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Schweizer Ethnologe und Psychoanalytiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Mario Erdheim (* 25. Dezember 1940 in Quito) ist ein Schweizer Ethnologe und Psychoanalytiker. Seine Forschungsschwerpunkte sind die sozio-kulturellen Ursachen unbewusster Prozesse und deren Einflüsse auf die menschlichen Kulturen.[1]
Erdheims Mutter stammte aus Zürich, sein Vater aus Wien. Durch die Heirat hatte die Mutter die Schweizer Staatsbürgerschaft verloren, sie entflohen als jüdische Familie[2] nach Ecuador. Erdheim erhielt in einer der ältesten katholischen Kirchen Lateinamerikas, der Iglesia de Balbanera, die Taufe und besuchte bis zu seinem neunten Lebensjahr auch den katholischen Religionsunterricht. Er wurde in einem ausschließlich spanisch sprechenden Umfeld erzogen. Nach dem Tod seines Vaters verließ die Mutter mit ihrem Sohn Ecuador und zog 1953 in die Schweiz zurück, nach Zürich. Dort konvertierte er mit fast dreizehn Jahren zum Judentum.[3] Im Jahre 1961 absolvierte er erfolgreich seine Matura.
Von 1962 bis 1972 folgten Studien[4] der Ethnologie, Geschichte und Psychologie in Wien, Basel und Madrid. Ab dem Jahre 1970 ließ sich Erdheim in Zürich zum Psychoanalytiker ausbilden. Seine Dissertation wurde 1972 in Basel angenommen; der Titel lautete Prestige und Kulturwandel. Eine Studie zum Verhältnis subjektiver und objektiver Faktoren des kulturellen Wandels zur Klassengesellschaft bei den Azteken.[5] Von 1972 bis 1975 arbeitete Erdheim in Zürich als Gymnasiallehrer für Geschichte. Von 1977 bis 1978 besuchte er Ecuador.
In weiterer Folge führten ihn mehrere Forschungsaufenthalte zunächst nach Mexiko, bevor er als Lehrbeauftragter für Psychologie mit Schwerpunkt Ethnopsychoanalyse und Ethnopsychiatrie an die Universität Zürich ging. Im Jahre 1985 wurde er von der Universität in Frankfurt am Main habilitiert. Erdheim hatte Gastprofessuren an den Universitäten Frankfurt am Main, Salzburg, Wien und Darmstadt inne, ehe er nach Zürich zurückkehrte, wo er seit 1975 eine psychoanalytische Praxis betreibt.
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