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Der Artikel Figuren aus Asterix stellt ausgewählte Figuren aus René Goscinnys und Albert Uderzos Comic Asterix vor.
Die Hauptfiguren werden in den meisten Bänden auf Seite 4 kurz vorgestellt. Die Vorstellungsseite der Ersterscheinung von Asterix wurde lange in allen Folgeheften und -auflagen beibehalten. Später wurde der Text bezüglich Idefix ausgeweitet und die Bilder modernisiert.
Asterix (französisch Astérix, zu « Astérisque », der Asterisk) ist die Hauptfigur der Geschichten. Er zeichnet sich durch einen kleinen, eher schwächlich wirkenden Körperbau aus. Als Krieger bezieht er seine übermenschliche Kraft aus dem Zaubertrank von Miraculix. Seine Stärken sind sein Scharfsinn, Einfallsreichtum und seine Gutmütigkeit.
Als “Star” und auf Grund seiner Größe ist der Name Asterix, also Sternchen, bezeichnend. Ein Name mit dem Anfangsbuchstaben „A“ wurde für ihn als Titelheld gewählt, damit der Comic in alphabetischen Listen möglichst weit vorne steht.
Zusammen mit dem Druiden Miraculix bildet er das „Hirn“ des unbezwingbaren gallischen Dorfes und entwickelt die Schachzüge, die den Römern und Julius Cäsar in zweierlei Hinsicht Kopfzerbrechen bereiten, da Asterix im Gegensatz zum Druiden auch im Kampfgeschehen aktiv ist. Im Geiste der Résistance wehrt er sich gegen die römische Okkupation und steht in diesem Kampf auch bedrängten Freunden bei. Er untersteht als hauptberuflicher Krieger des Dorfes direkt dem Häuptling Majestix, teilweise auch als Ehrengarde. Als Krieger ist er unverheiratet und lehnt eine Änderung seines Status ab. Im Umgang mit Obelix, seinem gegensätzlichen Freund, werden auch seine Schwächen deutlich: Er ist manchmal ansatzweise besserwisserisch, leicht reizbar und neigt in Ausnahmefällen zu Depressionen. Trotz dieser charakterlichen Fehler und der Tatsache, dass er vom Erscheinungsbild als Antiheld gelten kann, ist sein Charakter in der Hauptsache doch der eines Helden: Er ist loyal, auch seinem Häuptling gegenüber, dem meistens mit seiner Führerrolle überforderten Gemütsmenschen Majestix, selbstlos, einfühlsam, tapfer und tatendurstig.
Asterix gilt „als nicht mehr so jung, wie er aussieht“ – ausgehend von Anspielungen auf seinen Geburtstag und Informationen aus Kurzgeschichten ist er im Jahr 85 v. Chr. als Sohn von Astronomix und Praline im gallischen Dorf geboren,[1] am selben Tag wie Obelix, also im Jahr 50 v. Chr., dem in der Einleitung genannten Jahr, 35 Jahre alt. Asterix trägt, wie auch Majestix, im Unterschied zu den übrigen Dorfbewohnern ständig ein Schwert. Obwohl er es aufgrund des Zaubertranks selten braucht, zeigt er sich in den wenigen Situationen, in denen er es einsetzt (z. B. Das Geschenk Cäsars, Asterix und der Greif, Der Kupferkessel), als fähiger Schwertkämpfer.
Obelix (frz. Obélix) ist der ständige Freund und Begleiter von Asterix und von Beruf Produzent und Lieferant von Hinkelsteinen. Er ist als Kind in einen Kessel mit Zaubertrank gefallen, dessen Wirkung bei ihm seitdem anhält und ihm dauerhaft übermenschliche Kräfte verleiht. Er ist groß, kräftig gebaut und beleibt. Er bildet im Körperbau, aber auch mit seiner emotionalen, einfältigen und manchmal derben Art einen starken Kontrast zu Asterix.
Der Name Obelix ist vermutlich lautmalerisch aus dem französischen Wort « Obélisque » (deutsch: „Obelisk“) mit einer entsprechenden Endung wie Astérisque, aus dem Asterix hergeleitet wurde, entstanden. Das griechische Wort Obelisk bezeichnete ursprünglich einen Grillspieß. Es ist ebenfalls möglich, dass er entweder von « Obèle » (im deutschen Sprachraum auch als Obeliskus (†), wiederum das lateinische Wort für „Obelisk“, bezeichnet) oder von « Obèlus », dem Zeichen für Division (÷), herrührt. Beide Namen, Asterix wie Obelix, bezeichnen damit typographische Zeichen, entweder für Anmerkungen zu wissenschaftlichen Texten oder für mathematische Operatoren (mal/geteilt).
