Péter Erdő

ungarischer römisch-katholischer Geistlicher, Kardinal und Erzbischof von Esztergom-Budapest Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Péter Erdő

Péter Kardinal Erdő [ˈpeːtɛr ˈɛrdøː] (* 25. Juni 1952 in Budapest, Ungarn) ist ein ungarischer Geistlicher, Erzbischof von Esztergom-Budapest, Primas von Ungarn und Kardinal der römisch-katholischen Kirche.

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Péter Kardinal Erdő in Esztergom (2009)
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Kardinal Erdö in Budapest (2013)
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Kardinalswappen

Leben

Zusammenfassung
Kontext

Péter Erdő studierte Katholische Theologie und Philosophie in Esztergom, Budapest und Rom und promovierte in den Fächern Theologie und Kanonisches Recht. 1975 empfing er das Sakrament der Priesterweihe und arbeitete anschließend als Vikar in Dorog. Nach weiteren Studien in Rom von 1977 bis 1980 wirkte er in den Jahren 1980 bis 1988 als Theologieprofessor am Seminar von Esztergom und hielt Gastdozenturen an mehreren ausländischen Hochschulen. Am 5. September 1994 verlieh ihm Papst Johannes Paul II. den Titel Apostolischer Protonotar.[1] Von 1988 an lehrte Erdő als Professor an der Theologischen Fakultät der Katholischen Péter-Pázmány-Universität in Budapest, deren Rektor er von 1998 bis 2003 war.

Péter Erdő wurde am 5. November 1999 von Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von Puppi und Weihbischof in Székesfehérvár ernannt. Die Bischofsweihe spendete ihm am 6. Januar 2000 der Papst selbst, Mitkonsekratoren waren Giovanni Battista Re und Marcello Zago, Sekretär der Kongregation für die Evangelisierung der Völker. Sein Wahlspruch ist Initio non erat nisi gratia (Am Anfang war nichts, nur die Gnade).

Am 7. Dezember 2002 wurde Erdő zum Erzbischof von Esztergom-Budapest ernannt.[2] Die Amtseinführung (Inthronisation) erfolgte am 11. Januar des Folgejahres. Durch sein Amt als Erzbischof von Esztergom-Budapest ist er auch Primas von Ungarn.

Papst Johannes Paul II. nahm Péter Erdő am 21. Oktober 2003 als Kardinalpriester mit der Titelkirche Santa Balbina all’Aventino in das Kardinalskollegium auf.[3] Als jüngster Teilnehmer wohnte er dem Konklave 2005 bei. 2006 wurde er zum Präsidenten des Rats der Europäischen Bischofskonferenzen bestellt, was er bis 2016 blieb. Zudem war Erdő von 2005 bis 2015 Vorsitzender der Ungarischen Katholischen Bischofskonferenz.

Erdő ist Mitglied des Internationalen Preiskomitees der Adalbert-Stiftung. Am 23. September 2009 wurde er von Papst Benedikt XVI. zum Mitglied der Zweiten Sonderversammlung der Bischofssynode für Afrika (4. bis 25. Oktober 2009) ernannt.[4]

Nach dem Rücktritt Benedikts XVI. nahm Erdő am Konklave 2013 teil. Er galt als papabile.[5]

2012 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Academia Europaea gewählt.[6]

Am 1. Juli 2023 nahm er Besitz von der ihm als Nachfolger von Angelo Sodano neu zugewiesenen Titelkirche Santa Maria Nuova.[7] Der Wechsel wird mit der Baufälligkeit und Schließung seiner bisherigen Titelkirche begründet.[8]

Am 25. März 2025 erstattete die internationale Missbrauchsopfer-Vereinigung SNAP gegen sechs prominente Kardinäle Anzeige im Vatikan, darunter Erdő.[9]

Mitgliedschaften in der römischen Kurie

Péter Erdő ist Mitglied der folgenden Dikasterien der Kurie:

Preise und Auszeichnungen

Schriften

  • Kirchenrecht im mittelalterlichen Ungarn. Frank & Timme, Berlin 2005, ISBN 978-3-86596-028-3.
  • Theologie des kanonischen Rechts: ein systematisch-historischer Versuch. Lit, Münster 1999, ISBN 3-8258-4106-5.
  • (Hrsg.) Bonn – Budapest: kanonistische Erträge einer Zusammenarbeit. Echter, Würzburg 1988, ISBN 3-429-01973-7.
  • Die Quellen des Kirchenrechts: eine geschichtliche Einführung. Lang, Frankfurt 2002, ISBN 3-631-35305-7.
  • Die Geschichte der Wissenschaft vom kanonischen Recht: eine Einführung. Lit, Berlin 2006, ISBN 3-8258-5970-3.
Commons: Péter Erdő – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

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