Laufen BL
Gemeinde im Kanton Basel-Landschaft, Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Laufen (französisch Laufon [ ]) ist eine politische Gemeinde im Kanton Basel-Landschaft in der Schweiz. Laufen ist der Hauptort des gleichnamigen Bezirks.
BL ist das Kürzel für den Kanton Basel-Landschaft in der Schweiz. Es wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Laufen zu vermeiden. |
Laufen | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Basel-Landschaft (BL) |
Bezirk: | Laufen |
BFS-Nr.: | 2787 |
Postleitzahl: | 4242 |
UN/LOCODE: | CH LFN |
Koordinaten: | 604670 / 252377 |
Höhe: | 351 m ü. M. |
Höhenbereich: | 343–668 m ü. M.[1] |
Fläche: | 11,40 km²[2] |
Einwohner: | 5974 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 524 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 27,7 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.laufen-bl.ch |
Die Birs in Laufen, November 2003 | |
Lage der Gemeinde | |
Laufen liegt im Laufental an der Birs und an der Jurabahnlinie von Basel nach Delsberg. Seine höchste Erhebung ist der Mätteberg mit 672 m ü. M. und der tiefste Punkt das Birsufer bei der Neumatt mit 348 m ü. M. Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 1137 Hektar, davon sind 28 % Landwirtschaftsfläche, 53 % Wald, 18 % Siedlungen und 1 % unproduktive Fläche.
Von 58 v. Chr. bis 470 n. Chr. gehörte Laufen zum Römerreich, und nach dessen Zusammenbruch war es bis etwa 500 alemannisch. Darauf gehörte die Talschaft zum Frankenreich und von 853 bis 1033 zum Königreich Burgund. Der kinderlose König von Burgund, Rudolf III., schenkte 999 dem Basler Bischof grosse Teile des oberen Birstals (siehe auch Fürstbistum Basel).
1141 wird das Dorf als Loufen erstmals erwähnt. 1295 gründete Peter Reich von Reichenstein das Städtchen Laufen. 1637–1639 wurde Laufen in den Dreissigjährigen Krieg hineingezogen. Protestantische Schweden griffen den Bischof an, welcher zugleich Reichsfürst war, und verwüsteten das Tal. Zusammen mit anderen Untertanen rebellierten im 18. Jahrhundert einige Laufener gegen den Fürstbischof. Mit Hilfe der französischen Truppen besiegte man die «gnädigen Herrn» in Pruntrut. Während der Französischen Revolution war Laufen 1792 während 87 Tagen Teil eines eigenen jurassischen Staates, der «Raurachischen Republik». Diese wurde von 1793 bis 1813 Teil Frankreichs. Im französischen Département Mont-Terrible war Laufen Hauptstadt des Canton de Laufon.
1815 wurde am Wiener Kongress der grösste Teil des ehemaligen Fürstbistums Basel dem Kanton Bern und somit der Schweizerischen Eidgenossenschaft zugesprochen. Für das «glückliche Schicksal» sandten kurz darauf die elf Laufentaler Dorfvertreter ein Huldigungsschreiben an die Stadt und Republik Bern.[5] Laufen wurde erst 1846 Bezirkshauptort. 1852 wurden die beiden Gemeinden Laufen Stadt und Laufen Vorstadt vereinigt. 1872 wurde das Feningerspital eröffnet, ein Krankenhaus.
Nach der Bildung des Kantons Jura aus den drei mehrheitlich katholischen Amtsbezirken Delémont, Porrentruy und Franches Montagnes sowie einiger Gemeinden des Amtsbezirks Moutier wurde das Laufental 1979 zur weit abgelegenen bernischen Exklave. Im Rahmen einer mehrjährigen Abstimmungskaskade entschied sich Laufen sowohl 1983 als auch 1989 gegen den Übertritt in den Kanton Basel-Landschaft, wurde aber beim zweiten Mal überstimmt. 1994 wurde der Beitritt zum Kanton Basel-Landschaft vollzogen.
Im Juni 1973 und im August 2007 überfluteten Hochwasser die Altstadt von Laufen schwer, so dass Schäden von mehreren Millionen Schweizerfranken entstanden. Als Folge des 2007er Hochwassers wurde der Flusslauf der Birs an mehreren Stellen renaturiert und verbreitert, um die Abflusskapazität zu erhöhen.
Das Wappen symbolisiert die enge Verbindung mit dem Bistum Basel.
54,7 % der Bevölkerung sind römisch-katholisch, 13,6 % reformiert, 1,4 % christkatholisch. Der Ausländeranteil beträgt 24,8 %.[6]
In Laufen haben sich grosse international tätige Firmen niedergelassen: der Kräuterzucker-Hersteller Ricola AG (ursprünglich Richterich und Compagnie, Laufen – daher die Abkürzung Ricola), die Technologiefirma Stöcklin Logistics und die Laufen Bathrooms AG. Daneben hat mit der EGK-Gesundheitskasse auch ein grosser Krankenversicherer seit 1919 seinen Sitz in Laufen. Die Firmen profitieren von der stadtnahen Lage zu Basel im Dreiländereck CH-D-F.
Laufen liegt an der Hauptstrasse 18 von La Chaux-de-Fonds nach Basel und an der Jurabahn von Biel nach Basel.
Der Bahnhof wird stündlich von je einem InterCityNeigezug der Linie 51 aus beiden Richtungen angefahren und von der Linie S 3 der S-Bahn Basel im Halbstundentakt bedient. Jede zweite S-Bahn fährt weiter nach Delsberg und Pruntrut im Kanton Jura. In den Hauptverkehrszeiten gibt es Zusatzzüge zwischen Basel und Delsberg, und in den Wochenendnächten verkehren Nacht-S-Bahnen.
In Zukunft soll der 51 im Halbstundentakt verkehren und nach Genf Flughafen verlängert werden, die Linie S 3 hingegen soll nicht mehr über Laufen hinaus verkehren.[7][8]
Am Bahnhof Laufen befindet sich ein Postautoknoten mit sechs Buslinien in diverse Dörfer in der Region.
Eine Besonderheit ist die Buslinie 112, welche eine Haltestelle in Frankreich bedient (Kiffis, Les Forges) und in den Kanton Jura fährt (Ederswiler, Jurastrasse).
Laufen ist der letzte Bahn-Halt im Tarifverbund Nordwestschweiz, nur mit dem Bus kommt man im Tarifverbund noch weiter gegen Westen.
Autofreie Sonntage
Im Jahr 2022 sollen versuchsweise vier autofreie Sonntage in Teilen der Altstadt durchgeführt werden.[9]
Im alten Birsmillgebäude liegt der Rockclub Biomill. Ausstellungen, Konzerte, Kabarett, Filme und Lesungen bietet das Kulturforum Laufen im umfunktionierten Schlachthaus. In der Stedtlibibliothek Laufen stehen rund 15000 Bücher, Filme und andere Medien zur Ausleihe bereit.
Seit vielen Jahren besitzt Laufen kein Kino mehr. Im Jahr 2005 wurde deshalb der Verein Open-Air-Kino-Laufen gegründet, der seither Ende August auf dem Parkplatz des alten Schlachthauses jeweils ein grosses Openairkino veranstaltet. Im Jahr 2007 bot das Freiluftkino 700 Personen Platz.
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