Wider Erwarten zeigte ein archäologischer Fund, dass Obelix tatsächlich einem gallischen Namen ähnelt: Bei Hagenbach, westlich von Karlsruhe, wurde bei Baggerarbeiten in den 1960er Jahren ein Beuteschatz geborgen, den vermutlich Alamannen um das Jahr 275 nach Plünderungen im südgallischen Aquitanien beim Übersetzen über den Rhein verloren. Ein silbernes Votivblech trägt den Namen des Stifters Andossus, Sohn des Obelexxus.[2]
Obelix ist auf Grund seiner anhaltenden übermenschlichen Kraft von besonderer Bedeutung für das Dorf, so wie Asterix auf Grund seiner Schlauheit. Allerdings kann er seine Kraft nur schwer kontrollieren, so dass Türen bereits beim Anklopfen zu Bruch gehen und meterdicke Bäume versehentlich ausgerissen werden. Weil er Nebenwirkungen befürchtet, verbietet Druide Miraculix jede weitere Einnahme des Tranks, worunter Obelix als Gourmand sehr leidet. Nur in besonderen Fällen, in denen ein großer Kraftaufwand nötig ist, wird eine Ausnahme gemacht. Obwohl der Trank laut Miraculix' Äußerung nur stark, aber nicht unverwundbar macht, empfindet Obelix kaum Schmerzen. So spürt er in Streit um Asterix im Gegensatz zu vielen anderen Personen nichts, als Legionär Taubenus ihm mit der Keule auf den Kopf schlägt, und trägt in Das Geschenk Cäsars keine Schäden davon, als er einen Rammbock in den Bauch bekommt. Obelix mag Essen im Allgemeinen und gebratenes Wildschwein im Besonderen. Er kann unglaubliche Mengen verspeisen, wie in Asterix und der Kupferkessel, wo er anfangs an dem zu Ehren des anderen Stammes veranstalteten Festbanketts die ganze Nacht hindurch Wildschweine verzehrt und bei Morgengrauen noch vor Genuss des letzten Bratens noch Appetit auf Zwiebelsuppe verspürt. Da er seinen Durst normalerweise mit Ziegenmilch stillt, reagiert er empfindlich auf starke Getränke wie Wein. Auch bei schönen Frauen wie etwa Falbala wird er schwach, hat aber mit großer Schüchternheit zu kämpfen. Seine liebsten Freizeitbeschäftigungen sind das Verprügeln von Römern und die Wildschweinjagd, daneben mischt er gern in den Dorfraufereien mit. Obelix reagiert aggressiv auf Hinweise auf seinen Leibesumfang. Sein Hund Idefix ist sein ständiger Begleiter. Obelix trägt bis auf den ersten Band keine Waffen, verwendet aber Hinkelsteine zum Zuschlagen und als Wurfgeschosse. Er gilt nicht als Krieger, sondern als Handwerker und Kaufmann und wird in die politischen Entscheidungen des Dorfes nicht einbezogen, auch wenn er meist dabei anwesend ist. Obelix ist in die französische und, in geringerem Umfang, auch in die deutsche Sprache durch seine Standardbemerkung « Ils sont fous, ces …! » bzw. „Die spinnen, die …!“ eingegangen.
Die auf Anregung Uderzos entstandene Figur des Obelix war ursprünglich von Goscinny nicht vorgesehen, der sich ausschließlich auf seinen Helden Asterix konzentrieren wollte. Daher spielt Obelix in der ersten Geschichte, Asterix der Gallier, nur eine Nebenrolle und ist als Persönlichkeit noch nicht ausgereift. Obelix ist in den ersten Bänden weniger „rundlich“ gezeichnet, und auch der Größenunterschied zu Asterix nahm in den späteren Bänden zu. Obwohl er nicht die Hauptfigur ist (mit der möglichen Ausnahme der Bände Obelix GmbH & Co. KG und Obelix auf Kreuzfahrt), ist Obelix aufgrund seiner menschlichen Schwächen für viele Leser der heimliche Held der Serie. Auch Uderzo hat sich zu ihm als Lieblingsfigur bekannt. Erst im Zusammenspiel von Asterix und Obelix ergibt sich ein Heldenbild, dem die beiden jeweils alleine aufgrund ihrer Mängel nicht gänzlich entsprechen.
