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deutscher Historiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Franz Dionys Leo Just (* 4. Oktober 1901 in Bonn; † 20. Mai 1964 in Mainz) war ein deutscher Historiker und Professor an den Universitäten Bonn und Mainz.
Franz Dionys Leo Just wurde als Sohn eines Dentisten geboren. Er wuchs in Sinzig am Rhein auf, ging dort 1907–1912 zur Volksschule und besuchte 1912–1921 das Staatlich-humanistische Kaiser-Wilhelm-Gymnasium in Köln. Nach dem Abitur, Ostern 1921, studierte Just 1921/22 an der Universität zu Köln deutsche Philologie, Geschichte und Philosophie und 1922/23 an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Medizin und Geschichte. 1923 war Just wieder an der Universität Köln. Dort wurde er maßgeblich beeinflusst von dem Germanisten Ernst Bertram und den Historikern Justus Hashagen und Martin Spahn. Bei Hashagen wurde er am 19. Juli 1924 promoviert.
Ein Stipendium der Görres-Gesellschaft zur Herausgabe der Schriften von Joseph Görres, verschiedene Stipendien der Notgemeinschaft für die Deutsche Wissenschaft (später Deutsche Forschungsgemeinschaft)[1] und eine Assistentenstelle am Preußischen Historischen Institut in Rom (dem späteren Deutschen Historischen Institut Rom) 1929–1933, ermöglichten es ihm, sich u. a. im Vatikanischen Geheimarchiv mit Studien zur Reichskirchengeschichte in der Frühen Neuzeit zu beschäftigen.
Seine für 1933 vorgesehene Habilitation in Bonn verzögerte sich, weil die Verleihung der „Venia legendi“ vom eigentlichen Habilitationsverfahren abgetrennt wurde und dem Preußischen und Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung vorbehalten war. Erst nach dem Besuch des Wehrsportlagers Zossen südlich von Berlin und der Dozentenakademie in Kitzeberg bei Kiel erhielt er 1934 die Venia legendi. Am 15. September 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 5.311.799).[2] Bewerbungen auf Lehrstühle am Lyceum Hosianum in Braunsberg (Ostpreußen) (1936), in Würzburg (1936), Freiburg im Breisgau (1938), Innsbruck (1938) und Tübingen (1939) scheiterten alle – u. a. weil Just als ehemaliges Mitglied der Zentrumspartei als kirchlichen Kreisen nahestehend galt.
1941 wurde Just zur Wehrmacht eingezogen und gehörte bis 1942 der 1. Dolmetscher-Ersatzabteilung in Berlin (Moabit) an. Wiederholt bemühte sich Just nun um eine Verwendung als Gastprofessor an der Universität Brüssel, was ihm jedoch durch die Wehrersatzinspektion Köln verweigert wurde. 1941/42 war er im Propagandaministerium tätig. 1942/43 wurde Just auf Vermittlung von Franz Petri Sprachmittler für Französisch auf einer Sonderführerstelle (Z) beim Militärbefehlshaber in Belgien und Nordfrankreich. Just hielt u. a. Vorlesungen für deutsche Studenten an der Universität Brüssel, später an der Universität Gent, und wirkte an der von Franz Petri und dem württembergischen Ministerialrat Eugen Löffler durchgeführten Ausstellung „Deutsche Größe“ mit.
Nach dem Zweiten Weltkrieg lehrte Just ein Jahr in Bonn, nachdem ein universitärer Prüfungsausschuss bestätigt hatte, dass Just in seiner wissenschaftlichen Arbeit unbeeinflusst geblieben sei von nationalsozialistischen Gedankengängen und nur formal Parteigenosse geworden war, um die Venia legendi nicht zu verlieren.
1946 wurde er überraschend zum ordentlichen Professor und Gründungsdekan der Philosophischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ernannt. Er wirkte mit an der Berufung der Historiker Eugen Ewig und Theodor Schieffer nach Mainz; vergeblich bemühte er sich, auch den Kunsthistoriker Heinrich Lützeler nach Mainz zu holen. Just war neben Otto Brandt und Arnold Oskar Meyer Mitherausgeber des seit Ende der 1930er Jahre erscheinenden „Handbuchs der deutschen Geschichte“. Wegen eines Knochenkrebsleidens war Just seit 1959 als Hochschullehrer nur noch bedingt belastbar. Als er starb, hinterließ er eine Frau und fünf Kinder.
Nachfolger auf seiner Professur wurde Dieter Albrecht.
(Auswahl)
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