Seinen ersten Roman veröffentlichte er 1916. In der Folgezeit brachte er weitere erzählerische Werke hervor. Diese hatten entweder einen geschichtlichen und kulturgeschichtlichen Hintergrund oder waren gegenwartsbezogen und zeigten das Leben meist von seiner heiteren Seite.[1]
Seine berühmteste Romanfigur, den „lieben Augustin“, ließ er im Pfarrhaus von Wasserburg am Bodensee aufwachsen. Es war der ausdrückliche Wunsch Geißlers, auf dem Friedhof in Wasserburg am See neben der St. Georgs-Kirche seine letzte Ruhe zu finden. Sein Grab, im Biedermeierstil gestaltet, findet man gleich links neben dem Eingang, noch unter den südlichen ausladenden Ästen der großen Friedenseiche von 1871, die vor dem Friedhof steht.
Horst Wolfram Geißler ist mit seinem Der liebe Augustin im Kindlers Literatur Lexikon vertreten. Zitat daraus: „Der große Erfolg des Werks (die deutsche Auflage nähert sich inzwischen der Million) ist nicht zuletzt auf die treffende Veranschaulichung deutscher Eigentümlichkeiten und auf Geißlers durchsichtige, gelöste Diktion zurückzuführen: Seit drei Jahrzehnten wird daher der Roman an amerikanischen Universitäten zur Deutschlektüre verwendet.“ (Richard Mellein im KLL).
Durch zahlreiche Übersetzungen wurde Geißlers Schaffen auch im Ausland bekannt. Seine Romane und Erzählungen sind in weit mehr als zwei Millionen Exemplaren verbreitet.
Repetitorium der deutschen Literaturgeschichte. Ein chronologischer Grundriß, 1917
Panzer im Osten. Vom Kampfe. Division in Sowjetrußland, 1943
Der ewige Tempel. Studien zur Geschichte, zur Entwicklung und zu den Grundgedanken der Astrologie, 1949
Neu aufgelegt als: Astrologie. Geschichte – Entwicklung – Bedeutung. Grundgedanken. Sanssouci, Zürich 1982
Als Herausgeber
Die Gestaltungen des Faust. Die bedeutendsten Werke der Faustdichtung seit 1587, München 1927; Nachdruck Olms, Hildesheim 1974, ISBN 3-487-05255-5
Die Schönheit der deutschen Sprache, 1929
Werner Dobras: Geißler und der liebe Augustin. In: Bodensee-Hefte, Wil, 1993, 6, S. 30–33
Peter Kramer: Wo der liebe Augustin lebte. Eine Romanfigur von Horst Wolfram Geißler, die das Wesen der Landschaft am See verkörpert. In: Annäherungen an Lindau. Berühmte Autoren in der Inselstadt und Umgebung, Montaigne, Strindberg, Hesse, Geißler, Walser und andere, hg. v. Manfred Hagel. Signatur, Lindau 1996, S. 50–65, ISBN 3-9804163-1-3
Manfred Bosch: „Mit einer wunderbaren Leuchtkraft rückwärts ...“ Horst Wolfram Geißler und der erfolgreichste Bodensee-Roman des 20. Jahrhunderts. In: Bohème am Bodensee. Literarisches Leben am See von 1900 bis 1950. Libelle, Lengwil am Bodensee 1997, S. 233–235, ISBN 3-909081-75-4