Idefix (frz. Idéfix, Wortspiel mit dem französischen « idée fixe », vgl. Idée fixe) ist der Hund von Obelix. Er hat weißes Fell mit schwarzen Schwanz- und Ohrenspitzen. Seine kleine Gestalt bildet einen auffallenden Kontrast zu Obelix’ massiger Figur. Seit Idefix’ Erscheinen sind die beiden nur selten voneinander getrennt, etwa im Band Asterix als Legionär.
Seinen Namen erhielt er durch einen Wettbewerb unter den Lesern der französischen Jugendzeitschrift Pilote, in der die Asterix-Geschichten zuerst erschienen. Etliche weitere Wortspiele wurden vorgeschlagen, zum Beispiel Papeurdurix (Keineangstvornix), Trèpetix (Sehrkleinix) oder Toutousanprix (Wauwauohnepreis).
Idefix ist die einzige „Hauptfigur“ der Serie, die nicht von Anfang an dabei war. Er taucht erstmals in Tour de France auf, dem fünften Band in der originalen französischen Reihenfolge (in der deutschen Version Band 6). Aus Interesse an deren soeben erworbenem Schinken schließt er sich in Lutetia Asterix und Obelix an und folgt ihnen bis ins Gallierdorf, wo er offenbar von Obelix adoptiert wird. Der Name Idefix erscheint jedoch erst im Folgeband Asterix und Kleopatra.
Anfangs stört sich Asterix noch daran, dass Obelix den Hund mit auf Reisen nimmt, doch schon bald wird Idefix – bis auf vier Ausnahmen – zum unverzichtbaren Begleiter auf dem Weg ins Abenteuer. Auch an heimischen Gefechten mit den Römern beteiligt er sich. Seine Spürnase führt Asterix und Obelix mehrmals zu wichtigen Entdeckungen. Später äußert sich bei Idefix eine übergroße Zuneigung zu Bäumen durch ein spontanes Wehgeheul, wann immer ein Baum – meist unabsichtlich von Obelix – entwurzelt wird. Idefix freundet sich schnell mit anderen Hunden an, z. B. der Dogge von Erik dem Blonden (Die große Überfahrt), aber auch Wölfen (Asterix und der Greif). Zaubertrank hat bei ihm die gleiche Wirkung wie bei Menschen (siehe: Asterix und Kleopatra).
Der im Comic gezeichnete Idefix lässt sich keiner Hunderasse zuordnen; für die Realfilme wurden Tiere der Rasse West Highland White Terrier passend gefärbt.
Seit 2021 wird die animierte, französische TV-Serie Idefix und die Unbeugsamen (frz. Idéfix et les Irréductibles) ausgestrahlt. Sie stellt die Vorgeschichte von Idefix als Straßenhund dar, bevor er auf Asterix und Obelix traf. Diese wird aus der Sicht von Idefix und seinen Freunden Turbine, Sardine und Dertutnix gezeigt, und so können alle Tiere in der Serie sprechen.[3]
Miraculix (frz. Panoramix, von panoramique, dem frz. Adjektiv zu „Panorama“) ist der Druide des Dorfes; sein deutscher Name ist von „Mirakel“ (aus dem lateinischen miraculum, zu Deutsch „Wunder“) abgeleitet. Als Ausdruck seiner Weisheit trägt er einen langen weißen Bart, der im Laufe der Jahre/Alben beträchtlich wuchs. Seine Kleidung gibt die Farben der Trikolore wieder, blaue Schuhe, weißes Gewand und roter Umhang. Er ist eine Respektsperson, die in der Achtung noch über dem Häuptling steht, dem gegenüber er aber streng loyal ist. Als einziger männlicher Dorfbewohner beteiligt er sich in der Regel nicht an Kämpfen (zwei Ausnahmen sind zum Beispiel im Band Der große Graben oder in Der Papyrus des Cäsar zu sehen). Einen Großteil seiner Zeit verbringt Miraculix damit, auf Eichen wachsende Misteln mit seiner goldenen Sichel zu schneiden. Daraus und aus diversen anderen geheimen Zutaten braut er den Zaubertrank, der übermenschliche Kräfte verleiht und mit dem sich das Dorf gegen die Übermacht der Römer behaupten kann. Wie sich in Asterix und der Greif herausstellt, verliert der Zaubertrank aber seine Wirkung, wenn er eingefroren wurde.
