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Landkreis Melsungen
ehemaliger Landkreis im Regierungsbezirk Kassel Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Kreis Melsungen war ein kurhessischer, ab 1867 preußischer und nach 1945 hessischer Landkreis im Regierungsbezirk Kassel. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er in Landkreis Melsungen umbenannt. Seine Kreisstadt war Melsungen.[1]
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Geographie
Der Landkreis grenzte Ende 1973, im Norden beginnend im Uhrzeigersinn, an die Landkreise Kassel, Witzenhausen, Eschwege, Hersfeld-Rotenburg und Fritzlar-Homberg.
Landschaftlich geprägt war der Landkreis durch das Fulda-Werra-Bergland mit der Spangenberger Senke, dem Melsunger Bergland, dem Melsunger Fuldatal und den Melgershäuser Höhen. Neben der Fulda wurde der Landkreis auch von der Eder durchflossen.
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Der Kreis Melsungen wurde im Rahmen der kurhessischen Verwaltungs- und Gebietsreform von 1821 aus den Ämtern Melsungen, mit dem Gericht Breitenau, und Felsberg sowie dem Großteil des Amtes Spangenberg gebildet.[1] Die drei Ämter blieben jedoch mit Veränderungen als Justizämter im Kreis noch für längere Zeit bestehen.[2] Umgebende Kreise im Kurfürstentum Hessen waren im Norden der Kreis Kassel, im Nordosten der Kreis Witzenhausen, im Osten der Kreis Eschwege, im Südosten der Kreis Rotenburg, im Südwesten der Kreis Homberg und im Westen der Kreis Fritzlar. Somit war der Kreis Melsungen wie auch der Kreis Homberg im Kurfürstentum Hessen ohne Grenzen zu „ausländischen“ Gebieten.
Im Kreis Melsungen lagen die drei Städte Felsberg, Melsungen und Spangenberg sowie 62 Dörfer mit insgesamt 3.738 Wohnhäusern und 24.782 Einwohnern im Jahre 1822.[2] 1843 wurde das Dorf Unshausen in den Kreis Homberg ausgegliedert,[3] danach umfasste der (Land-)Kreis Melsungen 64 Gemeinden bis zu den ersten Gemeindefusionen im Rahmen der hessischen Gebietsreform im Jahre 1971.[4] Von 1848 bis 1851 bestand der Kreis als Verwaltungsamt Melsungen vorübergehend nur aus den Justizämtern Melsungen und Spangenberg.[1] Ab 1872 entstanden im Kreis Melsungen auch mehrere selbstständige Gutsbezirke, die Ende der 1920er Jahre wieder auflöst wurden.[5][6]
Am Anfang der 1970er Jahre wurde der Landkreis Melsungen mehrfach verkleinert:
- Am 31. Dezember 1971 schied die Gemeinde Stolzhausen aus dem Landkreis aus und wurde in die Gemeinde Waldkappel im damaligen Landkreis Eschwege eingegliedert.
- Ebenfalls am 31. Dezember 1971 schied die Gemeinde Deute aus dem Landkreis aus und wurde in die Gemeinde Gudensberg im damaligen Landkreis Fritzlar-Homberg eingegliedert.
- Am 1. April 1972 schied die Gemeinde Niedermöllrich aus dem Landkreis aus und wurde in die Gemeinde Wabern im damaligen Landkreis Fritzlar-Homberg eingegliedert.
- Am 1. August 1972 schied die Gemeinde Heinebach aus dem Landkreis aus und wurde in die Gemeinde Alheim im neuen Landkreis Hersfeld-Rotenburg eingegliedert.
Die Fläche des Landkreises verringerte sich hierdurch von 389,01 km² auf 365,15 km².[7][8] Durch eine Reihe von weiteren Gemeindefusionen verringerte sich die Zahl der Gemeinden bis Ende 1973 weiter auf 22.[4]
Der Landkreis Melsungen ging im Zuge der hessischen Kreisreform am 1. Januar 1974 im neuen Schwalm-Eder-Kreis auf.[1] Gleichzeitig fanden zum 1. Januar 1974 noch weitere Eingemeindungen statt. Aus dem Landkreis Melsungen traten damit letztlich die drei Städte Felsberg, Melsungen und Spangenberg sowie die vier Gemeinden Guxhagen, Körle, Malsfeld und Morschen in den neuen Schwalm-Eder-Kreis ein.
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Einwohnerentwicklung
Landräte
- 1830–1831: Carl Friedrich Giesler
- 1851–1867: Albert Faber
- 1867–1885: Richard Kunisch von Richthofen
- 1885–1894: Maximilian von Negelein (1852–1911)
- 1894–1897: Albert Lotz (1858–1926)
- 1897–1902: Wilhelm von Baumbach
- 1902–1914: Friedrich von Aschoff (* 1864)
- 1914–1919: Heinrich von Gagern
- 1919–1927: Richard Sarrazin
- 1927–1929: Arnold Schuster (1890–1969)
- 1929–1933: Heinrich Noelle (1891–1964)
- 1933–1937: Heinrich von Gagern
- 1937–1938: Kurt Münchau (1887–1938)
- 1938–1941: Karl Böttcher (* 1905) [13]
- 1941–1945: Heinrich Orthwein (* 1900)
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Gemeinden
Zusammenfassung
Kontext
Die folgende Tabelle enthält alle Gemeinden, die dem Landkreis Melsungen angehörten, mit ihrer historischen Amtszugehörigkeit und ihren historischen Einwohnerzahlen sowie die Daten aller Eingemeindungen.[2][10][6][4]
1
Die Gemeinde Brunslar entstand am 1. Februar 1971 durch den Zusammenschluss der Gemeinden Altenbrunslar und Neuenbrunslar.
2
Ohne das Vorwerk Mittelhof
3
Ohne den Gutsbezirk der Domäne Mittelhof
4
Unshausen wurde im Jahr 1843 in den Kreis Homberg ausgegliedert.
5
Ohne den Gutsbezirk der Domäne Fahre
6
Ohne den Gutsbezirk des Ritterguts Malsfeld
7
Ohne den forstfiskalischen Gutsbezirk Melsungen
8
Ohne die Gutsbezirke der Domäne Heydau und der Oberförsterei Morschen
9
Ohne den Gutsbezirk des Ritterguts Binsförth
10
Ohne den forstfiskalischen Gutsbezirk Spangenberg
11
Ohne den Gutsbezirk der Oberförsterei Stölzingen
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Kfz-Kennzeichen
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis Melsungen bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen MEG zugewiesen. Es wurde bis zum 31. Dezember 1973 ausgegeben. Seit dem 16. März 2015 ist es aufgrund der Kennzeichenliberalisierung im Schwalm-Eder-Kreis erhältlich.
Literatur
- Schwalm-Eder-Kreis. Historisches Ortslexikon. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Landkreis Melsungen. In: Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874–1945. Rolf Jehke, 6. Oktober 2006, abgerufen am 17. August 2015.
- Georg Landau: Beschreibung des Kurfürstenthums Hessen. Fischer, Kassel 1842, S. 261–277 (Der Kreis Melsungen. MDZ).
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 405 f. (f. Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
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Weblinks
Commons: Landkreis Melsungen – Sammlung von Bildern
Einzelnachweise
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