Matti Salminen
finnischer Opernsänger Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Remove ads
finnischer Opernsänger Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Matti Salminen (* 7. Juli 1945 in Turku) ist ein finnischer Opernsänger (Bass).
Matti Salminen war der Sohn einer Arbeiterfamilie. Seine Eltern sangen in einem Chor und er selbst sang bereits im Alter von sechs Jahren als Sopran in einem Kinderchor. Nach dem frühen Tod seiner Mutter arbeitete er als Tischler und auf einer Schiffswerft, um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen. Seine Gesangsausbildung begann er am Musikinstitut Turku. Es folgten Studien an der Sibelius-Akademie in Helsinki, unter anderem bei Matti Lehtinen. Als Stipendiat studierte er ab 1969 in Rom bei dem Dirigenten und Gesangslehrer Luigi Ricci (1893–1981[1]) sowie in Düsseldorf.[2][3]
Bereits während seines Gesangsstudiums wirkte Salminen ab 1966 als Chorsänger an der Finnischen Nationaloper in Helsinki, wo er 1969 in der Rolle des König Philipp in Verdis Don Carlos debütierte. Nach erfolgreichen Gastspielen im deutschsprachigen Raum[4] war er von 1972 bis 1980 Ensemblemitglied der Oper Köln. Nach seinem Debüt an der Oper Zürich 1972 als Sarastro in Mozarts Zauberflöte gastierte er dort fortan regelmäßig und war von 1984 bis Ende der Spielzeit 2012 festes Ensemblemitglied.[5] Salminen wurde zu einem der weltweit anerkanntesten und gefragtesten Sänger seines Fachs und stand regelmäßig in nahezu allen bedeutenden Opernhäusern und Festivals auf der Bühne.
Als König Philipp in Don Carlos trat er 1977 erstmals an der Wiener Staatsoper auf, es folgten an diesem Haus bis 2013 über 130 Vorstellungen.[6] 1974 debütierte er am Londoner Royal Opera House (als Fasolt in Das Rheingold), 1981 an der New Yorker Metropolitan Opera (als König Marke in Tristan und Isolde). Weitere Gastspiele führten ihn zum Beispiel an das Mailänder Teatro alla Scala sowie zahlreiche weitere italienische Opernhäusern, das Teatro Real Madrid, die Pariser Oper, die Königliche Oper Stockholm, die Washington National Opera, die Chicago Opera, in Deutschland unter anderem an die Berliner Staatsoper und die Deutsche Oper Berlin, die Semperoper Dresden, die Bayerische Staatsoper, die Hamburgische Staatsoper, die Deutsche Oper am Rhein und die Staatsoper Stuttgart.
Bei den Bayreuther Festspielen sang er von 1976 bis 1988 in mehr als 150 Vorstellungen; nach seinem Debüt als Fasold waren weitere Rollen König Marke, Hunding und Fafner (Ring des Nibelungen), Daland (Der fliegende Holländer), König Heinrich (Lohengrin), Titurel (Parsifal), Pogner (Meistersinger von Nürnberg) und der Landgraf (Tannhäuser).[3] Auch bei den Salzburger Festspielen gastierte er mehrfach, so 1994 als Teiresias in Strawinksis Oedipus rex unter der Leitung von Kent Nagano und später als Komtur (Don Giovanni), Gurnemanz (Parsifal) sowie als König Marke und König Philipp. Zuletzt war er dort 2013 bei einem Konzert der Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Lorin Maazel als Hunding im ersten Akt der Walküre zu hören.[7]
Von 1967 bis 1998 trat er jeden Sommer bei den Opernfestspielen in Savonlinna (Finnland) auf.
Im September 2000 fand in Helsinki die Uraufführung der für ihn geschriebenen Oper Kuningas Lear von Aulis Sallinen statt, deren Titelpartie er übernahm.
Am Opernhaus Zürich gab Salminen am 12. November 2016 sein Abschiedskonzert.[8][9] Im April 2019 sprang er nach Ende seiner Karriere[10] in drei Vorstellungen der Meistersinger von Nürnberg als Pogner an der Berliner Staatsoper kurzfristig ein.[11]
Salminen wurde 1995 zum Berliner Kammersänger sowie im Jahr 2003 zum bayerischen und zum österreichischen Kammersänger ernannt.[5] Im Jahr 2001 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen.[5] 2011 wurde er mit dem Zürcher Festspielpreis ausgezeichnet.[12]
Matti Salminen war zweimal an der Auszeichnung mit einem Grammy in der Kategorie der besten Opern-Aufzeichnung beteiligt: Bei den Grammy Awards 1983 für den Ring des Nibelungen (Bayreuther Festspiele) und bei den Grammy Awards 1992 für die Götterdämmerung (Metropolitan Opera).
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.