Mevalonatkinase-Mangel

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Mevalonatkinase-Mangel

Der Mevalonatkinase-Mangel ist eine sehr seltene angeborene Stoffwechselstörung mit beeinträchtigter Biosynthese von Cholesterin und Isoprenoiden.[1][2]

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21 Monate altes Kleinkind mit charakteristischen Gesichtsveränderungen bei Mevalonatkinase-Mangel
Schnelle Fakten Klassifikation nach ICD-10 ...
Klassifikation nach ICD-10
E88.8 Sonstige näher bezeichnete Stoffwechselstörungen
E85.0 Nichtneuropathische heredofamiliäre Amyloidose
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)
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Synonyme sind: Mevalonazidämie; Mevalonazidurie; ATP-Mevalonat-5-Phosphotransferase-Mangel; HIDS; Hyper-IgD-Syndrom; Hyperimmunglobulinämie D mit periodischem Fieber; Hyperimmunglobulinämie D-Syndrom; Mevalonatkinase-Mangel, partieller; Mevalonatkinase-Mangel, vollständiger

Die Bezeichnung umfasst[3] das Hyper-IgD-Syndrom mit Rückfallfieber (HIDS)[4] und die Mevalonazidurie (MVA).[5][6]

Der Mevalonatkinase-Mangel ist ein uneinheitliches Krankheitsbild mit unterschiedlichen klinischen Erscheinungen. Das Spektrum dieser Symptome reicht von wenig ausgeprägt beim Hyperimmunoglobulinämie D-Syndrom (HIDS) bis zur schwereren Erkrankung, der Mevalonazidurie (MVA).

Die Erstbeschreibung der Hyperimmunglobulinämie D mit Rückfallfieber stammt aus dem Jahre 1984 durch den niederländischen Internisten JosW.M. van der Meer und Mitarbeiter[7], die der Mevalonazidurie stammt aus dem Jahre 1986 durch Georg Hoffmann, Kenneth M. Gibson, Ira K. Brandt und Mitarbeiter.[8]

Verbreitung

Die Häufigkeit wird mit unter 1 zu 1.000.000 angegeben, bislang wurde über mindestens 300 Betroffene, davon 30 mit MVA und 180 mit HIDS, berichtet. Die Vererbung erfolgt autosomal-rezessiv.[5]

Ursache

Den Erkrankungen liegen Mutationen im MVK-Gen auf Chromosom 12 Genort q24.11 zugrunde, welche zu unterschiedlich stark verminderter Aktivität der Mevalonatkinase führen.[9][10] Fehlt das Enzym nahezu ganz, kommt es zur schwereren Form MVA.[5]

Klinische Erscheinungen

Klinische Kriterien sind:[1][5][11]

  • Krankheitsbeginn als Neugeborenes, Kleinkind oder im Kindesalter

bei HIDS:

  • meist im ersten Lebensjahr wiederholte Fieberattacken mit Erbrechen und Diarrhoe, 3 bis 7 Tage anhaltend, im Abstand weniger Wochen auftretend, im späteren Alter seltener werdend
  • Gelenkschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Kopfschmerzen und Hautveränderungen

Hinzu können neurologische Auffälligkeiten, Geistige Behinderung, Ataxie, Sehrstörungen und Krampfanfälle kommen.

Bei MVA:

Bei Erwachsenen kann es als Komplikation zu Amyloidose, Verwachsungen im Bauchraum und selten zu Kontrakturen kommen.[5]

Diagnose

Die Diagnose ergibt sich aus den klinischen Befunden, der Humangenetischen Untersuchung und dem Nachweis des MVK-Mangels. Der IgD-Spiegel im Serum ist – außer in den ersten Lebensjahren – oft erhöht, in 80 % ist auch der IgA-Spiegel erhöht, der Cholesterin-Spiegel kann erniedrigt sein. Im Urin ist die Ausscheidung der Mevalonsäure stark erhöht.[1][5]

Differentialdiagnostik

Abzugrenzen sind:[5]

Therapie

Zur Behandlung bei HIDS kann Simvastatin erfolgreich sein.[5]

Literatur

  • J. Jeyaratnam, J. Frenkel: Management of Mevalonate Kinase Deficiency: A Pediatric Perspective. In: Frontiers in immunology. Band 11, 2020, S. 1150, doi:10.3389/fimmu.2020.01150, PMID 32582214, PMC 7289972 (freier Volltext) (Review).
  • A. R. Correa, N. Gupta, N. Bagri, P. Vignesh, S. Alam, S. Yamaguchi: Mevalonate Kinase Deficiency as Cause of Periodic Fever in Two Siblings. In: Indian pediatrics. Band 57, Nummer 2, 02 2020, S. 180–181, PMID 32060250.
  • G. Horneff: [Effectiveness of interleukin-1 inhibiton for mevalonate kinase deficiency]. In: Zeitschrift fur Rheumatologie. Band 73, Nummer 5, Juni 2014, S. 398, PMID 25057522.

Einzelnachweise

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