Kanonissenstift Lindau
ehemaliges Kanonissenstift in Lindau (Bodensee) in Bayern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
ehemaliges Kanonissenstift in Lindau (Bodensee) in Bayern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Kanonissenstift Lindau ist ein ehemaliges Kanonissenstift in Lindau (Bodensee) in Bayern in der Diözese Augsburg. Dieses Damenstift trug den vollständigen Namen „Unserer Lieben Frau unter den Linden“ und war zeitweise eine Fürstabtei mit allen Rechten eines (souveränen) Fürstentums. Seine Vorsteherin war Fürstäbtissin.
Das „Unserer Lieben Frau unter den Linden“ geweihte Kloster wurde durch Graf Adelbert von Rätien aus dem Geschlecht der Burchardinger um das Jahr 822, eventuell aber auch schon um 817, gegründet. Es gilt als Urzelle der Stadt Lindau.
Die Stadtgeschichte Lindaus ist sehr eng mit dem Kanonissenstift verbunden, da die Verlegung des Klostermarktes vom Festland (von der Gemeinde Aeschach) auf die Insel um 1079 die ökonomische Grundlage zur Stadtentstehung bildete. Im 15. Jahrhundert erlangte die Äbtissin des Klosters die Würde einer weltlichen Reichsfürstin.
Während die Stadt Lindau 1528 protestantisch wurde, blieb – dank der Unterstützung durch den Kaiser – das Stift bei der katholischen Lehre. Es wurde 1802 im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Das Stift fiel an den Fürsten Bretzenheim, der 1804 Lindau gegen Ländereien in Böhmen und Ungarn eintauschte. Im Stiftsgebäude wurde das Landratsamt untergebracht, die 1922 teilweise abgebrannte Stiftskirche als katholische Pfarrkirche genutzt.
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