Die Ortschaft liegt im äußersten Norden der Gemeinde Klein Sankt Paul, auf dem Gebiet der Katastralgemeinde Kirchberg, linksseitig im Görtschitztal, an den westlichen Hängen der Saualpe. Im Ort werden folgende Hofnamen geführt: Lorber (Nr. 2), Ritzmann (Nr. 4), Pacher/Pungerter (Nr. 6), Stieber (Nr. 8) und Geyer (Nr. 16).
Die Gegend war schon in der Römerzeit besiedelt, wie Spolien an der heutigen Kirche beweisen. Zwischen 1167 und 1181 wird Chirchperg urkundlich erwähnt. Die Kirche wurde im 15. Jahrhundert gegen die Türken befestigt. Diese über einer Quelle errichtete Kirche war bis zur Zeit Josefs II. ein beliebtes Wallfahrtsziel.
Durch den Ort verlief eine Steuergemeindegrenze: Die Kirche und der südliche Teil des Orts lagen in der Steuergemeinde Kirchberg und gehörte damit in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Steuerbezirk Wieting. Der nördliche Teil des Orts hingegen lag damals in der Steuergemeinde Hinterberg und gehörte zum Steuerbezirk Althofen. Bei Bildung der Ortsgemeinden im Zuge der Reformen nach der Revolution 1848/49 kam der südliche Teil des Orts an die Gemeinde Wieting, der nördliche Teil an die Gemeinde Lölling. Im Zuge einer Gemeindestrukturreform wurde die Katastralgemeindegrenze geändert, so dass der gesamte Ort seither in der Katastralgemeinde Kirchberg liegt. Gleichzeitig kam der Ort an die Gemeinde Klein Sankt Paul.
Für den Bereich der heutigen Ortschaft ermittelte man folgende Einwohnerzahlen:
1869: 15 Häuser, 102 Einwohner; davon:
Ortschaft Kirchberg in der Gemeinde Lölling: 8 Häuser, 57 Einwohner
Ortschaft Kirchberg in der Gemeinde Wieting: 7 Häuser, 45 Einwohner[2]
1880: 18 Häuser, 131 Einwohner; davon:
Ortschaft Kirchberg in der Gemeinde Lölling: 11 Häuser, 81 Einwohner
Ortschaft Kirchberg in der Gemeinde Wieting: 7 Häuser, 50 Einwohner[3]
1890: 20 Häuser, 132 Einwohner; davon:
Ortschaft Kirchberg in der Gemeinde Lölling: 12 Häuser, 79 Einwohner
Ortschaft Kirchberg in der Gemeinde Wieting: 8 Häuser, 53 Einwohner[4]
1900: 21 Häuser, 102 Einwohner; davon:
Ortschaft Kirchberg in der Gemeinde Lölling: 12 Häuser, 56 Einwohner
Ortschaft Kirchberg in der Gemeinde Wieting: 9 Häuser, 46 Einwohner[5]
1910: 20 Häuser, 88 Einwohner; davon:
Ortschaft Kirchberg in der Gemeinde Lölling: 12 Häuser, 57 Einwohner
Ortschaft Kirchberg in der Gemeinde Wieting: 8 Häuser, 31 Einwohner[6]
1923: 19 Häuser, 98 Einwohner; davon:
Ortschaft Kirchberg in der Gemeinde Lölling: 8 Häuser, 32 Einwohner
Ortschaft Kirchberg in der Gemeinde Wieting: 11 Häuser, 66 Einwohner[7]
1934: 76 Einwohner; davon:
Ortschaft Kirchberg in der Gemeinde Lölling: 28 Einwohner
Ortschaft Kirchberg in der Gemeinde Wieting: 48 Einwohner[8]
1961: 12 Häuser, 45 Einwohner; davon:
Ortschaft Kirchberg in der Gemeinde Lölling: 7 Häuser, 30 Einwohner
Ortschaft Kirchberg in der Gemeinde Wieting: 5 Häuser, 15 Einwohner[9]
2001: 23 Gebäude (davon 11 mit Hauptwohnsitz) mit 30 Wohnungen; 33 Einwohner und 12 Nebenwohnsitzfälle; 13 Haushalte; 1 Arbeitsstätte, 9 land- und forstwirtschaftliche Betriebe[10]
Katholische Pfarrkirche Kirchberg Unsere Liebe Frau (Maria im Moos): Die Wehrkirche wurde im 12. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt und ist seit 1266 Patronatskirche der Erzabtei St. Peter in Salzburg. Es bildeten sich Wallfahrten zu einem Marienbild und zur unter der Kirche gelegenen Quelle (Augenbründl) aus.[13] 1839 stattete Ludwig Mooser die Kirche mit einer neuen Orgel aus.
K. K. Statistische Central-Commission: Orts-Repertorium des Herzogthumes Kärnten. Auf Grundlage der Volkszählung vom 31. Dezember 1869. Carl Gerold’s Sohn, Wien 1872. S. 62.
K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 31. December 1880. Alfred Hölder, Wien 1882. S. 49.
K. K. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorien der im Österreichischen Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1890. V. Kärnten. Alfred Hölder, Wien 1894. S. 50.
K. K. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder. Neubearbeitung auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. December 1900. V. Kärnten. K. K. Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1905. S. 68.
Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium der Österreichischen Länder. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. V. Kärnten. Verlag der Staatsdruckerei, Wien 1918. S. 33.
Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930. Abschnitt Kärnten, S. 12.
handschriftlicher Nachtrag im Ortsverzeichnis 1923 (Bundesamt für Statistik (Hrsg.): Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 7. März 1923. Österreichische Staatsdruckerei, Wien 1930.) mit der Signatur II 28238 der Universitätsbibliothek Klagenfurt. Abschnitt Kärnten, S. 12.
Österreichisches Statistisches Zentralamt: Ortsverzeichnis von Österreich. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 21. März 1961. Österreichische Staatsdruckerei, 1965. S. 253.