Lütjens (Schiff)

abgewrackter Zerstörer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Lütjens (Schiff)

Der Lenkwaffen-Zerstörer Lütjens war ein Kriegsschiff der Deutschen Marine und das Typschiff der Lütjens-Klasse. Das Schiff war nach dem deutschen Admiral Günther Lütjens benannt, der im Zweiten Weltkrieg mit dem Schlachtschiff Bismarck unterging. Es war das letzte Dampfschiff der Deutschen Marine.

Schnelle Fakten Schiffsdaten, Schiffsmaße und Besatzung ...
Lütjens
Schiffsdaten
Flagge Deutschland Deutschland
Schiffstyp Zerstörer
Klasse Lütjens-Klasse
Bauwerft Bath Iron Works, Bath
Baunummer 351
Stapellauf 11. August 1967
Indienststellung 22. März 1969
Außerdienststellung 18. Dezember 2003
Verbleib ab August 2012 in einer Abwrackwerft in Aliağa verschrottet
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 134,48 m (Lüa)
Breite 14,35 m
Tiefgang (max.) 6,1 m
Verdrängung 4.162 t
 
Besatzung 334 Mann
Maschinenanlage
Maschine 4 Hochdruckkessel
2 Dampfturbinen
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 51.150 kW (69.545 PS)
Höchst­geschwindigkeit 35 kn (65 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung
Sensoren
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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Unter der Baunummer 351 erfolgte auf der Werft der Bath Iron Works in Bath (Maine) in den USA am 1. März 1966 die Kiellegung des Lenkwaffen-Zerstörers DDG 28, einer Modifikation der amerikanischen Charles F. Adams-Klasse. Gerda Lütjens, die Schwiegertochter des Namensgebers, taufte das Schiff vor dem Stapellauf am 11. August 1967 auf den Namen Lütjens. Die Taufrede hielt Karl Carstens, der damalige Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung. Das fertiggestellte Schiff wurde zunächst nach Boston verlegt und dann dort an die Bundesmarine übergeben.

Am Ende der transatlantischen Überfahrt geriet das Schiff vor Friedrichsort in der Kieler Förde auf Grund – weil man in der Navigation nach den Probefahrten in amerikanischen Gewässern noch in Nautischen Faden, nicht in Metern rechnete. Dabei wurde der Sonardom am Kiel des Schiffs zerstört.

Unter dem Kommando von Fregattenkapitän Ansgar Bethge wurde die Lütjens am 22. März 1969 beim 1. Zerstörergeschwader in Kiel in Dienst gestellt. Ihr wurde die Kennung D 185 und das Funkrufzeichen DBYB zugewiesen. Mit dem 1. Dezember 1981 wurde das Funkrufzeichen in DRAE geändert.

Von August 1976 bis August 1977 fand eine Modernisierung zur Klasse 103A statt. Ein erneuter Umbau und die Ausrüstung zum Zerstörer der Klasse 103B erfolgte vom April 1985 bis zum März 1986. Anfang 1995 kamen die RIM-116 Rolling Airframe Missiles an Bord.

Einsätze

Der Zerstörer war 34 Jahre im Dienst der Bundesmarine bzw. Deutschen Marine und legte in dieser Zeit über 800.000 Seemeilen zurück. Das Schiff nahm dabei an zahlreichen Übungen im Rahmen der NATO teil, unter anderem mehrfach als Bestandteil der ständigen Einsatzverbände der NATO im Atlantik (STANAVFORLANT) und im Mittelmeer (STANAVFORMED) sowie bei der Operation Active Endeavour.

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„We stand by you“

Am 14. September 2001, drei Tage nach den Terroranschlägen am 11. September 2001, passierte die Lütjens die USS Winston S. Churchill. Mit einer Front erwies sie ihr die Ehre. Außerdem wurde die Flagge der Vereinigten Staaten auf halbmast geführt und ein Transparent mit der Aufschrift „We stand by you“ gezeigt.[1]

Verbleib

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Die Lütjens 2012 entmilitarisiert in Wilhelmshaven; die Stelle der Ansprengversuche ist deutlich zu erkennen

Im Marinearsenal Wilhelmshaven wurde die Lütjens am 18. Dezember 2003 außer Dienst gestellt und anschließend dort aufgelegt.

Am 16. März 2006 wurde die Lütjens der Wehrtechnischen Dienststelle 71 in Eckernförde übergeben, die sie für Ansprengversuche in der Ostsee nutzte. Ab dem 15. Dezember 2006 kehrte sie in das Marinearsenal nach Wilhelmshaven zurück.[2]

Am 24. August 2011 wurde der inzwischen entmilitarisierte Zerstörer von der Vebeg zur Verschrottung ausgeschrieben; verkauft wurde er für 1,255 Millionen Euro.[3] Am 19. Juni 2012 verließ die Lütjens Wilhelmshaven im Schlepp Richtung Aliağa an der türkischen Ägäisküste, wo sie ab Anfang August 2012 von der Abwrackwerft Şimşekler verschrottet wurde.[4][5]

Schwesterschiffe

  • Mölders, vom 13. April 1968 bis zum 28. Mai 2003 in Dienst.
  • Rommel, vom 2. Mai 1970 bis zum 30. Juni 1999 in Dienst.

Kommandanten

Weitere Informationen von, bis ...
von bis Name
22. März 196917. Februar 1970Fregattenkapitän Ansgar Bethge
18. Februar 19708. Oktober 1972Kapitän zur See Dieter Ehrhardt
9. Oktober 197230. September 1974Kapitän zur See Egon Meyer
1. Oktober 197431. März 1977Kapitän zur See Gerhard Bing
1. April 197731. März 1980Kapitän zur See Klaus Dingeldein
1. April 19808. Januar 1981Fregattenkapitän Wilhelm Reiss
9. Januar 198130. Juni 1981Korvettenkapitän Wulf Diercks a
1. Juli 198130. September 1983Kapitän zur See Hans-Rudolf Boehmer
1. Oktober 198317. Dezember 1985Kapitän zur See Joachim Kleemann
18. Dezember 198527. Juni 1988Fregattenkapitän Gerd Straßburger
28. Juni 198828. März 1990Fregattenkapitän Jörg Owen
29. März 199017. September 1992Fregattenkapitän Wolfgang Hügelmann
18. September 199218. Dezember 1994Fregattenkapitän Axel Schimpf
18. Dezember 199418. Dezember 1996Fregattenkapitän Reinhard Wollowski
18. Dezember 19961. Juli 1998Fregattenkapitän Fritz W. Lamsbach
1. Juli 199820. April 2001Fregattenkapitän Günther Fritz
20. April 200118. Dezember 2003Fregattenkapitän Michael Wolfgang Meding
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amit der Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt

Siehe auch

Literatur

Commons: Lütjens (D 185) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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