Pfaffenhofen (Burgbernheim)
Ortsteil von Burgbernheim Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Pfaffenhofen (fränkisch: Bfaffnhofn[3]) ist ein Gemeindeteil der Stadt Burgbernheim im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[4] Die Gemarkung Pfaffenhofen hat eine Fläche von 2,723 km². Sie ist in 370 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 7360,14 m² haben.[1][5]
,Pfaffenhofen Stadt Burgbernheim | |
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Koordinaten: | 49° 30′ N, 10° 18′ O |
Höhe: | 346–349 m ü. NHN |
Fläche: | 2,72 km²[1] |
Einwohner: | 51 (2023)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 19 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 |
Eingemeindet nach: | Buchheim |
Postleitzahl: | 91593 |
Vorwahl: | 09843 |
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Geographische Lage
Das Kirchdorf liegt am Rand der Frankenhöhe. Im Ort treffen sich der Ziegelwasengraben, der Seewasengraben und die Rannach. Unmittelbar nordwestlich erhebt sich der Pfaffenhofer Berg (372 m ü. NHN). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zu einer Gemeindeverbindungsstraße (1,6 km südwestlich) zwischen Bergtshofen (0,6 km südlich) und Ermetzhofen (1,5 km nordwestlich). Weitere Gemeindeverbindungsstraßen führen die Staatsstraße 2252 kreuzend nach Ergersheim (1,6 km nordöstlich), an der Simonsmühle vorbei nach Kellermühle zur Bundesstraße 13 (1 km nordwestlich) und direkt zur B 13 (0,2 km nordwestlich bzw. 0,5 km südöstlich).[6]
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Im Jahre 1173 wurde ein „Timo de Phafenhouen“ urkundlich erwähnt. Dies ist zugleich der älteste schriftliche Beleg für den Ort. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist Pfaffe.[7] Die altfränkischen Siedlungen in der Umgebung lassen vermuten, dass auch dieser Ort bereits im 7. Jahrhundert gegründet wurde. Zu dem ursprünglichen Gutshof des Pfarrers kam erst später eine Ansiedlung von weiteren Bauernhöfen hinzu.[8]
Das Kloster Heilsbronn erwarb dort Äcker von Seyfried von Gößheim.[9]
Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Uffenheim. Ein Teil des Zehnten gehörte den Grafen Castell zu Rüdenhausen.[10]
1806 kam Pfaffenhofen an das Königreich Bayern. Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde es dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Buchheim und der 1813 gebildeten Ruralgemeinde Buchheim zugewiesen. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Pfaffenhofen, zu der Dorfs- (=Ziegelmühle?), Mittel- und Simonsmühle gehörten.[11] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Uffenheim zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Uffenheim (1919 in Finanzamt Uffenheim umbenannt). Ab 1862 gehörte Pfaffenhofen zum Bezirksamt Uffenheim (1939 in Landkreis Uffenheim umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Uffenheim (1879 in Amtsgericht Uffenheim umbenannt), seit 1973 ist das Amtsgericht Neustadt an der Aisch zuständig. Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 2,708 km².[12]
Am 1. Juli 1972 wurde Pfaffenhofen im Zuge der Gebietsreform nach Buchheim eingemeindet,[13] das am 1. Mai 1978 nach Burgbernheim eingegliedert wurde.[14]
Baudenkmäler
- die evangelisch-lutherische Kirche St. Nikolaus, die 2002 renoviert wurde
- Der Alexanderbrunnen aus dem Jahr 1793. Die Inschrift erinnert an Markgraf Alexander, der sich mit dem Brunnenbau der Nöte seiner Untertanen annahm. Als infolge Trockenheit 1783 die Quellen der Gemeinde versiegten, finanzierte er der Gemeinde einen Brunnen. Die Inschrift lautet: „Dem Besten der Fürsten ALEXANDER half dem hiesigen Mangel an lebendigem Wasser im Jahre 1783“.
