyer. Das weiße Feld trägt eine stilisierte schwarze Brücke, das militärische Symbol der Pioniere, vor einem senkrechten grünen Eichenblatt. Die stilisierte Brücke vorm senkrechten Eichenblatt ist vom Eichenkranz eingefasst das Barettabzeichen der Pioniere.
Neben umfangreichem Feldlagermaterial, Falttanks, Pipelinerohren, und -schläuchen, Zapfstellen, Pumpen etc. für die Einrichtung von Feldtanklagern verfügt das Bataillon über spezielle Großgeräte:
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