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Der Kupferbergbau begann in Mitteleuropa während der Kupfersteinzeit. Von der Bronzezeit bis ins 17. Jahrhundert hatte er eine große wirtschaftliche Bedeutung, ab dem 18. Jahrhundert ging er wegen zu kleiner Lagerstätten merklich zurück. In den letzten Jahrzehnten wurde der Großteil der Bergwerke geschlossen.
Je etwa 20 % der heutigen Weltvorräte an Kupfererzen liegen in Afrika (Sambia, Kongo und Namibia), in Südamerika (Chile und Peru) und in den USA (Abbau seit etwa 1840), gefolgt von Kanada, Indonesien, Australien, der Mongolei und den Nachfolgestaaten der Sowjetunion.
Kupfer gewann schon in der Vorantike eine zentrale Bedeutung, da es einer der Hauptbestandteile von Bronze ist. Die Entwicklung des Kupferbergbaus und der Verhüttung, wenn auch anfangs in kleinem Maßstabe, markiert das Ende der Steinzeit. Bis zum Übergang der Bronze- in die Eisenzeit mit der technologisch viel anspruchsvolleren Eisenschmelze waren Kupferbergwerke eine der zentralen geopolitischen Ressourcen. Danach wurde die Bronze recht schnell vom Waffenmaterial in den Bereich der Feinwerkzeuge und der Zierobjekte (Schmuck, Skulpturen) verdrängt, der Kupferbergbau blieb aber weiterhin ein bedeutender Wirtschaftsfaktor.
In Mitteleuropa gibt es (global gesehen kleinere) Vorkommen vor allem in Mitteldeutschland im Mansfelder Land und am Rammelsberg im Harz, in Niederschlesien und in den Zentralalpen Österreichs (Schwaz, Kitzbühel, Mitterberg erst wieder ab der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts), die geologisch überwiegend mit Gesteinen des Paläozoikums zusammenhängen. Ihr Abbau war zu Beginn der Neuzeit bedeutsam, im Weltmaßstab spielten skandinavische Lagerstätten (zum Beispiel Falun) in dieser Zeit eine mindestens ebenso große Rolle. Die Produktion sank bis zum 20. Jahrhundert stark ab und war seit etwa 1930 oft nur noch mit staatlichen Beihilfen lebensfähig (von Polen nach 1945 abgesehen).
Historisch lag der europäische Kupferbergbau – wie bei den meisten Erzen – überwiegend in der Verantwortung der Landesherrn. Teilweise war er ein traditionell lokales Recht (etwa in Tirol), und fast immer förderte er die Entwicklung wohlhabender Städte (zum Beispiel Kitzbühel, Goslar, Eisleben, Hettstedt, Mansfeld, Schwaz).
Weltweit hat sich die Gewinnung von Kupfer seit 1900 etwa alle 20 Jahre verdoppelt und stieg in den 100 Jahren auf das 40-fache (etwa 15 Mio. Jahrestonnen), was vor allem auf den Bedarf der Elektroindustrie zurückgeht. Das weiche und zähe Buntmetall ist ein sehr guter Strom- und Wärmeleiter und wird für hochwertige Stromleitungen, für galvanische Elemente und für verschiedene Legierungen wie Bronze, Messing und Neusilber oder Tombak, Lager- und Leichtmetalle (zum Beispiel Duraluminium) benötigt. Die Kupferschmiedearbeit ist bis heute im Orient ein handwerklich bedeutender Wirtschaftszweig.
An der Jahresförderung hält Chile im 21. Jahrhundert über 30 %, USA und Indonesien jeweils etwa 10 %, Russland, Peru, Australien und China je 5–8 Prozent.
In mittleren Breiten Deutschlands (Saar-Harz-Schlesien) und im Westen Österreichs wurde früher an vielen Stellen Kupferbergbau betrieben, bis sich die Lagerstätten (ab etwa 1600) erschöpften und damit unwirtschaftlich wurden. Heute wird der Kupferbedarf überwiegend durch Import von Kupfererz und das Recycling von Kupfer (→ Aurubis) gedeckt.
