Der 400-Meter-Hürdenlauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1924 in Paris wurde am 6. und 7. Juli 1924 im Stade de Colombes ausgetragen. 23 Athleten nahmen teil.

Schnelle Fakten Medaillengewinner ...
Olympische Ringe
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SportartLeichtathletik
Disziplin400-Meter-Hürdenlauf
GeschlechtMänner
Teilnehmer23 Athleten aus 13 Ländern
WettkampfortStade de Colombes
Wettkampfphase6. Juli 1924 (Vorrunde/Halbfinale)
7. Juli 1924 (Finale)
Medaillengewinner
Morgan Taylor (Vereinigte Staaten 48 USA)
Erik Wilén (Finnland FIN)
Ivan Riley (Vereinigte Staaten 48 USA)
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Das Olympiastadion während der Eröffnungszeremonie

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Morgan Taylor vor dem Finnen Erik Wilén. Bronze ging an Ivan Riley aus den USA.

Eine Besonderheit bei diesem Rennen bestand darin, dass die Stadionrunde in Colombes eine Länge von 500 Metern hatte.

Rekorde

Der US-Amerikaner Ivan Riley – hier in Paris Olympiadritter – hatte am 31. Mai 1924 in Ann Arbor eine Zeit von 52,1 s erzielt. Jedoch wurde diese Zeit nicht als Weltrekord anerkannt, da er dabei – damals regelwidrig – eine Hürde umgestoßen hatte.

Bestehende Rekorde

Weltrekord 54,0 s Frank Loomis (Vereinigte Staaten 48 USA) OS Antwerpen, Belgien 16. August 1920[1]
Olympischer Rekord

Rekordverbesserung

Der finnische Olympiazweite Erik Wilén verbesserte den bestehenden Welt- und Olympiarekord im Finale am 7. Juli um zwei Zehntelsekunden auf 53,8 s.

Die Zeit von 52,6 s des US-amerikanischen Olympiasiegers Morgan Taylor war nicht bestenlistenreif, weil Taylor wie Ivan Riley bei seinem Rennen im Mai 1924 eine Hürde gerissen hatte. Die Rennergebnisse wurden den Läufern dagegen belassen. So wurde auch Taylor sein Olympiasieg zuerkannt. Das Verfahren erscheint zunächst kaum nachvollziehbar, hat aber durchaus auch heute noch eine Parallelität in den horizontalen Sprüngen aufzuweisen. Dort sind Weiten mit Windunterstützungen von mehr als zwei Metern pro Sekunde nicht bestenlistenreif. Auf diese Weise erzielte Wettkampfresultate werden betreffenden Athleten dennoch zuerkannt, auch wenn Kontrahenten im selben Wettbewerb Weiten bei regulärer Windunterstützung aufzuweisen haben. So wäre auch denkbar, dass ein Wettbewerber mit Weltrekord am Ende den betreffenden Wettkampf nicht gewinnt.

Durchführung des Wettbewerbs

Die Athleten traten am 6. Juli zu insgesamt sechs Vorläufen an. Die jeweils zwei besten Läufer – hellblau unterlegt – erreichten das Halbfinale am gleichen Tag. In den beiden Vorentscheidungen qualifizierten sich die jeweils drei besten Läufer – wiederum hellblau unterlegt – für das Finale, welches am nächsten Tag stattfand.[2]

Vorläufe

Datum: 6. Juli 1924

Es sind nicht alle Zeiten überliefert.

Vorlauf 1

Weitere Informationen Platz, Name ...
PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Charles BrookinsVereinigte Staaten 48 USA54,8 s
2Humberto LaraChile Chile56,5 s
3Philip MacDonaldKanada 1921 Kanada56,8 s
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Vorlauf 2

Weitere Informationen Platz, Name ...
PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Chan CoulterVereinigte Staaten 48 USA55,0 s
2Erik WilénFinnland Finnland55,3 s
3Louis LundgrenDanemark Dänemark56,0 s
DNFPierre ArnaudinDritte Französische Republik Frankreich
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Vorlauf 3

Weitere Informationen Platz, Name ...
PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Géo AndréDritte Französische Republik Frankreich56,0 s
2Henri ThorsenDanemark Dänemark57,2 s
3Ioannis TalianosZweite Hellenische Republik Griechenland58,0 s
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Vorlauf 4

