Abterode
Ortsteil von Meißner Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Abterode ist ein Ortsteil und Sitz der Gemeindeverwaltung der Gemeinde Meißner im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis.
Abterode Gemeinde Meißner | |
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Koordinaten: | 51° 13′ N, 9° 56′ O |
Höhe: | 247 m |
Fläche: | 5,7 km²[1] |
Einwohner: | 773 (31. Dez. 2022)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 136 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 37290 |
Vorwahl: | 05657 |
Der Ort liegt am Fuße des Hohen Meißners (754 m über NHN). Die Entfernung zur Kreisstadt Eschwege beträgt 9 km. Der Berka-Zufluss Kupferbach verläuft entlang dem nordwestlichen Ortsrand. Die Landesstraßen L 3241, L 3243 und L 3335 treffen im Ort aufeinander.
Ruthard, Abt des Klosters Fulda (1075–1096), gründete um 1076 die dem Heiligen Vincentius geweihte Benediktiner-Propstei Abbetesrode, um die sich dann das Dorf Abterode entwickelte.[3] Mit der Einführung der Reformation in der Landgrafschaft Hessen wurde das Dorf 1527 protestantisch.[4] Die Propstei, deren Konvent wohl bereits zuvor wegen schwindender Bedeutung aufgelöst worden war, folgte jedoch erst 1544, als der Fürstabt von Fulda, Philipp Schenk zu Schweinsberg, seinen Vetter Rudolf Schenk zu Schweinsberg, landgräflicher Rat und Landvogt an der Werra, mit ihr belehnte und dieser sie in eine Pfarrei und Schule umwandelte und die Propstei mit der Ortspfarrei vereinigte. Damit verlor die unweit östlich des Dorfs auf einer Anhöhe gelegene, im 14. Jahrhundert erbaute Totenkirche ihre Funktion als Pfarrkirche; sie ist seit 1809 Ruine. Die Propsteikirche, eine dreischiffige Säulenbasilika, wurde wegen irreparabler Schäden 1867 abgebrochen und von 1867 bis 1868 durch die heutige Kirche ersetzt, einen historisierender Bau in klassizistischer Tradition mit romanisierenden, aber auch gotisierenden Formen.
Im Osten des Dorfs liegt die sogenannte „Bergfreiheit“, wo Bergleute des wenige Kilometer nördlich befindlichen und vom 15. bis zum 19. Jahrhundert betriebenen Kupferbergwerks „Grube Gustav“ angesiedelt wurden. Bei der Säkularisation der Propstei wurde dieses Gebiet den Bergleuten in Erbpacht gegeben und wird seitdem die „Bergfreiheit“ genannt.[5][6]
Abterode war in Kurhessen (ab 1821) Sitz eines Justizamtes und nach der Annexion Kurhessens durch Preußen ab 1867 Sitz des Amtsgerichtes Abterode.
Abterode hatte eine größere jüdische Gemeinde mit einer staatlich anerkannten Israelitischen Elementarschule von 1840 und einer Synagoge von 1870.[7] In der Zeit des Nationalsozialismus wurden 47 Abteroder Einwohner jüdischer Herkunft deportiert und ermordet.[8]
Am 31. Dezember 1971 schlossen sich im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbständigen Orte Abterode, Alberode, Germerode, Vockerode, Weidenhausen und Wellingerode zur neuen Gemeinde Meißner zusammen.[9]
In Abterode gibt es eine Freizeitanlage mit einer Kneipp-Wassertretanlage, eine Sportanlage, ein Bürgerhaus, eine Skateranlage, eine Tennisanlage, eine Sportschießanlage, eine Kegelbahn und viele Kilometer ausgeschilderter Wanderwege.
Dem Wegfall lokaler Einkaufsmöglichkeiten auf dem Lande wird in Abterode, als einem der drei ersten Dörfer in Hessen, mit dem neuen Einzelhandelskonzept Lädchen für alles begegnet. Für einen lokalen Träger stellt das Fuldaer Unternehmen Tegut Konzept, Waren und Einrichtung eines kleinen Lebensmittelladens, ähnlich dem Angebot eines „Tante-Emma-Ladens“, zur Verfügung. Der lokale Betreiber ergänzt dieses Kernangebot durch weitere Handels- und Dienstleistungskomponenten, wie Postdienst, Reinigungsannahme, Dorf-Café, Apothekendienst, Bankdienst etc.
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