Nicht zur Kupfergewinnung, sondern der im Bergwerk verbliebenen Mineralien und Halbedelsteine wegen und aus historisch-konservatorischen Gründen werden manche Kupferbergwerke (so eines bei Sommerkahl) wieder instand gesetzt.
Im deutschen Sprachraum sind unter anderem folgende Bergwerke bzw. frühere Abbaue zu erwähnen:
Ein großes prähistorisches Bergwerksgelände findet sich bei Timna in der israelischen Negev-Wüste. Hier wurde etwa seit dem Jahr 4000 v. Chr. bis 1200 v. Chr. Kupfererz gefördert und weiterverarbeitet. Die Bergwerksanlage kann besichtigt werden und ist vermutlich die älteste der Welt. Das Bergwerk Umm el-Amad (Mutter aller Säulen) im jordanischen Kupferzentrum von Wadi Fenan zeigt heute noch deutlich die Spuren der vorzeitlichen Erzgewinnung.
Auf den Abraumhalden rund um die Verhüttungsplätze im Wadi Arabah wurden etwa 160.000 Tonnen Kupferschlacke im Alter von 4500 bis 2000 Jahren gefunden. Die Kupferbergwerke waren während der Eisenzeit I (1200–1000 v. Chr.) in Betrieb, bis zur Eisenzeit IIC (700-587 v. Chr.) erfolgte kein Kupferabbau. Der Hauptteil der alten Schlacke stammt dabei aus der Eisenzeit IIC. Der Kupferbergbau von Fenan war während der Eisenzeit IIC gleichbedeutend mit jenem auf Zypern. Dabei ist Fenan vergleichsweise klein im Verhältnis zu Ergani Maden in der Türkei. Das berühmte Kupferbergwerk in Zentralanatolien wurde bereits vor 5000 Jahren betrieben und in den 1930er Jahren wieder aufgenommen. Neben reichlich Kupfersulfiden ist Ergani Maden für bis zu 1 m lange Chalkanthit-Stalaktiten bekannt, die sich in den ausgeerzten Abbauräumen bilden.
Bei der Kupfer-Verhüttung werden mehrere Techniken verwendet:
Die zehn größten (d. h. produktivsten) Kupferbergwerke im Jahre 2009 waren:
Die meisten dieser Bergwerke bauen auf porphyrische Kupferlagerstätten.
2018 wurde die Rangliste der größten Kupferminen der Welt weiterhin mit großem Abstand von Escondida angeführt, es folgen die ebenfalls im Norden Chiles gelegene Collahuasi-Mine und auf dem dritten Platz unverändert die Grasberg-Mine, während Chuquicamata (bezogen auf die Fördermenge) nur noch Platz 15 einnahm (heute wieder Platz 7). Unter den zehn größten Kupferminen des Jahres 2018 haben nur zwei im 21. Jahrhundert ihren Betrieb aufgenommen. In der Buenavista-Mine in Mexiko (2020 Platz 5) wird seit mehr als 120 Jahren Kupfer abgebaut. Die Kupfergrade in den länger betriebenen Minen sinken mit der Zeit deutlich, seit Ende der 1990er Jahre ungefähr um ein Drittel. Da deswegen wesentlich mehr Erdreich bewegt werden muss, um die gleiche Menge Kupfer zu erhalten, verteuert sich der Betrieb bestehender Minen kontinuierlich. Unter den 20 größten Kupferminen der Welt weiterhin vertreten waren auch 2018 Los Pelambres (Rang 12), der russische Komplex Polar Division von Norilsk Nickel (Rang 13, zugleich der nördlichste Tagebau der Welt) und die Bingham Canyon Mine (Rang 18). Neben weiteren chilenischen Bergwerken und einer australischen Mine (Olympic Dam, Platz 20) sind mit Kansanshi (Platz 16) und Sentinel (Platz 17) auch zwei Tagebaue in Sambia sowie die Mutanda-Mine in Katanga im Süden des Kongo (Platz 19) gelistet.[3]
Die zehn größten Kupferproduzenten im Jahre 2021 waren[4]:
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