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Landkreis Merseburg

Landkreis in der preußischen Provinz Sachsen und im Land Sachsen-Anhalt (1816–1952) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Landkreis Merseburg
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Der Landkreis Merseburg, bis 1921 Kreis Merseburg, war ein Landkreis, der in Preußen (Provinz Sachsen) und der SBZ bzw. DDR (Land Sachsen-Anhalt) von 1816 bis 1952 bestand. Die Kreisstadt Merseburg bildete von 1921 bis 1950 einen eigenen Stadtkreis. Das ehemalige Kreisgebiet gehört heute größtenteils zum Saalekreis in Sachsen-Anhalt.

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Wappen des Landkreises Merseburg
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Verwaltungsgeschichte

Zusammenfassung
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Königreich Preußen

Nach den preußischen Verwaltungsreformen nach dem Wiener Kongress wurde zum 1. Oktober 1816 der Kreis Merseburg im Regierungsbezirk Merseburg in der Provinz Sachsen eingerichtet. Das Landratsamt war in Merseburg. Der Kreis bestand zum größten Teil aus dem bisher unter kursächsischer bzw. königlich-sächsischer Verwaltung stehenden Gebiet des Hochstifts Merseburg mit den Ämtern Merseburg, Lauchstädt, Lützen und Schkeuditz. Hinzu kamen einige Gemeinden der Ämter Leipzig, Pegau und Weißenfels.[1]

1819 wurde die Rattmannsdorfer Mark aus dem Kreis Weißenfels in den Kreis Merseburg umgegliedert. 1828 traten die Dörfer Angersdorf und Passendorf und das Rittergut Passendorf vom aufgelösten Stadtkreis Halle a./Saale zum Kreis Merseburg.

Norddeutscher Bund/Deutsches Reich

Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab dem 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich. Am 15. Februar 1921 schied die Stadtgemeinde Merseburg aus dem Kreis aus und bildete fortan einen eigenen Stadtkreis. Fortan führte der Kreis die Bezeichnung Landkreis Merseburg. Zum 30. September 1929 fand im Kreis Merseburg wie im übrigen Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle bisher selbstständigen Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Mit dem 1. Oktober 1937 wechselte die Gemeinde Ennewitz vom Landkreis Merseburg in den Kreis Delitzsch.

Nach Auflösung der Provinz Sachsen zum 1. Juli 1944 gehörte der Kreis seitdem zur neuen Provinz Halle-Merseburg. Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die amerikanischen Alliierten Streitkräfte besetzt.

Deutsche Demokratische Republik

Am 15. Juli 1950 wurden die Landkreisgrenzen durch eine erste Verwaltungsreform geändert:[2]

1952 kam es in der DDR zu einer weiteren Verwaltungsreform:

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Wappen Landkreis Merseburg

Bundesrepublik Deutschland

Nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wurde der Kreis Merseburg 1990 im wiedergegründeten Land Sachsen-Anhalt zum Landkreis Merseburg, der bei der Kreisreform von 1994 im Landkreis Merseburg-Querfurt aufging.

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Einwohnerentwicklung

Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...

Kommunalverfassung

Der Landkreis Merseburg gliederte sich in Stadtgemeinden, in Landgemeinden und – bis zu deren Auflösung im Jahre 1929 – in selbstständige Gutsbezirke. Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab dem 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 trat zum 1. April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft, wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden. Diese waren in Amtsbezirken zusammengefasst. Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.

Landräte

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Persönlichkeiten

  • Emil Körner (1846–1920), deutscher Offizier, ab 1885 Militärberater in Chile und von 1900 bis 1910 Generalinspekteur des chilenischen Heeres

Städte und Gemeinden

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Stand 1950

Der Landkreis Merseburg umfasste 1945 vier Städte sowie 123 weitere Gemeinden:[6]

Vor 1950 aufgelöste oder ausgeschiedene Gemeinden

Namensänderungen

Der Name der Stadt Lauchstedt wurde 1925 in Bad Lauchstädt geändert.[8]

1937 wurde in einigen Orten ein C durch ein K ersetzt, so zum Beispiel:

  • Caja → Kaja
  • Collenbey → Kollenbey
  • Cracau → Krakau
  • Creypau → Kreypau
  • Cursdorf → Kursdorf
  • Niederclobicau → Niederklobikau
  • Oberclobicau → Oberklobikau

Ferner erhielt Beuna den Zusatz (Geiseltal).

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Commons: Landkreis Merseburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Michael Rademacher: Merseburg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. (Historische Daten).
  • Projekt (Memento vom 19. Oktober 2016 im Internet Archive) der Mitteldeutschen Zeitung

Einzelnachweise

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