Vannes geht zurück auf die gallo-römische Stadt Darioritum.
Im Jahr 560 besiegte hier Chlothar I. das Heer des Bretonen Konomor, unter dessen Schutz sich Chlothars Sohn Chram begeben hatte.
Nominoë, in der ersten Hälfte des 9.Jahrhunderts Graf von Vannes, gilt manchen Bretonen als erster König der Bretagne. In Vannes endete 1532 mit dem Treffen des französischen Königs Franz I. mit den bretonischen Ständen die Unabhängigkeit des Herzogtums Bretagne. Ab 1675 war Vannes Sitz des bretonischen Parlements. Außerdem ist die Stadt seit dem 5. Jahrhundert Sitz eines Bistums.
Ab 1790 war die Stadt Hauptort eines gleichnamigen Wahlkreises (Kantons). 1982 wurde sie durch die Aufteilung in drei Wahlkreise Chef-lieu von Vannes Centre, Vannes Ouest und Vannes Est.
Das gesamte Stadtbild ist sehenswert, besonders aber die Stadtmauer und das Waschhaus. Wenige Kilometer entfernt liegt der kleine Ort Elven, der zur Gemeinde Vannes gehört. Hier findet man eine sehenswerte Burgruine, die im Sommer als Freilufttheater genutzt wird.
Cathédrale Saint-Pierre de Vannes: Die Kathedrale wurde im gotischen Stil an Stelle einer älteren romanischen Kathedrale erbaut. Der Bau begann im 15. Jahrhundert und dauerte bis ins 19. Jahrhundert hinein. Älter ist lediglich der romanische Glockenturm aus dem 13. Jahrhundert, der in den Neubau integriert wurde.
Château de l’Hermine: Nach seiner Rückkehr aus dem englischen Exil 1379 machte Herzog Jean IV. Vannes zu seiner Residenz. Er ließ eine Stadtmauer bauen, mit der er die Fläche der Stadt verdoppelte, sowie ein Schloss, das Château de l’Hermine (Hermelinschloss nach seinem Wappentier), und richtete hier seinen Hof sowie den Staatsrat ein. Die Stände (États) tagten hier 19-mal, der Rechnungshof hatte hier bis 1491/99 seinen Sitz, ebenso das Parlement, das 1533 nach Nantes umzog. Die heutigen Gebäude stammen aus dem Jahr 1795. Sie beherbergten nacheinander die Trésorerie Générale, die Militärschule und die juristische Fakultät sowie heute das Institut culturel de Bretagne. Aktuell wird das Châteu durch die Gemeinde von Vannes, gemeinsam mit Investoren renoviert und restauriert. Die Wiedereröffnung ist für das zweite Halbjahr 2025 vorgesehen.[1]
Place Maurice-Marchais: Das Rathaus im italienischen Renaissance-Stil (19. Jahrhundert) stellt eine Kopie des Hôtel de Ville in Paris dar. Über der Rathausuhr im Frontgiebel erhebt sich ein kleines Türmchen mit Glockenspiel. Auf der Nordseite des Platzes steht die zum ehemaligen Jesuitenkolleg gehörende barocke Kapelle St-Yves (17. Jahrhundert). Im Inneren befindet sich ein dem Jesuitengründer Ignatius von Loyola geweihtes Altarbild, das von schwarzen Marmorsäulen mit korinthischen Kapitellen umrahmt wird.