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deutscher Dichter, Dramatiker und Autor (1931-2012) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Heinz Kahlau (* 6. Februar 1931 in Drewitz, Kreis Teltow; † 6. April 2012[1] in Greifswald) war ein deutscher Lyriker.
Heinz Kahlau arbeitete nach seinem Schulbesuch zunächst als ungelernter Arbeiter in verschiedenen Berufen. 1949 ging er nach Berlin. Hier studierte er von 1953 bis 1956 an der Akademie der Künste, wo er unter anderem als Meisterschüler Bertolt Brechts unterrichtet wurde. Ab 1956 arbeitete er freischaffend. Er veröffentlichte Lyrik, Prosa und Lieder. Außerdem war er als Drehbuchautor tätig.
Nachdem ihm wegen kritischer Verse in Zusammenhang mit dem Ungarn-Aufstand 1956 Haft angedroht worden war, wurde er zwischen 1956 und 1964 zum Inoffiziellen Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR, was er 1990 freiwillig bekannte. Er hatte gehofft, dadurch der Verfolgung der Stasi zu entgehen.[2][3] In seiner Zeit als IM entstanden auch Gedichte, die den Bau der Berliner Mauer bejahten.[4]
Von 1970 bis 1980 leitete er als Präsident die P.E.N.-Sektion der DDR. Weiterhin engagierte er sich im Schriftstellerverband der DDR und arbeitete mit der Rockgruppe Karat zusammen. Kahlau war Mitglied der Freien Deutschen Jugend, der SED und später der Partei Die Linke. Von 1990 bis 1992 war er Bezirksverordneter der PDS in Berlin-Pankow.
Zu Lebzeiten erschienen etwa zwanzig Lyrikbände von Heinz Kahlau. Sein bekanntestes Werk ist der Band Du, eine Sammlung von Liebesgedichten.
Zu seinem 75. Geburtstag zog er sich aus Berlin auf die Insel Usedom zurück, wo er weiterhin als Autor arbeitete.
Kahlau war mehrfach verheiratet, darunter in kurzer Ehe mit der Schriftstellerin Gisela Steineckert.
In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erschien ein Nachruf von Oliver Jungen, der beschreibt, dass das Werk Kahlaus sich aus einer Urform der Lyrik, der Panegyrik, speist: „Seit der Genieepidemie gerät in Vergessenheit, dass die wahre Wurzel der Poesie die Gebrauchslyrik war: panegyrischer Gesang, Memorieren historischer Schicksale, politische Überzeugungsarbeit. Das neue Ideal heißt Subjektivität - und damit Unbedeutsamkeit. Einer aber sträubt sich gegen leeres Virtuosentum: Der auflagenstärkste deutsche Dichter der Gegenwart ist ein wackerer Rhetoriker unter den Poeten.“ Kahlau sei stets dem Ideal des Sozialismus zugetan geblieben: „In der DDR schrieb er ohne falsche Scham, was geschrieben werden musste: Soldatenlieder, Traktoristengedichte, FDJ-Hymnen, engagierte Drehbücher, ein lobendes Poem über den Mauerbau, überhaupt Agitprop-Lyrik, aber auch kritische Kommentare und sehnsuchtsvolle Liebesgedichte. […] Kahlau dichtet verständlich, doch nicht kunstlos: Die Form hilft stets, eine Idee zur Geltung zu bringen, statt wie so oft Belangloses zu verrätseln.“[2]
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