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britische Band Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Penguin Cafe Orchestra war ein loser Zusammenschluss verschiedener Musiker, die von dem klassisch ausgebildeten Gitarristen, Komponisten und Arrangeur Simon Jeffes jeweils wie für das aktuelle Stück benötigt hinzugezogen wurden. Seit 2009 wird das Projekt unter dem verkürzten Namen Penguin Cafe von seinem Sohn Arthur Jeffes fortgeführt.
Penguin Cafe Orchestra | |
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Allgemeine Informationen | |
Herkunft | London, England |
Genre(s) | Kammermusik |
Gründung | 1972 |
Auflösung | 1997 |
Website | penguincafe.com |
Gründungsmitglieder | |
Simon Jeffes († 1997) | |
Helen Liebmann |
Das Penguin Cafe Orchestra war 24 Jahre lang mit Aufnahmen und Konzerten bis zu Simon Jeffes’ Tod aufgrund eines Gehirntumors im Jahr 1997 aktiv.
Nur Jeffes und Helen Liebmann, Mitgründerin und Cellistin, waren feste Mitglieder. Weitere Musiker wurden jeweils nach den Erfordernissen für bestimmte Titel oder Auftritte hinzugezogen. Die Musik des Penguin Cafe Orchestras ist nicht einfach zu kategorisieren. Vergleichbar ist sie mit dem Schaffen des französischen Multi-Instrumentalisten Yann Tiersen, der mit der Musik des Penguin Cafe Orchestras Elemente von überschwänglichem Folk und eine gelegentlich an Philip Glass erinnernde minimalistische Ästhetik teilt. Ebenso weisen Jeffes’ Kompositionen bisweilen Nähe zum Jazz auf.
Desillusioniert von den starren Strukturen der klassischen Musik und den Begrenzungen der Rockmusik, an der er sich auch versucht hatte, begann Simon Jeffes ein Interesse an der relativen Freiheit folkloristischer Musik zu entwickeln und entschied sich, seine Musik fortan mit der gleichen Direktheit und Stimmung zu versehen.
Jeffes zu dem Moment, als ihm die Idee zum Penguin Cafe Orchestra kam:
Das erste Album Music from the Penguin Cafe wurde 1976 auf Brian Enos experimentellem Label Obscure Records, einem Ableger von E.G. Records, veröffentlicht. Es war eine Sammlung von Stücken, die im Zeitraum von 1974 bis 1976 aufgenommen worden waren. Dem folgte 1981 Penguin Cafe Orchestra. Seitdem veröffentlichte die Band in regelmäßigeren und kürzeren Abständen Alben.
Das erste größere Konzert gab Penguin Cafe Orchestra 1977 als Vorgruppe von Kraftwerk im Roundhouse. Die Band trat anschließend weltweit auf und spielte auf einer Vielzahl von Festivals, dazu gehörte auch ein Auftritt im Rahmen des 2. internationalen Artrock Festivals in Frankfurt am Main, der im Jahr 1989 erfolgte. Bei ihren Auftritten auf Bühnen der Londoner South Bank entstand 1987 das in der Royal Festival Hall aufgenommene Live-Album When In Rome….
Arthur Jeffes, Simon Jeffes’ 1978 geborener Sohn führt mit seiner Penguin Cafe genannten Gruppierung den durch seinen Vater entwickelten Musikstil fort. Anfang 2011 erschien das Album A Matter of Life….
Simon Jeffes sah die Band als „ein sehr großes Ja zum Überleben der Seele in Zeiten, in denen diese von den Kräften der Kälte, Dunkelheit und Repression angegriffen wird“ („a very big yes to the survival of the heart in a time when the heart is under attack from the forces of coldness, darkness and repression“). Jeffes bezeichnete den Stil des Penguin Cafe Orchestras als „imaginäre Folklore“ und „moderne semi-akustische Kammermusik“. Dass er je nach Stück Musiker hinzuzog, begründete er mit „ich schreibe Musik eher für Leute als für Instrumente“.[2]
Simon Jeffes wurde von einer Fernsehdokumentation über Pinguine inspiriert. Dabei faszinierte ihn vor allem das natürliche Verhalten der Tiere, das er mit dem natürlichen Verhalten von Menschen verglich.[3]
Das bekannteste Stück des Penguin Cafe Orchestras ist Telephone & Rubber Band, das auf einer Endlosschleife eines Telefonfreizeichens basiert. Dieses Stück wurde in dem Soundtrack des australischen Films Malcolm von Nadia Tass (1986), Talk Radio von Oliver Stone und in einer lange währenden Werbekampagne des Telekommunikationsunternehmens Mercury Communications verwendet. Die Endlosschleife wurde von Jeffes aufgenommen, als er einen Telefonanruf tätigte und feststellte, dass er gerade eine Kombination eines Freitons und eines Besetzttones zur gleichen Zeit hörte. Er nahm dies auf einen Anrufbeantworter auf.
Ein weiteres in Malcolm vorkommendes bekanntes Stück ist Music for a Found Harmonium, das Jeffes auf einem Harmonium schrieb, das er während der ersten Japantour vom Penguin Cafe Orchestra im Jahr 1982 in einer Nebenstraße von Kyōto abgestellt fand. Laut Jeffes schrieb er das Stück, nachdem er das gefundene Harmonium „in einem Haus eines Freundes in einem der schönsten Teile des Stadtrands“ aufgestellt hatte und die nächsten Monate immer wieder zu diesem Instrument zurückkehrte. Besonders bekannt wurde das Stück schließlich, als es 1994 auf dem ersten Teil der Café-del-Mar-Reihe zu hören war. Durch seinen Rhythmus, sein Tempo und die einfache Struktur eignet es sich sehr für eine Adaption in eine Reel-Tanzkomposition und wurde anschließend von vielen Exponenten irischer traditioneller Musik aufgenommen, so z. B. Patrick Street, De Dannan, Kevin Burke und Sharon Shannon. 2004 wurde das Stück im Film Napoleon Dynamite verwendet, ein Jahr später auch im australischen Film It’s All Gone Pete Tong. Verwendungen des Stückes gehen bis 1988 zurück, als es – in eher obskurer Weise – für den Trailer und Werbespot des Films She’s Having a Baby von John Hughes eingesetzt wurde.
Die Musik vom Penguin Cafe Orchestra wurde in Werbespots von Eurotunnel, The Independent, Hewlett-Packard, Knorr, One2One und Coop (Schweiz) verwendet. This American Life, eine beliebte Show im öffentlichen Rundfunk der USA, hat das Lied Perpetuum Mobile des Öfteren zur musikalischen Begleitung eingesetzt (z. B. im Film Mary & Max – oder: Schrumpfen Schafe, wenn es regnet?). Das Rundfunknetzwerk National Public Radio platzierte in seinen Nachrichtenprogrammen hin und wieder den Klingelton von Telephone & Rubber Band zwischen aufeinander folgenden Berichten.
In Aberystwyth (Wales) gibt es seit über 30 Jahren ein Café mit dem Namen Penguin Cafe. Die australische Band My Friend the Chocolate Cake, die das Penguin Cafe Orchestra zu ihren Einflüssen zählt, widmete diesem Café einen ihrer Songs.
2006 setzte die Wochenzeitschrift The Economist das Stück Perpetuum Mobile in der Version aus dem Album Concert Program in seinen wöchentlichen Podcasts ein.
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