Olympische Sommerspiele 1964/Leichtathletik – 400 m Hürden (Männer)

Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Olympische Sommerspiele 1964/Leichtathletik – 400 m Hürden (Männer)

Der 400-Meter-Hürdenlauf der Männer bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio wurde vom 14. bis zum 16. Oktober 1964 im Olympiastadion Tokio ausgetragen. 39 Athleten nahmen teil.

Schnelle Fakten Medaillengewinner ...
Olympische Ringe
SportartLeichtathletik
Disziplin400-Meter-Hürdenlauf
GeschlechtMänner
Teilnehmer39 Athleten aus 24 Ländern
WettkampfortOlympiastadion Tokio
Wettkampfphase14. Oktober 1964 (Vorläufe)
15. Oktober 1964 (Halbfinale)
16. Oktober 1964 (Finale)
Medaillengewinner
Warren Cawley (Vereinigte Staaten USA)
John Cooper (Vereinigtes Konigreich GBR)
Salvatore Morale (Italien ITA)
Schließen
Luftaufnahme des Olympiastadions im Jahr 1963

Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Warren Cawley. Er gewann vor dem Briten John Cooper und dem Italiener Salvatore Morale.

Drei Deutsche und ein Österreicher gingen an den Start. Athleten aus der Schweiz und Liechtenstein nahmen nicht teil. Der Österreicher Helmut Haid sowie der Deutsche Joachim Singer schieden in den Vorläufen aus. Horst Gieseler konnte seinen Vorlauf nach einem Sturz nicht beenden. Ferdinand Haas erreichte das Halbfinale und schied dort als Sechster seines Laufes aus.

Bestehende Rekorde

Weltrekord 49,1 s Warren Cawley (Vereinigte Staaten USA) Los Angeles, USA 13. September 1964[1]
Olympischer Rekord 49,3 s Glenn Davis (Vereinigte Staaten USA) Finale OS Rom, Italien 2. September 1960

Der bestehende olympische Rekord wurde hier in Tokio nicht erreicht. Im schnellsten Rennen, dem Finale, verfehlte der US-amerikanische Olympiasieger Warren Cawley diesen Rekord um drei Zehntelsekunden. Zum Weltrekord fehlten ihm fünf Zehntelsekunden.

Durchführung des Wettbewerbs

39 Athleten traten am 14. Oktober zu insgesamt fünf Vorläufen an. Die jeweils besten drei Starter – hellblau unterlegt – sowie der nachfolgend Zeitschnellste – hellgrün unterlegt – qualifizierten sich für das Halbfinale am 15. Oktober. Hieraus erreichten die jeweils besten vier Läufer – wiederum hellblau unterlegt – ins Finale am 16. Oktober.

Zeitplan

14. Oktober, 14:00 Uhr: Vorläufe
15. Oktober, 14:15 Uhr: Halbfinale
16. Oktober, 16:00 Uhr: Finale[2]

Anmerkung: Alle Zeiten sind in Ortszeit Tokio (UTC + 9) angegeben.

Vorläufe

Zusammenfassung
Kontext

Datum: 14. Oktober 1964, ab 14:00 Uhr[3]

Wetterbedingungen: regnerisch, ca. 17 °C, Luftfeuchtigkeit ca. 90 %

Vorlauf 1

Weitere Informationen Platz, Name ...
PlatzNameNationOffizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1John CooperVereinigtes Konigreich Großbritannien50,5 s50,58 s
2Gary KnokeAustralien Australien50,9 s50,94 s
3Roberto FrinolliItalien Italien51,2 s51,23 s
4Edvīns ZāģerisSowjetunion 1955 Sowjetunion51,5 s51,59 s
5Bill GairdnerKanada 1957 Kanada53,8 sk. A.
6Helmut HaidOsterreich Österreich54,6 s
DNFHorst GieselerDeutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland
DNSNikola DagorowBulgarien 1948 Bulgarien
Schließen

Vorlauf 2

Thumb
Joachim Singer – ausgeschieden als Vierter des zweiten Vorlaufs
Weitere Informationen Platz, Name ...
PlatzNameNationOffizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1Warren CawleyVereinigte Staaten USA50,8 s50,88 s
2Juan Carlos DyrzkaArgentinien Argentinien51,1 s51,17 s
3Peter WardenVereinigtes Konigreich Großbritannien51,6 s51,61 s
4Joachim SingerDeutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland52,1 sk. A.
5Bogusław GierajewskiPolen 1944 Polen52,8 s
6Samir VincentIrak 1963 Irak54,0 s
7Kiyoo YuiJapan 1870Japan Japan54,7 s
8Michael RyanAustralien Australien58,0 s
Schließen

Vorlauf 3

Weitere Informationen Platz, Name ...
PlatzNameNationOffizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1Wilfried GeeromsBelgien Belgien51,2 s51,24 s
2Ken RocheAustralien Australien51,5 s51,52 s
3Jay LuckVereinigte Staaten USA51,7 s51,77 s
4Jorem OchanaUganda Uganda52,4 sk. A.
5Robert PoirierFrankreich Frankreich52,6 s
6Valeriu JurcăRumänien 1952 Rumänien52,7 s
7Kimaru SongokKenia Kenia54,5 s
8Mansour ul-Haq AwanPakistan Pakistan55,3 s
Schließen

