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Sportflugzeug Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Junkers A 50 ist ein einmotoriges, zweisitziges Ganzmetall-Leichtflugzeug, dessen Erstflug am 13. Februar 1929 stattfand. Die bei Junkers & Co. gebaute Konstruktion wurde von Hermann Pohlmann (1894–1991)[1] entworfen und verwendete die für Junkers-Flugzeuge typische Leichtmetall-Wellblechbeplankung. Verschiedentlich wurde die Maschine auch als A 50 „Junior“ bezeichnet.
Junkers A 50 | |
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Junkers A 50 im Deutschen Museum | |
Typ | Sportflugzeug |
Entwurfsland | |
Hersteller | Junkers |
Erstflug | 13. Februar 1929 |
Stückzahl | 69 (erste Serie) |
Inzwischen wird das Flugzeug – äußerlich bis auf die Nase mit der Ursprungsversion identisch, jedoch mit modernster Technik – erneut in Serie gebaut.
Nach dem Erstflug im Februar 1929 wurden im Laufe des Jahres insgesamt fünf Prototypen gebaut, um verschiedene Motoren zu prüfen. Junkers erhoffte sich eine Produktionszahl von 5000 Exemplaren der als eine Art Volksflugzeug gedachten A 50, doch konnten während der Bauzeit insgesamt nur 69 hergestellt werden, da das Flugzeug mit etwa 16.000[2] Reichsmark recht teuer war; zudem herrschte ab Oktober 1929 eine Weltwirtschaftskrise. So wurden von den gebauten Maschinen lediglich 50 verkauft. Diese Flugzeuge gingen unter anderem nach Finnland, der Schweiz, Japan, Portugal, Südafrika, Großbritannien, Brasilien und Australien. Auch die bolivianische Luftwaffe erwarb einige Maschinen zu Schulungszwecken.[3] Vereinzelte Maschinen wurden auch von Fluggesellschaften eingesetzt. Mehrere A 50 nahmen an den Europarundflügen von 1929 und 1930 teil.
Befand sich kein Passagier an Bord, konnte der unbesetzte Platz mit einer Abdeckung geschlossen werden. Ab der A 50ce konnten die Tragflächen für eine Straßenüberführung an den Rumpf angeklappt werden.
Mit der A 50 wurden eine Reihe von Experimentalumbauten erprobt. So wurde ein Einradfahrwerk erprobt, das ein Rad zentral unter dem Rumpf besaß. Unter den Tragflächen befanden sich federnde Kufen.
Eine Maschine wurde zu einem Hochdecker umgerüstet. An dieser Maschine wurden Versuche mit veränderlichem Einstellwinkel der Tragfläche gemacht.
Der Typ A 50 stellte eine Reihe von FAI-Weltrekorden auf. In der Auslegung mit Schwimmern und dem 59 kW leistenden Armstrong-Siddeley-Genet-Motor wurden erzielt:
Marga von Etzdorf flog 1930 als erste Frau mit ihrer gelben Junkers Junior alleine von Berlin nach Tokio.
Grundmodell mit einem 59 kW starken Armstrong-Siddeley-Genet-Motor. Die Tragflächen sind noch ohne V-Stellung.
