Louis Eilers Stahlbau
ehemaliges Eisen- und Stahlbau-Unternehmen in Hannover Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Louis Eilers Stahlbau GmbH & Co.[1] war ein international exportierendes Eisen- und Stahlbau-Unternehmen in Hannover.
Geschichte
Der Familienbetrieb ging aus einer 1871 von Louis Eilers gegründeten Werkstatt hervor und wurde 1983 von Egon Engelbrecht übernommen. 1985 wurde die EEI Engelbrecht Eilers Industrie GmbH[2] in den Konkurs der Hanomag mit hineingerissen.
Bauten (unvollständig)
Die Firma Louis Eilers lieferte große Eisenkonstruktionen für den Brücken-, Hoch-, Berg-, Wasser-, Mast- und Behälterbau nach Europa, Amerika, Asien und Neuseeland. Herausragende Projektbauten waren unter anderem die
- Eisenbahnbrücke zur Gasanstalt Glocksee in Hannover (siehe Imperial-Continental-Gas-Association)[3]
- 1891–1892: Markthalle in Hannover (nach Plänen von Paul Rowald[4])
- Eisenkonstruktionen der Drehereigebäude und Lokomotiv-Montagehalle der Hanomag[5]
- Bahnsteighallen, z. B. für den Hauptbahnhof Hannover und den Hauptbahnhof Leipzig
- 1913–1920: Eisenbahn-Hochbrücke Hochdonn über den Nord-Ostsee-Kanal
- um 1915: Mittellandkanal-Brücke über die Leine bei Seelze
- ab 1925: Drehbrücke in Kappeln über die Schlei[6]
- 1925/1926: Sternbrücke in Altona[7]
- 1931–1933: kombinierte Eisenbahn- und Straßen-Elbebrücke Tangermünde (Stromüberbauten 1945 zerstört, Vorlandbrücken 2003 abgebrochen)
- 1931–1935: Brücke über den Kleinen Belt bei Lillebæltsbro (unter Verwendung von Peiner Trägern[8]; erster Brückenbau durch ein deutsch-dänisches Konsortium)
- Autobahnbrücke über das Werratal bei Hedemünden
- Lindingöbrücke in Stockholm
- Schwebefähre über den Hafen von Rio de Janeiro (1915–1935)[9]
Nutzungskonzept Mobile Welten Hannover
Nach dem Kauf des Betriebsgeländes durch die EilersWerke Besitzgesellschaft mbH planten die Eigentümer für die Nachnutzung des historischen Werksgeländes unter anderem „eine Mischung aus Erlebnismuseum, Wissenschaft und Forschung, Gewerbe und Handel sowie [ein] Veranstaltungszentrum rund um das Thema Mobilität“. Ab 2013 sollten erste Besucher Dauer- und Wechselausstellungen zu Industriegeschichten oder etwa zwei- und vierrädrige Oldtimer besichtigen können,[10] die u. a. aus dem Ende 2012 geschlossenen Technik- und Verkehrsmuseum Stade stammen.
Gescheitert sind die Oldtimerenthusiasten um den Isernhagener Motorradspezialisten Matthias Korte an den Brandschutzauflagen der Stadt zur Nutzung der historischen Eilers-Halle. Zuvor hatten sie mehrere historische Elemente der Ursprungsbebauung, wie 2016 den einzig denkmalgeschützten Wasserturm, die Fassade der Haupthalle und die ehemalige Werkstischlerei liebevoll restauriert.
Den Großteil der 7 Hektar hat 2022 das Berliner Investmentunternehmen Deutsche Kapitalwert (DKW) gekauft. Dort soll ein frischer Nutzungsmix mit Handwerkerhöfen und Büros, Forschungs- und Bildungseinrichtungen und vielleicht sogar einem Technik-Erlebnismuseum entstehen. 2025 könnten die ersten Bauarbeiten für neue Nutzungen starten.[11][12]
Literatur
- Waldemar R. Röhrbein: Eilers, Louis. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 107 (online bei Google Bücher)
- Eilers. In: Hannover Chronik, S. 132, 140, 151, 177, 284 (online bei Google Bücher).
- Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.): Geschichte der Stadt Hannover. Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Gegengwart. Zahlen, Daten, Fakten. S. 374, 379, 381, 558, 850; (online bei Google Bücher)
- Fa. Louis Eilers (Hrsg.): Fabrik für Eisenhoch- und Brückenbau. Hannover 1907.
- Fa. Louis Eilers (Hrsg.): Brückenbau. Hannover-Herrenhausen o. J. (um 1953).
- Helmut Plath, Herbert Mundhenke, Ewald Brix: Heimatchronik der Stadt Hannover. Köln 1956, S. 361ff.
- Albert Lefèvre: Der Beitrag der hannoverschen Industrie zum technischen Fortschritt. In: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge, 24 (1970), S. 235f.
- Ludwig Hoerner: Agenten, Bader und Copisten. Hannoversches Gewerbe-ABC 1800–1900. Hannover 1995, S. 68 u.ö.
- Waldemar R. Röhrbein: Eilers - Louis E. Stahlbau GmbH & Co. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 182.
- Karl-Eugen Kurrer: Deutscher Stahlbautag in Hannover, in: Stahlbau, 84. Jg. (2015), H. 2, S. 143–151.
Weblinks
Commons: Louis Eilers Stahlbau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- eilerswerke.de mit Bauplanungen, Konzepten und Bildergalerien
- Arbeitskreis Regionalgeschichte: Efrossinia und Stefan C. - Sowjetische Zwangsarbeiter in Hannover
- Literatur von und über Louis Eilers im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Wasserturm Louis Eilers im Denkmalatlas Niedersachsen
- Bürgerbüro Stadtentwicklung: Objekte und Grundstücke für Baugemeinschaften - Ideen für Projekte (pdf)
- Werkbahn Deutz 36679, Fotos von Jens Merte
- Foto des Grundstücks im Sommer mit Peter Meyer
Einzelnachweise
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