Vorlauf 4

Weitere Informationen Platz, Name ...
PlatzNameNationOffizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1Salvatore MoraleItalien Italien51,1 s51,17 s
2Wassyl AnissimowSowjetunion 1955 Sowjetunion51,7 s51,72 s
3Ferdinand HaasDeutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland52,2 sk. A.
4Mike HoganVereinigtes Konigreich Großbritannien52,5 sk. A.
5Keiji ŌgushiJapan 1870Japan Japan53,6 s
6José CaveroPeru Peru53,7 s
7Karu SelvaratnamMalaysia Malaysia53,8 s
DSQÐani KovačJugoslawien Jugoslawien
Schließen

Vorlauf 5

Weitere Informationen Platz, Name ...
PlatzNameNationOffizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1Billy HardinVereinigte Staaten USA51,3 s51,37 s
2Víctor Maldonado FloresVenezuela 1954 Venezuela51,6 s51,64 s
3Jaakko TuominenFinnland Finnland51,8 s51,88 s
4Jean-Jacques BehmFrankreich Frankreich52,2 s52,20 s
5Keiko IijimaJapan 1870Japan Japan52,8 sk. A.
6Mamadou SarrSenegal Senegal53,2 s
7Amrit PalIndien Indien53,3 s
8Imants KukličsSowjetunion 1955 Sowjetunion53,3 s
Schließen

Halbfinale

Zusammenfassung
Kontext

Datum: 15. Oktober 1964, ab 14:15 Uhr[4]

Wetterbedingungen: heiter, ca. 24 °C, Luftfeuchtigkeit ca. 42 %

Lauf 1

Weitere Informationen Platz, Name ...
PlatzNameNationOffizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1Warren CawleyVereinigte Staaten USA49,8 s49,89 s
2Roberto FrinolliItalien Italien50,2 s50,28 s
3Gary KnokeAustralien Australien50,6 s50,63 s
4Wilfried GeeromsBelgien Belgien51,0 s51,00 s
5Peter WardenVereinigtes Konigreich Großbritannien51,2 sk. A.
6Ferdinand HaasDeutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland51,6 s
7Edvīns ZāģerisSowjetunion 1955 Sowjetunion51,2 s
8Jaakko TuominenFinnland Finnland54,0 s
Schließen

Lauf 2

Weitere Informationen Platz, Name ...
PlatzNameNationOffizielle Zeit
handgestoppt
Inoffizielle Zeit
elektronisch
1John CooperVereinigtes Konigreich Großbritannien50,4 s50,40 s
2Jay LuckVereinigte Staaten USA50,4 s50,43 s
3Salvatore MoraleItalien Italien50,4 s50,48 s
4Wassyl AnissimowSowjetunion 1955 Sowjetunion50,7 s50,72 s
5Ken RocheAustralien Australien50,8 s50,86 s
6Billy HardinVereinigte Staaten USA50,9 s50,90 s
7Víctor Maldonado FloresVenezuela 1954 Venezuela51,1 s51,19 s
8Juan Carlos DyrzkaArgentinien Argentinien53,1 sk. A.
Schließen

Finale

Zusammenfassung
Kontext
Thumb
Gary Knoke (Foto: 1981)
kam auf den vierten Platz

Datum: 15. Oktober 1964, 14:15 Uhr[4]

Wetterbedingungen: heiter, ca. 20 °C, Luftfeuchtigkeit ca. 44 %

Weitere Informationen Platz, Name ...
PlatzNameNationZeit
1Warren CawleyVereinigte Staaten USA49,6 s
2John CooperVereinigtes Konigreich Großbritannien50,1 s
3Salvatore MoraleItalien Italien50,1 s
4Gary KnokeAustralien Australien50,4 s
5Jay LuckVereinigte Staaten USA50,5 s
6Roberto FrinolliItalien Italien50,7 s
7Wassyl AnissimowSowjetunion 1955 Sowjetunion51,1 s
8Wilfried GeeromsBelgien Belgien51,4 s
Schließen

Warren Cawley, oft bezeichnet als "Rex" ("König") war der Weltrekordhalter und zugleich der klare Favorit. Allerdings hatte er mit einer wieder aufgetretenen Verletzung aus dem Vorjahr, einer Gewebeentzündung nach einem Muskelriss, zu kämpfen. Auch ein zweiter US-Amerikaner – James Luck – ging mit einem schweren Handicap in dieses Finale: Er war von einer Lymphdrüsenschwellung betroffen, die sein Leistungsvermögen deutlich schwächte. Im Zwischenlauf war der dritte US-Amerikaner Billy Hardin, Sohn des Olympiasiegers von 1936 Glenn Hardin, ausgeschieden.

Cawley begann das Finalrennen sehr kontrolliert. An der siebten Hürde stellte er dann den bis dahin führenden Italiener Roberto Frinolli und übernahm die Spitze. Mit einer halben Sekunde Vorsprung lief Cawley zum ungefährdeten Olympiasieg. Um die Silbermedaille gab es ein spannendes Duell zwischen dem Briten John Cooper und Frinollis Landsmann Salvatore Morale, das der Brite bei Zeitgleichheit für sich entschied. Der olympische Rekord von 1960 des US-Amerikaners Glenn Davis hatte auch nach diesen Spielen weiterhin Bestand.[5]

Salvatore Morale gewann die erste italienische Medaille in dieser Disziplin.
Im dreizehnten olympischen Finale gab es den elften US-Sieg. Es war der sechste Sieg eines US-Läufers in Folge.

Literatur

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 268f.

Einzelnachweise

Wikiwand in your browser!

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.

Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.

Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.