Der Druide hat aber noch verschiedene andere Mittel zur Hand, die den Feinden des Dorfes das Leben schwer machen, unter anderem eine Flüssigkeit, die aus normalen Eicheln in Sekundenschnelle Bäume wachsen lässt, ein Antidot oder ein extrem stark wirkendes Haarwuchsmittel. Mehrfach wird er von den Römern gefangen genommen und kann sich dank seiner Zauberkraft in der Gefangenschaft behaupten, bis er wieder befreit wird. Der Druide hat auch große medizinische Fähigkeiten: In Asterix bei den Schweizern rettet er einem römischen Beamten, der beinahe tödlich vergiftet wurde, das Leben. Den überfetteten, uneinsichtigen Majestix behandelt er, verordnet aber eine Diätkur. Miraculix heimst regelmäßig Preise bei den Jahrestreffen der Druiden im Karnutenwald ein. Im Band Der Kampf der Häuptlinge bekommt Miraculix einen verirrten Hinkelstein an den Kopf und ist danach vorübergehend nicht mehr in der Lage, den Zaubertrank zu brauen. Hier wird deutlich, wie verwundbar die Dorfgemeinschaft ohne ihn ist. Miraculix spricht fließend gotisch, wenn auch mit leichtem Akzent, und ist der Gebildetste im Dorf. Er gehört zusammen mit dem Häuptling und dem Barden ausweislich seines Umhangs zu den drei Würdenträgern des Dorfes und ist Mitglied aller dörflichen politischen Institutionen.
Troubadix (frz. Assurancetourix, von « assurance tous risques », Vollkaskoversicherung) ist der Barde des Dorfes; sein deutscher Name leitet sich von den Troubadouren ab. Als Würdenträger des Dorfes trägt er einen roten Umhang und ist ebenfalls, wenn auch ohne Einfluss, Mitglied der dörflichen politischen Institutionen. Neben Miraculix ist er der einzige im Dorf, der auch Kinder unterrichten darf.
Der meist mit einer Leier, gelegentlich auch mit einer Fiedel oder einem Dudelsack abgebildete Troubadix hält sich selbst für ein musikalisches Genie, eine Auffassung, die von den anderen Dorfbewohnern nicht geteilt wird. Gelegentlich darf er aufspielen, aber nicht singen – seit dem zweiten Band wird er schon beim geringsten Versuch einer gesanglichen Darbietung ein Opfer physischer Gewalt, die häufig zuerst vom Schmied Automatix ausgeht. Das obligatorische Festmahl, das zum Ende fast jeder Geschichte abgehalten wird, verbringt der Barde zumeist geknebelt und gefesselt. Nur selten kann er daran teilnehmen, insbesondere wenn er zur Lösung des Abenteuers beigetragen hat. In den jüngeren Bänden bringt sein Gesang sogar Regen oder Wolkenbrüche auch innerhalb geschlossener Räume hervor und zieht Blitzschläge an. Dabei werden diese Erscheinungen von den Galliern zur Lösung der Abenteuer eingesetzt.
Trotz schlechter Behandlung zeigt sich der auf einer Art Baumhaus wohnende Schöngeist im Kampf gegen die Römer mit seinen Freunden und Nachbarn solidarisch. Er tritt als freundlicher, niemals nachtragender Bewohner des Dorfes auf, der sich auf diese Weise auch Respekt verdient.
Majestix (frz. Abraracourcix, von « à bras raccourcis », wörtlich „mit verkürzten Armen“ im Sinne von „mit aller Gewalt“) ist ein alter Kriegsveteran und der Häuptling des Gallierdorfs. Sein deutscher Name, der ihn zu einer Majestät erhöht, ist von dem Pariser Hôtel Majestic abgeleitet, wo sich während der deutschen Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg das Hauptquartier des Militärbefehlshabers Frankreich befand. Standesgemäß wird Majestix von zwei Trägern auf einem Schild getragen, dessen Vorbesitzer kein Geringerer als der sagenhafte gallische Häuptling Vercingetorix war. Nach der Niederlage der Gallier bei der Schlacht um Alesia ging der Arvernerschild über Umwege, die in dem Band Asterix und der Arvernerschild nachgezeichnet werden, in den Besitz von Majestix über.