Weitere Informationen Platz, Name ...
PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Roger VielDritte Französische Republik Frankreich57,2 s
2Martti JukolaFinnland Finnland57,7 s
3Wilfrid TathamVereinigtes Konigreich 1801 Großbritannienk. A.
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Vorlauf 5

Weitere Informationen Platz, Name ...
PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Morgan TaylorVereinigte Staaten 48 USA55,8 s
2Frederick BlackettVereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien56,9 s
3Enrique ThompsonArgentinien Argentinien57,0 s
4Richard HonnerAustralien Australien58,5 s
5André FoussardDritte Französische Republik Frankreich1:00,0 min
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Vorlauf 6

Weitere Informationen Platz, Name ...
PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Ivan RileyVereinigte Staaten 48 USA55,4 s
2Luigi FacelliItalien 1861 Königreich Italien56,4 s
3Jules MigeotBelgien Belgien56,7 s
4Warren MontaboneKanada 1921 Kanadak. A.
5Oscar van RappardNiederlande Niederlande
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Halbfinale

Datum: 6. Juli 1924

Lauf 1

Weitere Informationen Platz, Name ...
PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Charles BrookinsVereinigte Staaten 48 USA54,6 s
2Morgan TaylorVereinigte Staaten 48 USA54,9 s
3Erik WilénFinnland Finnland55,4 s
4Luigi FacelliItalien 1861 Königreich Italien55,6 s
5Roger VielDritte Französische Republik Frankreich56,7 s
6Henri ThorsenDanemark Dänemark57,3 s
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Lauf 2

Weitere Informationen Platz, Name ...
PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Ivan RileyVereinigte Staaten 48 USA56,6 s
2Géo AndréDritte Französische Republik Frankreich56,7 s
3Frederick BlackettVereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien58,4 s
4Chan CoulterVereinigte Staaten 48 USA58,6 s
5Martti JukolaFinnland Finnland58,6 s
6Humberto LaraChile Chile59,0 s
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Finale

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Olympiasieger Morgan Taylor

Datum: 7. Juli 1924

Weitere Informationen Platz, Name ...
PlatzNameNationZeitAnmerkung
1Morgan TaylorVereinigte Staaten 48 USA52,6 s
2Erik WilénFinnland Finnland53,8 sWR
3Ivan RileyVereinigte Staaten 48 USA54,2 s
4Géo AndréDritte Französische Republik Frankreich56,2 s
DSQCharles BrookinsVereinigte Staaten 48 USABahn verlassen
Frederick BlackettVereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien3 Hürden gerissen
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Mit großem Vorsprung entschied Morgan Taylor dieses Rennen für sich. Seine Zeit von 52,6 s konnte jedoch nach den damaligen Regeln nicht als Weltrekord anerkannt werden, weil er eine Hürde gerissen hatte. Der zunächst zweitplatzierte Charles Brookins wurde disqualifiziert, weil er teilweise außerhalb seiner Bahn gelaufen war. Erik Wilén rückte so auf den Silbermedaillenrang vor und war mit seiner Zeit von 53,8 s um 1,2 Sekunden langsamer als der Sieger. Dennoch wurde er zum alleinigen Inhaber des Weltrekords. Frederick Blackett hatte als Sechstplatzierter drei Hürden gerissen und wurde disqualifiziert. Auch in diesem Fall fanden die damals gültigen Regeln Anwendung, nach denen ein Läufer zu disqualifizieren war, wenn er mehr als zwei Hürden gerissen hatte. Nicht regelkonform wurde dagegen zwei Tage später für George Guthrie entschieden, der über 110 Meter Hürden ebenfalls drei Hürden umgestoßen hatte. Guthrie wurde nicht disqualifiziert, sondern von Rang drei auf Platz sechs zurückgestuft.[3]

Morgan Taylors Goldmedaille bedeutete den fünften US-Sieg im fünften olympischen Finale in dieser Disziplin.

Erik Wilén erlief die erste finnische Medaille über 400 Meter Hürden.

Der Franzose Géo André, der Vierter wurde, nahm hier an seinen vierten Olympischen Spielen teil. Bei der Eröffnungsfeier hatte er den olympischen Eid gesprochen.

Video

Literatur

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 165f

Einzelnachweise

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