Max Pietschmann absolvierte in den Jahren 1883 bis 1889 ein Studium an der Kunstakademie Dresden. Seine Lehrer waren unter anderem Leon Pohle und Ferdinand Pauwels. Pietschmann gehörte der Malerkolonie in Goppeln bei Dresden an, die sich aufs Freiluftmalen spezialisierte. Zwei Jahre verbrachte er mit Hans Unger in Italien, danach setzte er seine Studien an der Académie Julian in Paris fort, wo er sich hauptsächlich mit Aktzeichnen beschäftigte.[2] Sein 3,8 Meter × 2,6 Meter großes Meeresbild Der Fischzug des Polyphem wurde 1892 in Dresden ausgestellt, wobei Pietschmann lobend als „Hellmaler der neuesten Pariser Schule“ bezeichnet wurde, sowie 1893 bei der Weltausstellung in Chicago.[3][4] 2021 war die Arbeit in der Galerie des Berliner Auktionshauses Grisebach zu sehen und wurde anschließend für 108.750 Euro versteigert (inkl. Aufgeld).[5] 2023 war sie als Hauptwerk gemeinsam mit 4 Studien in der Ausstellung "Anbaden" in der Villa Schöningen zu sehen.
Bei der Weltausstellung 1900 in Paris erhielt er eine Auszeichnung.[6] Er ließ sich dann wieder in Dresden nieder, von 1898 bis 1904 besaß er Wohnung und Atelier im Loschwitzer Künstlerhaus, wo er sich der ersten Dresdner Sezessionsbewegung um die Jahrhundertwende, dem Verein bildender Künstler Dresdens, anschloss.[7]
In Niederpoyritz ließ er sich ein Atelierhaus im „italienischen Stil“ errichten und wohnte dort von 1904 bis 1952. Im Jahre 1909 wurde er zum Professor an der Kunstakademie Dresden ernannt. Pietschmann, der in der Tradition von Künstlern wie Max Klinger und Arnold Böcklin stand und ein ähnliches Repertoire hatte, schloss sich offenbar nicht den Kunstströmungen an, die um die Zeit des Ersten Weltkriegs aufkamen.[8] Mit Oskar Zwintscher, Richard Müller, Georg Jahn, Hans Unger, und Sascha Schneider bildete Pietschmann eine „Phalanx der Starken, die um die Jahrhundertwende Dresdens Kunst bedeutete.“[9]
Unter dem Pseudonym„Fr. (Francois) Laubnitz“[10] malte er Bilder, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Wandbilddrucke sehr beliebt waren.
2020: „King Kong kommt aus Dresden. Die Wiederentdeckung des Malers Max Pietschmann“, Galerie Grisebach, Berlin
2023: „Anbaden“, 23. April bis 15. Oktober, Villa Schöningen, Potsdam (gezeigt: Fischzug des Polyphem sowie dazugehörige Studien (anfangs drei, nach Verlängerung der Ausstellung vier))[18]
Ruth Negendanck:Die Galerie Ernst Arnold (1893–1951). Kunsthandel und Zeitgeschichte. Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften, Weimar 1998, ISBN 3-932124-37-5.
Department of Publicity and Promotion (Hrsg.):World’s Columbian Exposition, 1893: official catalogue. Part X. Department K. Fine arts. Chicago 1893, S.120 (handle.net).