Otto (auch Hermann Otto Paul oder Otto Hermann Paul) Oettel machte in Bürgel eine Ausbildung zum Töpfer und besuchte von 1896 bis 1898 die Kunst- und Keramische Fachschule in Teplitz. Anschließend studierte er von 1904[2] bis 1907 Bildhauerei bei Balthasar Schmitt an der Akademie der Bildenden Künste München. 1908 hielt er sich zur künstlerischen Arbeit in Carrara und Florenz auf. Dort entstanden auch viele farbigen Studien und Bildhauer-Zeichnungen.
1912 ließ Oettel sich als freier Künstler in Gera nieder. Er war Mitglied des Künstlerbunds Ostthüringen. In Gera und in weiteren Ostthüringer Gemeinden erhielt er eine Anzahl von Aufträgen für Werke im öffentlichen Raum. Oettel nahm am Ersten Weltkrieg teil und arbeitete danach wieder als Künstler in Gera, wo er sich 1919 in der Mozartstraße ein kleines Häuschen gekauft hatte.
1939 war er auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München mit einer Bronze- „Plakette des Führers“ vertreten.[3] Über Oettel in der Zeit des Zweiten Weltkrieges ist nichts bekannt. Danach arbeitete er wieder in Weimar. 1946 wurde er auf der Ausstellung Geraer Künstler „Die Fähre“ in Gera ausführlich geehrt[4][5] und ausgestellt.[6] 1953 war er auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung in Dresden vertreten.
1912: Weimarische Staatsmedaille für Kunst und Wissenschaft (für die Plastik des Staatsministers Rothe)
Kriegerdenkmal „Mutter mit Kind“ (Beton, 1922; Küchengartenallee in Gera; in den 1960er Jahren abgerissen)[8]
Kriegerdenkmal (Muschelkalk, 1924/1925; am Theater Gera; 1945 abgerissen)[9]
Nicolaus de Smit (Fassadenskulptur, Kalkstein, 1928; an der ehemaligen Teppichfabrik Halpert & Co, jetzt Parkhaus der Gera Arcaden, De-Smit-Straße, Gera)[10][11]
Kaiserliche Armee Horchposten (1917; im Bestand des World War History & Art Museum, Alliance/Ohio)[19]
Staatsminister Dr. Rothe (Radierung, 1920; Bestandteil einer Graphischen Mappe des Künstlerbunds Ostthüringen; u.a. im Bestand des Lindenau-Museums, Altenburg/Thüringen)[7]
Thomas Matuszak (Hrsg.): „--ruhelos und ohne des Schlafes Geschenk“: Katalog der zwischen 1903/04 und 1932 edierten deutschen druckgraphischen Mappenwerke, illustrierten Bücher sowie Zeitschriften mit Originalgraphik im Lindenau-Museum Altenburg. Mitteldeutsche editionen, Leipzig 2000, S. 676.
Charlotte Leven: OTTO OETTEL als Heimatkünstler, in Die Ernte Ausstellung von Geraer Künstlern in der Stadthalle Gera vom 15. September bis 15. Oktober 1948, S. 7, digital.slub-dresden.de
Rudolf Schimek: Bildhauer OTTO OETTEL und sein Werk, in Die Ernte Ausstellung von Geraer Künstlern in der Stadthalle Gera vom 15. September bis 15. Oktober 1948, S. 12, digital.slub-dresden.de
Oettel, Otto, Gera, in Die Ernte Ausstellung von Geraer Künstlern in der Stadthalle Gera vom 15. September bis 15. Oktober 1948, S. 18, digital.slub-dresden.de
Die christliche Kunst. Monatsschrift für alle Gebiete der christlichen Kunst und Kunstwissenschaft. Gesellschaft für christliche Kunst Kunstverlag, München 1909, S. 168.