Bis zur Reformation gehörten Borsdorfs Christen zur Kirche Panitzsch, die Verstorbenen wurden auf dem Friedhof Zweenfurth begraben. Mit dem Anwachsen des Ortes aus wirtschaftlichen Gründen entstand in Borsdorf ein eigener Friedhof.
Am 1. Januar 1906 wurde Borsdorf aus der Parochie Beucha-Zweenfurth ausgepfarrt und eine selbstständige Kirchgemeinde. Für das kirchliche Leben diente im 1905 errichteten Ostflügel der Schule ein Betsaal: zwei Klassenzimmer im zweiten Stock, die mit Öffnen einer Doppeltür zu einem großen Raum wurden. Beim Schulneubau wurde ein Glockenturm auf dem Dach geschaffen. Am 17. November 1907 fand die feierliche Glockenweihe der 130 Kilogramm schweren Eisenglocke mit dem Schlagton C und dem Schriftzug „Kommt, wir wollen wieder zum Herrn“ statt, gegossen von der Firma Möllnitz & Schiffter in Leipzig.[2][3]
Im Jahr 1925 kaufte die Kirchgemeinde den alten Gasthof „Schweizerhaus“ in der Schulstraße 17, dort wohnt seitdem der Pfarrer mit seiner Familie. Zum Gasthof gehörte ein Tanzsaal, der als Betsaal für Gottesdienste genutzt wurde.