Kurt Ihlenfeld verbrachte seine Jugend in Pommern, besuchte das Gymnasium in Bromberg/Posen[1] und studierte evangelische Theologie und Kunstwissenschaften an den Universitäten Halle und Greifswald. 1923 wurde er in Greifswaldpromoviert. Seine erste Pfarrstelle trat er in Breslau an. Als Mitarbeiter im Evangelischen Presseverband für Schlesien wurde er 1926 Herausgeber des Breslauer Gemeindeblattes Unsere Kirche. Es folgte 1927 die Pfarrstelle in Waldenburg und 1929 in Berndorf (bei Liegnitz).[2]
Im Jahr 1933 begann der Kampf der Nationalsozialisten gegen die kirchliche Presse. Ihlenfeld war bereits Mitarbeiter im Evangelischen Presseverband für Deutschland (EPD) in Berlin-Steglitz als verantwortlicher Redakteur für den Bilderbote für das evangelische Haus.[3] Im Juni wurde der EPD von Kommissaren der Deutschen Christen besetzt, seine Leitung abgesetzt.[4][5] Ihlenfeld übernahm nach Harald Braun und Hans Walter Liepmann die Schriftleitung der Monatszeitschrift Eckart. Blätter für evangelische Geisteskultur.[6] Bis 1943 leitete er in Berlin den Eckart-Verlag. Durch die Gründung des Eckart-Kreises schuf er eine Plattform für den Widerstand junger, christlicher und konservativer Autoren, der u.a. Werner Bergengruen, Ricarda Huch, Jochen Klepper, Rudolf Alexander Schröder, Siegbert Stehmann, Ina Seidel, Heinrich Wolfgang Seidel und Otto von Taube angehörten.
Ab 1943 war Ihlenfeld Pfarrer in Mittenwalde bei Berlin, 1944–1945 in Pilgramsdorf, Kreis Goldberg, dem Schauplatz seines Romans Wintergewitter, 1945–1949 in Radebeul bei Dresden, wo er Gründer und von 1946 bis 1949 Chefredakteur der evangelischen Landeskirchenzeitung Der Sonntag war. Ab 1950 lebte er als freier Schriftsteller in Berlin. Von 1956 bis zu seinem Tod war er Mitglied der Akademie der Künste in Berlin (West), Sektion Literatur, deren stellvertretender Direktor er von 1962 bis 1965 war.
Hans-Joachim Beeskow: „Er schrieb - an eines andern Statt, der niemals schrieb. Den frage weiter.“ Bemerkungen zu Leben und Werk von Kurt Ihlenfeld. In: Frank-Lothar Kroll (Hrsg.): Deutsche Autoren des Ostens als Gegner des Nationalsozialismus – Beiträge zur Widerstandsproblematik. Duncker & Humblot, Berlin 2000, ISBN 3-428-10293-2, S. 403–414 (hier S. 414, auch weiterführende Literatur).
Kurt Lothar Tank: Kurt Ihlenfeld, in: Hermann Kunisch: Handbuch der deutschen Gegenwartsliteratur Band1 München 1970, 2. Auflage, S.336–337