Metconazol

organische Verbindung, Triazol Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Metconazol

Metconazol ist ein Wirkstoff zum Pflanzenschutz und eine Mischung aus vier stereoisomeren chemischen Verbindungen aus der Gruppe der Triazole.

Schnelle Fakten Strukturformel, Allgemeines ...
Strukturformel
Strukturformel von Metconazol
Strukturformel ohne Stereochemie
Allgemeines
Name Metconazol
Andere Namen
  • (1RS,5RS;1RS,5SR)-5-(4-Chlorbenzyl)-2,2-dimethyl-1-(1H-1,2,4-triazol-1-ylmethyl)cyclopentanol
  • (1RS,5RS;1RS,5SR)-5-(4-Chlorbenzyl)-2,2-dimethyl-1-(1H-1,2,4-triazol-1-ylmethyl)cyclopentanol
Summenformel C17H22ClN3O
Kurzbeschreibung

cremefarbener geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
  • 125116-23-6 (Isomerengemisch)
  • 115850-28-7 [(1R*,5R*)-Diastereomer]
  • 115850-27-6 [(1R*,5S*)-Diastereomer]
EG-Nummer (Listennummer) 603-031-3
ECHA-InfoCard 100.125.390
PubChem 86210
ChemSpider 77764
Wikidata Q1519339
Eigenschaften
Molare Masse 319,83 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,14 g·cm−3[2]

Schmelzpunkt

110–113 °C[2]

Siedepunkt

285 °C[3]

Dampfdruck

0,21 mPa (25 °C)[2]

Löslichkeit
  • praktisch unlöslich in Wasser (15 mg·l−1 bei 20 °C)[4]
  • löslich in Methanol und Aceton[5]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[6] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 302361d411
P: 201202264273301+312308+313[1]
Toxikologische Daten
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0°C, 1000 hPa).
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Gewinnung und Darstellung

Metconazol kann durch eine mehrstufige Reaktion beginnend mit einer Dieckmann-Kondensation von Diethyladipat zu 2-Ethoxycarbonylcyclopentanon und nach mehreren Zwischenschritten einer Corey-Chaykovsky-Epoxidierung von 1,2,4-Triazol mit Trimethylsulfoxoniumbromid und dem Cyclopentanon gewonnen werden.[4][5]

Eigenschaften

Metconazol ist ein weißer Feststoff.[3] Das kommerziell verfügbare Produkt ist ein Vierstoffgemisch aus cis-Form [1:1-Gemisch aus (1R,5S)- und (1S,5R)-Isomer] und trans-Form [1:1-Gemisch aus (1R,5R)- und (1S,5S)-Isomer].[4]

Stereochemie

Allgemein betrachtet bilden chemische Verbindungen mit mehreren Stereozentren bis zu 2n Stereoisomere. Dabei ist n die Anzahl der Stereozentren.[7] Demnach gibt es bei Metconazol vier Stereoisomere, die auch experimentell bestätigt sind.[8] Es handelt sich hierbei um ein Gemisch von (1S,5S)-, (1R,5R)-, (1R,5S)- und der (1S,5R)-Form:[9]

Weitere Informationen Vier Stereoisomere (zwei Diastereomerenpaare) ...
Vier Stereoisomere (zwei Diastereomerenpaare)
Thumb Thumb

1:1 Gemisch (Racemat)
CAS-Nummer: 115850-28-7
Thumb Thumb

1:1 Gemisch (Racemat)
CAS-Nummer: 115850-27-6
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Verwendung

Metconazol ist ein 1992 auf den Markt gebrachtes Fungizid, es wird vor allem bei Getreide und Raps eingesetzt. Es wurde von dem japanischen Chemieunternehmen Kureha entwickelt und wird auch von BASF vermarktet.[4]

Zulassung

Mit Wirkung zum 1. Juni 2007 wurde Metconazol als Fungizid-Wirkstoff in der Europäischen Union zugelassen.[10]

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.[11]

Einzelnachweise

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