- Die 1779/80 nach der Planung des markgräflichen Hofbaumeisters Johann David Steingruber im Zuge des Straßenneubaus Ansbach-Ochsenfurt errichtete Brücke über die Rannach[15]
- Haus Nr. Jahrhundert.[16] 3: stattliches, zweigeschossiges Bauernhaus, das Obergeschoss und der steile vorkragende Giebel in verputztem Fachwerk wohl noch aus dem 17.
- Haus Nr. 4: Simonsmühle
- Haus Nr. [16] 6: eingeschossiges massives Wohnstallhaus, im Giebel Haustafel mit Deutschordenskreuz und Jahreszahl „1782“.
- Haus Nr. 7: Wohnstallhaus
- Haus Nr. 71⁄2: kleines eingeschossiges Fachwerk-Wohnstallhaus, erste Hälfte des 19. Jahrhunderts.[16]
- Haus Nr. 12: erdgeschossiges Wohnstallhaus in verputztem Fachwerk mit Walmdach, Außenwände zum Teil massiv verändert; Haustafel mit Bauinschrift „Erbaut/ mit Gottes Hilfe/ von/ Georg Gengfeller/ im Jahr/ 1832“.[16]
- Haus Nr. 13: Satteldachbau
- Haus Nr. 14: eingeschossiges, langgestrecktes Wohnstallhaus mit teilweise verputztem Fachwerk, 18. Jahrhundert.[16]
- Haus Nr. 16: Fachwerkkleinhaus
- Haustafeln an Haus Nr. 6 und 8
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 | 1987 | 2002 | 2018 |
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Einwohner | 104 | 109 | 120 | 125 | 121 | 117 | 106 | 107 | 108 | 99 | 112 | 105 | 99 | 107 | 98 | 82 | 89 | 102 | 94 | 125 | 125 | 111 | 94 | 66 | 65 | 72 | 58 |
Häuser[17] | 20 | 19 | 19 | 24 | 25 | 23 | 17 | 22 | 23 | 20 | |||||||||||||||||
Quelle | [18] | [19] | [20] | [20] | [21] | [22] | [23] | [24] | [25] | [26] | [27] | [20] | [28] | [20] | [29] | [20] | [30] | [20] | [20] | [20] | [31] | [20] | [12] | [32] | [33] | [2] | [2] |
Religion
Der Ort ist Sitz der Pfarrei St. Nikolaus und ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt. Die Katholiken sind nach St. Bonifaz (Bad Windsheim) gepfarrt.[12][34]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Pfaffenhofen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 328 (Digitalisat).
- Elisabeth Fuchshuber: Uffenheim (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 6). Michael Laßleben, Kallmünz 1982, ISBN 3-7696-9927-0, S. 162–163.
- Reinhold Hoeppner (Hrsg.): Landkreis Uffenheim. Verl. f. Behörden u. Wirtschaft Hoeppner, Aßling-Pörsdorf/Obb. 1972, DNB 730115267, S. 88–89.
- Georg Paul Hönn: Pfafenhofen. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 361 (Digitalisat).
- Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn von der Urzeit bis zur Neuzeit. Band 2. Verl. für Kunstreprod. Schmidt, Neustadt an der Aisch 1993, ISBN 3-923006-90-X, S. 384–385 (Volltext [Wikisource] – Erstausgabe: Beck, Nördlingen 1879).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Uffenheim (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 22). Deutscher Kunstverlag, München 1966, DNB 457879262, S. 165–167.
- Gottfried Stieber: Pfaffenhofen. In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, OCLC 231049377, S. 623–625 (Digitalisat).
Weblinks
Commons: Pfaffenhofen (Burgbernheim) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Ortsteile der Stadt Burgbernheim > Pfaffenhofen. In: burgbernheim.de. Abgerufen am 7. Juli 2023.
- Pfaffenhofen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 6. September 2021.
- Pfaffenhofen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. September 2019.
- Pfaffenhofen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
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