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deutscher Lyriker und Philosoph Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Michael Franz (* 23. September 1937 in Berlin)[1] ist ein deutscher Lyriker und Philosoph. Seine Schwerpunkte liegen auf der Semiotik sowie der Antike.
Michael Franz wurde 1937 als Sohn eines Sportlehrers in Berlin geboren. Nach dem Krieg leiteten die Eltern eine Kunstgalerie im Westteil der Stadt.[2] Mit zwölf Jahren schrieb Franz erste Gedichte.[2] Einem Gedicht im 1988 seiner Frau Wendla zugeeigneten Buch Das Vergnügen der mittleren Jahre zufolge besuchte er das Berlinische Gymnasium zum Grauen Kloster.[3] Sein Abitur legte er 1955 ab.[2] Von 1955 bis 1957 und von 1960 bis 1962 studierte er Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin (HU).[4]
Ab 1962 arbeitete er zehn Jahre als Journalist und Redakteur[2] für den Berliner Rundfunk, den Sender im Osten der Stadt,[4] und betrieb Parteiarbeit für die DDR in Westberlin.[2] 1973 erfolgte seine Übersiedlung in die DDR.[2] Von 1974 bis 1977 war er wissenschaftlicher Aspirant in der Sektion Ästhetik und Kunstwissenschaften der HU Berlin.[2][4] Seine Dissertation A mit dem Titel Zur Einführung zeichentheoretischer Grundbegriffe in die Ästhetik legte er 1978 vor. Habilitiert wurde er 1979.[5] Von 1977 bis 1981 war er Oberassistent am Wissenschaftsbereich Ästhetik/Kulturtheorie der Sektion Ästhetik und Kunstwissenschaften sowie seit 1981 Dozent daselbst.[5]
Nach der Veröffentlichung von Gedichten in Periodika und 1974 auch in dem eigenen Band Anders kommen wir her erhielt er 1975 den Förderpreis des Mitteldeutschen Verlages und des Literaturinstituts „Johannes R. Becher“.[2] 1979 erschien der nächste Gedichtband Tausendfuß und Hunderthand. Die Nationalzeitung urteilte: „Zu sehr bleibt der Gestus des lyrischen Ich verborgen. Zu kühl und konstruiert wirkt die im Formalen angestrebte Originalität.“[6] Zwischenzeitlich veröffentlichte er auch Essays.
Von 1983 bis 1991 war er am Institut für Ästhetik und Kunstwissenschaften der Akademie der Wissenschaften der DDR als Arbeitsgruppenleiter[7] und seit 1987 als Professor[5] angestellt. 1992 wurde er Projektleiter am Forschungsschwerpunkt Literaturwissenschaft der Fördergesellschaft Wissenschaftliche Neuvorhaben. Schließlich war er von 1996 bis 2003 Projektleiter für Kultursemiotik am Zentrum für Literaturforschung Berlin.[7]
Das Vergnügen der mittleren Jahre mit Lyrik, Prosa und Essays erschien 1988. Es wurde in der Presse als „willkommenes Probierfeld für verschiedenartige Ausdrucksformen“[8] und als „Wundertüte, gefüllt mit Allerlei“[9] bezeichnet. Danach veröffentlichte er eine Vielzahl von philosophischen, semiotischen und literaturgeschichtlichen Fachaufsätzen in Zeitschriften und Büchern.
Michael Franz ist Mitherausgeber der Fachzeitschrift Weimarer Beiträge. Außerdem ist er Autor von lexikalischen Artikeln aus seinem Spezialgebiet in diversen Fachlexika (Metzler Lexikon Ästhetik, J.B. Metzler, Stuttgart/Weimar u. a.).
„Gedichte sind für mich die intensivste Form der Verarbeitung meiner Erfahrungen, auch ihrer sozialen Verallgemeinerung, ohne daß sie aufhören, meine Erfahrungen zu sein, die mich erfüllen und kennzeichnen.“
„Zu den Aufgaben einer literaturwissenschaftlich verankerten Kultursemiotik gehört es, alle Annäherungen an die Zeichenproblematik, die in der Geschichte der Philosophie und Ästhetik, der Literatur- und Kunsttheorie aufweisbar sind, in der konkreten Analyse literarischer und anderer Formen kultureller Zeichenprozesse schrittweise zu explizieren, um einen Beitrag zur weiteren Differenzierung und Präzisierung der Grundbestimmungen einer translinguistischen Semiotik zu leisten.“
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