Mergelgrube bei Hannover
ehemalige Mergelgrube in Hannover-Misburg, heute Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
ehemalige Mergelgrube in Hannover-Misburg, heute Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Mergelgrube bei Hannover ist der Name eines Natura 2000-Gebietes (nach der FFH-Richtlinie der EU) in der Stadt Hannover in Niedersachsen.[1] Mit Wirkung vom 8. Juli 2016 wurde die Mergelgrube als Naturschutzgebiet „Mergelgrube bei Hannover (HPC I)“ ausgewiesen.[2]
Mergelgrube bei Hannover
| ||
Stillgelegte Mergelgrube HPC I in Hannover-Misburg | ||
Lage | in Hannover in Niedersachsen | |
Fläche | 21 ha | |
Kennung | NSG-HA 205 | |
WDPA-ID | 555518964 | |
Natura-2000-ID | 3625-332 | |
FFH-Gebiet | 18,05 ha | |
Geographische Lage | 52° 23′ N, 9° 52′ O | |
| ||
Einrichtungsdatum | 08.07.2016 | |
Verwaltung | NLWKN | |
Besonderheiten | seit 2016 Naturschutzgebiet |
Das FFH-Gebiet Mergelgrube bei Hannover liegt trotz seines Namens in der Stadt Hannover. Es befindet sich südlich des Stichkanals Misburg im 1974 eingemeindeten Stadtteil Misburg als die vor etwa 50 Jahren stillgelegte Mergelgrube HPC I der Hannoverschen Portland-Cementfabrik.
Die über 100 Jahre alte und 30 bis 40 m tiefe Mergelgrube liegt seit fast 50 Jahren still. Zwischenzeitlich aufgeforstete Pappeln wurden entfernt und das Gelände durch Wege, Treppen und eine Aussichtskanzel für Besucher erschlossen. Durch eine Pumpe wird das Volllaufen der Grube verhindert, so dass sich am Grubenboden die früher für die einstige Landschaft Seckbruch nordöstlich von Hannover typische Flora und Fauna zeigt. Wegen des erhöhten Salzgehalts des Mergels kommen aber auch küstenbewohnende Arten vor. Zählungen ergaben das Vorkommen von 45 laut der Roten Liste gefährdeten Pflanzenarten, darunter zwei seit 1897 in Niedersachsen verschollene.[3] Das Bundesamt für Naturschutz nennt das Vorkommen von kalkreichen Sümpfen und Stillgewässern im Komplex mit verschiedener Pioniervegetation.[4] Im Jahr 2014 führten Rodungen am Rand der Mergelgrube zu Befürchtungen des hannoverschen Naturschutzbeauftragten, die Grube solle wie von einer Firma beantragt mit Bauschutt oder Erdaushub verfüllt werden.[5]
Vorgesehene Schutzmaßnahmen sind die Offenhaltung der Gräben und Flachgewässer sowie das Freihalten von Magerrasen und Rohbodenstandorten. Dazu gehört auch das Verhindern von starker Röhricht- und Gehölzausbreitung und das kleinräumige Abschieben von Oberboden um der Nährstoffanreicherung entgegenzuwirken. Für die weitere Schutzwürdigkeit der Mergelgrube ist das fortgesetzte Abpumpen von Wasser erforderlich.[6]
Die später von der gleichen Firma genutzte und für Besucher mittels einer Brücke erreichbare Mergelgrube HPC II nördlich des Stichkanals Misburg ist als Geotop geschützt, wird zum Teil mit Erdaushub verfüllt und soll danach zu einem Badesee werden.[3]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.