Der stolze Häuptling ist überzeugt davon, der wichtigste Mann im Dorf zu sein, was allerdings von seiner Frau Gutemine stark bezweifelt wird. Sie schickt ihn gern mit seinen Trägern zum Einkaufen und untergräbt auch ansonsten regelmäßig seine Autorität. Zu allem Überfluss wird der „Chef“ von seinen beiden Trägern durch Stolpern, Niesen oder kleine Missverständnisse immer wieder zu Fall gebracht, so dass er sich oft „sehr müde“ fühlt. Majestix, von seiner Gattin mal „Schnäuzelchen“, mal „dickes Wildschwein“ genannt, liebt die regelmäßigen Festbankette im Dorf und seine herausgehobene Rolle. Im Allgemeinen wird seinen Anordnungen Respekt gezollt, auch wenn diese aus seiner notorischen Dickköpfigkeit erwachsen. So gibt sein verletzter Stolz in den Bänden Asterix bei den Belgiern und Die Lorbeeren des Cäsar den Anstoß für die Abenteuer.
Seine größte Sorge ist, dass ihm eines Tages der Himmel auf den Kopf fallen könnte. Was seine Politik im Dorf betrifft, ist Majestix sehr undiplomatisch und überlässt lieber Asterix das Reden, er selbst mischt bei den Raufereien im Dorf mit. In den meisten Alben trägt Majestix, wie in der Wirklichkeit auch die römischen Legionäre, das Schwert auf der rechten Seite, während die übrigen Gallier es links tragen.
Gutemine (frz. Bonemine, „Gute Miene“) ist die Gattin des Häuptlings Majestix, den sie gut im Griff hat. Er nennt sie „Minchen“. Obwohl sie beim Fischhändler Verleihnix mit Vorrang bedient wird, ist sie mit ihrem Los als First Lady des Dorfes höchst unzufrieden und sehnt sich nach Status und Geld, wenn möglich fern der Provinz in Lutetia, wo ihr Bruder Homöopatix als Geschäftsmann großen Erfolg hat. Die wichtigen Aufgaben ihres Mannes nimmt sie nicht ernst, nutzt seinen Schild samt Trägern zum Einkaufen und entlarvt dadurch ihren oft pompösen Gatten als Pantoffelhelden. Gutemine hatte ihren namentlichen Erstauftritt im elften Band Asterix und der Arvernerschild, in dessen Erscheinungsjahr Goscinny heiratete. In Kampf der Häuptlinge erschien sie kurz in noch unausgereifter Gestalt.
Verleihnix (frz. Ordralfabétix, „alphabetische Sortierung“) ist Fischhändler und lässt sich laut des Albums Die große Überfahrt nur von den besten Grossisten aus Lutetia per Ochsenwagen beliefern, obwohl das Dorf direkt am Meer liegt. Dies führt allerdings oft zu Diskussionen, auch handgreiflichen, über die Frische seiner Ware („Mein Fisch stinkt nicht!“). Im Album Asterix in Spanien zeigt sich allerdings, dass er durchaus gelegentlich selbst mit seinem Boot hinausfährt, um zu fischen. Seinen Vorrat vom letzten Jahr hat er immer bereit, wenn er für Streitereien Wurfgeschosse braucht. Grundsätzlich ist er aber nicht bereit, seine Fische zu verleihen, weil diese ihm oft in schlechtem Zustand zurückgebracht werden. Verleihnix sorgt schon bei seinem ersten Auftreten im vierzehnten Band Asterix in Spanien für eine zünftige Fischschlacht.
