Hochbrücke Hochdonn
Eisenbahnbrücke über den Nord-Ostsee-Kanal Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Hochbrücke Hochdonn ist eine zweigleisige Eisenbahnbrücke der Marschbahn über den Nord-Ostsee-Kanal bei der Gemeinde Hochdonn in Schleswig-Holstein. Gebaut wurde die Hochbrücke von 1913 bis 1920 als Ersatz für eine Drehbrücke, die ungefähr 12 km weiter südwestlich (Koordinaten: 53° 55′ 32,2″ N, 9° 12′ 4,4″ O ) am alten Streckenverlauf bei Taterpfahl den Kanal querte.
Hochbrücke Hochdonn | ||
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Die Eisenbahnhochbrücke Hochdonn (2016) | ||
Nutzung | Bahnverkehr | |
Überführt | Marschbahn | |
Unterführt | Nord-Ostsee-Kanal | |
Ort | Hochdonn | |
Konstruktion | Fachwerkbrücke | |
Gesamtlänge | 2.218,10 m | |
Längste Stützweite | 143,10 m | |
Pfeilerachsabstand | 143,1 m | |
Höhe | 56,38 m | |
Lichte Höhe | 42 m | |
Baukosten | 6,5 Mio. Mark[Anm 1] | |
Baubeginn | 1913 | |
Eröffnung | 11.06.1920[1] | |
Planer | Ing. Friedrich Voß[2] | |
Lage | ||
Koordinaten | 54° 0′ 58″ N, 9° 17′ 51″ O | |
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Höhe über dem Meeresspiegel | 0 m ü. NHN | |
Luftansicht |
Die lichte Durchfahrtshöhe für Schiffe beträgt wie bei allen Hochbrücken des Kanals 42 m. Die größte Höhe ist 56,38 m, sie ist in den Randbereichen die niedrigste der Kanalbrücken des Nord-Ostsee-Kanals. Die Zufahrtrampen befinden sich größtenteils auf der höherliegenden Geest.[3]
Die Stahlfachwerkbrücke besitzt eine Gesamtlänge von 2.218 m und ist damit die viertlängste Eisenbahnbrücke in Deutschland. Sie hat bei der größten Brückenöffnung über dem Kanal einen Achsabstand bei den beiden kanalseitigen Pfeilern, den Eilersböcken, von 143,1 m. Das Brückenelement über dem Kanal wird als Schwebeträger bezeichnet. Der Schwebeträger hat eine Länge von 121,03 m. Das Stahlgewicht der Gesamtkonstruktion beträgt 14.745 t.[4]
Bei zwei Havarien im Jahr 1978 durch das DDR-Schwergutschiff „Karl Marx“ und im Jahr 1993 durch den malaiischen Frachter „Kanok Narre´“ wurde die Brücke beschädigt. Hinzu kam Korrosion, so dass nach umfangreichen Untersuchungen entschieden wurde, den Schwebeträger auszutauschen. Das neue Brückenelement mit einem Gewicht von 1275 t wurde im November 2006 in Betrieb genommen. Bis April 2008 wurde die Brücke von Grund auf saniert. Seit Herbst 2008 ist sie wieder zweigleisig befahrbar.[5]
Entworfen wurde die Brücke vom damaligen Leiter des Brückenbauamtes des Kaiser-Wilhelm-Kanals, dem Bauingenieur Friedrich Voß. Er war auch verantwortlich für die Konstruktion der Prinz-Heinrich-Brücke in Kiel-Holtenau (abgerissen 1992) sowie der Eisenbahnhochbrücke Rendsburg.
Ab 1992 erlangte die Hochdonner Brücke überregionale Bekanntheit durch den „Fäkalienprozeß“,[6] in dem schließlich 1995 das Oberlandesgericht Schleswig der Klage eines Hausbesitzers recht gab, der ein Ende der Fäkalienemission aus den damals noch offenen Plumpsklos der Eisenbahnwaggons verlangte, die von der Hochbrücke regelmäßig auf sein Grundstück herniederging. Die Bahn wurde dazu verurteilt, binnen fünf Jahren nur noch Züge mit geschlossenen Toilettensystemen auf der Hochbrücke einzusetzen.[7] Nachdem dies bis zum Jahr 2000 noch nicht vollständig möglich war, wurde vorübergehend den Reisenden die Toilettenbenutzung auf der Brücke per Durchsage untersagt.[8]
Aufgrund ihres Alters und der zunehmenden Last durch Güter- und Personenzüge ist die Brücke dringend sanierungsbedürftig. Im Zusammenhang mit der besseren Anbindung der Kreisstadt Heide im Güterverkehr aufgrund des Baus der Batteriefabrik Northvolt sowie einer Elektrifizierung der Marschbahn gibt es konkrete Pläne für eine Sanierung der Brücke, einen Ersatzbau oder gar einen Neubau. Eine entsprechende Machbarkeitsstudie wurde Ende Oktober 2024 in Auftrag gegeben.[9][10]
Das Amt Burg-Sankt Michaelisdonn führt in seinem Wappen ein stilisiertes silbernes Bild der Eisenbahnhochbrücke Hochdonn. Die Gemeinde Hochdonn bildet das Bauwerk in ähnlicher Weise ab.
Auf der Nordseite steht unmittelbar unterhalb der Brücke die Windmühle Aurora. Die bei der Überfahrt einsehbare Mühle wird vom Amt Burg-Sankt Michaelisdonn als Hochzeitsmühle genutzt.
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