Automatix (frz. Cétautomatix, „es ist automatisch“) ist der Schmied in dem kleinen Dorf. Er hat häufiger Meinungsverschiedenheiten mit Troubadix, von dessen Timbre er nicht begeistert ist, und mit Verleihnix, dessen Geschäftsmethoden ihm stinken und dessen Ware ihm anrüchig erscheint. Zumindest seine Zwistigkeiten mit dem Fischhändler erscheinen allerdings oftmals als eigenwilliger Ausdruck gegenseitiger Wertschätzung. Der Dorfschmied hieß von der ersten Geschichte an Cétautomatix, in der deutschen Erstveröffentlichung in Lupo mit Automatix übersetzt, ihre endgültige Form fand die Figur aber erst im neunten Band Asterix und die Normannen. In den Ehapa-Ausgaben wurde erst in Tour de Gaule die Übersetzung Automatix und in späteren Auflagen des ersten Heftes auch dort eingefügt. In den Erstauflagen von Asterix der Gallier heißt er noch Armamix[4] und bearbeitet die Schwerter mit den Fäusten, was sich später ändert.
Methusalix (frz. Agecanonix, „kanonisches Alter“, d. h. „uralt“) ist ein Veteran der Schlachten von Gergovia und Alesia und ausweislich der Kurzgeschichten schon lange der Dorfälteste, was ihn aber nicht von Prügeleien mit den Dörflern oder den Römern abhält: Methusalix besteht auf seinem Recht auf die Teilnahme an solchen Schlägereien und benutzt dabei gern seinen hölzernen Gehstock. Verheiratet ist er mit der sehr gutaussehenden, im Comic namenlosen Dorfschönheit (nur einmal „Frau Methusalix“ genannt), deren Vorname im Parc Astérix mit „Taillefine“ (Wortspiel aus taille fine, ‚schlanke Figur‘) angegeben wird. Sie ist nicht nur einen halben Meter größer als ihr Mann, sondern auch mindestens sechzig Jahre jünger. Der Fremden gegenüber nicht gerade aufgeschlossene Methusalix debütierte im zwölften Band Asterix bei den Olympischen Spielen, wo sein Alter mit 93 Jahren angegeben wird, allerdings kam die damals noch namenlose Figur bereits in Asterix als Gladiator und Asterix und die Normannen vor.
Falbala (frz. für „Rüsche“), die in Condate studiert hat, ist die Tochter des Dorfbewohners Quantaplanckix. In Asterix als Legionär ist Tragicomix aus Condate ihr Verlobter, in Asterix und Latraviata ihr Gatte. Hierdurch wird ein unauflöslicher historischer Widerspruch im Handlungsablauf der Asterix-Reihe erzeugt, da der Band mit dem verlobten Paar zur Zeit der Schlacht bei Thapsus spielt, als Pompeius bereits tot war, während er im letzteren Band, also nach der Heirat, noch erscheint. In beiden Bänden sowie zwei Kurzgeschichten spielt die schlanke, blonde Schönheit eine wichtige Nebenrolle, zudem hat sie einen Kurzauftritt in Obelix auf Kreuzfahrt. Es war eigentlich nicht vorgesehen, dass sie mehr als einmal vorkommt. Erst nachdem die Leserschaft mehr Auftritte von Falbala gewünscht hatte, wurde sie abermals gezeichnet. Obelix ist ihr verfallen, doch die Schöne bleibt für ihn unerreichbar. Sie wird stets sehr damenhaft dargestellt, was einen besonderen Kontrast zu dem sehr rustikalen Obelix schafft. Nach Aussage von Uderzo ist das Aussehen Falbalas von seiner Frau Ada inspiriert.
Die Piraten tauchen bei fast jeder (Schiffs-)Reise von Asterix und Obelix auf und werden immer wieder zu deren Opfern. Ausnahmen bilden lediglich ihr Auftreten im Band Der Kupferkessel, in dem die Piraten zwar anfangs verprügelt werden, zum Schluss aber eine beträchtliche Beute machen, sowie in Asterix in Spanien, Die Odyssee und Asterix und Latraviata. In acht Bänden treten die Piraten nicht persönlich auf, werden jedoch in zweien dieser Bände erwähnt. Die verschiedenen Versuche, die römischen, ägyptischen oder phönizischen Galeeren zu überfallen, auf denen die beiden Helden unterwegs sind, enden meist damit, dass das Schiff der Piraten versenkt wird. Im Band Asterix bei den Belgiern wird es versehentlich versenkt, als Obelix einen von einem römischen Katapult geschleuderten Stein zurückwirft, damit jedoch das weit hinter dem römischen Lager vor der Küste kreuzende Piratenschiff trifft. Auch im Band Die Weiße Iris werden sie versehentlich von einem von Obelix geworfenen Stein getroffen und versenkt. Aus Furcht vor Asterix und Obelix versenken sich die Piraten manchmal selbst, sehr zum Leidwesen von Obelix, der sich um eine Schlägerei betrogen sieht. In Die große Überfahrt wird das Schiff wegen des Geburtstags des Kapitäns auf dessen Bitte hin zwar nicht versenkt; als „Gegenleistung“ müssen die Piraten jedoch hinnehmen, dass die Gallier die reichlich gedeckte Geburtstagstafel erbeuten. Lediglich eine kleine Wurst wird ihnen von Asterix mit der ironischen Bemerkung „Feiert schön!“ überlassen. Sie versuchen, die gallischen Gewässer zu meiden, was ihnen allerdings kaum etwas nützt. In Die Lorbeeren des Cäsar werden sie als Gefangene im Triumphzug Cäsars in Rom mitgeführt. Die wichtigsten Piraten sind der rotbärtige Kapitän mit der Augenklappe (Barbe-Rouge, dt.: Rotbart[5]), der ältere Freibeuter mit dem Holzbein, der mit Vorliebe lateinische Sprüche klopft (Triple Patte bzw. Dreifuß) und der Numider im Ausguck, der einen kreolischen Akzent pflegt (Baba). Alle drei sind Karikaturen der Figuren aus der französischen Comic-Serie Barbe-Rouge (Der rote Korsar), die wie Asterix in Pilote erschien. Erstmals zu sehen waren die Piraten im chronologisch vierten Album Asterix als Gladiator. Im Band Die Tochter des Vercingetorix gesteht der Piratenkapitän lediglich den Galliern das Recht zu, sie zu versenken, sonst niemandem.
Julius Cäsar hat dem Imperium Romanum bereits ganz Gallien einverleibt. „Ganz Gallien? Nein! Ein von unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf“ sturer Hinterwäldler zieht der römischen Zivilisation seine gallische Barbarei vor und verfolgt ihn damit bis in seine Albträume. Doch Cäsar hat auch immer wieder neue Strategien gegen Asterix und seine Freunde parat.
Obwohl sie eigentlich Feinde sind, decken die Gallier wiederholt Verschwörungen gegen Cäsar auf, bei denen es oft um den Besitz des Zaubertranks geht (Asterix der Gallier, Die Odyssee oder Obelix auf Kreuzfahrt). Vor allem in späteren Bänden tritt Cäsar auch als deutlich fairerer Gegenspieler als andere römische Akteure auf. In Der Sohn des Asterix beschützen die Gallier Cäsars und Kleopatras gemeinsamen Sohn Ptolemaios vor Brutus (in den Comics als Cäsars Adoptivsohn dargestellt). Zum Dank lässt Cäsar das Dorf der Gallier wieder aufbauen, das Brutus hat niederbrennen lassen, und nimmt am traditionellen Schlussbankett der Gallier teil.
Seine bildliche Darstellung in den Comics ist geschmeichelt – der Imperator war zu der Zeit bereits (fast) kahl. Zudem residierte er nur äußerst selten in Rom, die meiste Zeit befand er sich auf Feldzügen. Auch betrug die Zeit seiner Alleinherrschaft nur wenige Jahre. Der Charakter Roms als prachtvolle Kaiserresidenz spielt auf zahlreiche Historienfilme an und spiegelt den Stand des zweiten und dritten Jahrhunderts nach Christus wider – also hunderte Jahre nach Cäsars Lebzeiten.
Während die meisten anderen Römer den Galliern als „Faustfutter“ dienen, nimmt der Diktator im Dorf eher eine Respektsposition ein, was dadurch bestätigt wird, dass er als einer der wenigen Römer nie geschlagen wird.
In ironischer Anspielung auf das Recht, ständig den Lorbeerkranz und die Robe eines Triumphators tragen zu dürfen, das ihm knapp ein Jahr vor seiner Ermordung verliehen wurde und seinem Hang zur Selbstdarstellung entgegenkam, trägt Cäsar in den Asterix-Alben auch in völlig unpassenden Situationen diesen Ehrenschmuck.
Die nachfolgende Liste enthält weitere Nebenfiguren in alphabetischer Reihenfolge.
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