Tragflächen mit V-Stellung, 59-kW-Walter-Motor
Tragflächen mit V-Stellung, jedoch Armstrong Siddeley Genet mit 59 kW
Tragflächen mit V-Stellung; mit 63 kW starkem Armstrong-Siddeley-Genet-II-Motor, für den Export auch mit dem Genet-Major-I mit 74 kW ausgerüstet. Tragflächen beiklappbar
Tragflächen mit V-Stellung, mit einem 65 kW starken Siemens-&-Halske-Sh-13-Motor. Tragflächen beiklappbar
Tragflächen mit V-Stellung, 63 kW starker Armstrong-Siddeley-Genet-II-Motor, zusätzlich einige Modifikationen an der Flugzeugzelle, Tragflächen beiklappbar
Die 2018 in der Schweiz gegründete Junkers Flugzeugwerke AG hat damit begonnen, die A 50 neu aufzulegen. Das nach alten Plänen neu gebaute Muster ist, dank neuester Technologien und Komponenten, ein modernes Ultraleichtflugzeug mit einer Leermasse von 378 kg. Äußerlich unterscheidet sich die Neuauflage von ihrem Vorbild einerseits durch die strömungsgünstigere Nase (aufgrund des Verzichts auf einen Sternmotor) und andererseits durch die Verwendung eines Spornrads anstatt eines einfachen Schleifsporns. Die Räder sind entweder vorbildgerecht mit Blechscheiben verkleidet oder aber mit Kreuzspeichen ausgeführt.[4]
Das Flugzeug enthält einen für Ultraleichtflugzeuge vorgeschriebenen Gesamtrettungsfallschirm von GalaxyRescue Systems, der sich im früheren Gepäckfach befindet. Als Antrieb dient ein heute weit verbreiteter Vierzylinder-Rotax-912is-Motor mit einer Leistung von 100 PS[5], wodurch die Maschine eine Höchstgeschwindigkeit von über 200 km/h erreicht.[6] Mit einem Verbrauch von 15 Litern Treibstoff pro Stunde und einem Tankvolumen von 102 Litern übertrifft die neue Version die bereits große Reichweite ihres Vorbilds noch weiter.
Die Abreißgeschwindigkeit, d. h. die Mindestgeschwindigkeit, bei der die Luftströmung noch einen kontrollierten Flug erlaubt, liegt bei nur 80 km/h; für den Start werden rund 100 Meter benötigt.
Der Propeller stammt vom bayerischen Unternehmen MT Mühlbauer, die steuert die französische Firma Beringer bei, und die Avionik kommt von Garmin. Im Cockpit kommt statt eines herkömmlichen Instrumentenbrettes ein Bildschirm zum Einsatz. Damit sollen größtmögliche Sicherheit und Zuverlässigkeit erreicht werden. Die ersten 29 Stück (abgeleitet vom Jahr des Erstfluges 1929) wurden für einen Einführungspreis von 179.000 Euro angeboten.[7][8] Das nach einem Jahr Bauzeit vom Junkers-Partnerunternehmen Kaelin Aero Technologies GmbH im baden-württembergischen Oberndorf fertiggestellte erste Exemplar wurde im Juni 2021 vorgestellt.[9] Am 21. Dezember desselben Jahres fand der Erstflug der neuen A 50 am Flugplatz Neuhausen ob Eck statt.[10] Die Musterzulassung durch den Deutschen Ultraleichtflugverband e. V. (DULV) erfolgte am 25. November 2022 mit dem Kennblatt 992-221.[11]
Kurz darauf, im Dezember 2022, wurde die erste Maschine der neuen Serie ausgeliefert. In den USA wird die JFAG A50-UL über die WACO Aircraft Company angeboten, die ebenfalls zur Junkers Flugzeugbau AG gehört[12].
Auf der Aero 2022 in Friedrichshafen wurde durch die JFAG eine Weiterentwicklung der JFAG A50-UL als JFAG A60 vorgestellt. Die A60 soll einen verbreiterten Rumpf zur Anordnung der beiden Sitze nebeneinander sowie ein einziehbares Fahrwerk erhalten. Die Flügel sollen unverändert von der A50-UL übernommen werden. Ebenso wie die JFAG A50-UL soll die JFAG A60 eine Musterzulassung über den Deutschen Ultraleichtflugverband erhalten.[12]
Kenngröße | Original 1929[13] | Neuauflage 2021[14] |
---|---|---|
Besatzung | 2 | 2 |
Länge | 7,12 m | 7,41 m |
Spannweite | 10,00 m | 9,84 m |
Höhe | 2,40 m | 2,89 m |
Flügelfläche | 13,70 m² | 13,70 m² |
Flügelstreckung | 7,3 | 7,3 |
Flächenbelastung | 43,80 kg/m² | 43,80 kg/m² |
Leermasse | 360 kg | 371 kg |
Zuladung | 240 kg | 240 kg |
Startmasse | 600 kg | 600 kg |
Antrieb | Armstrong Siddeley Genet
5-Zylinder-Sternmotor |
Rotax-912is
4-Zylinder |
Leistung | 80 PS (59 kW) | 100 PS (74 kW) |
Höchstgeschwindigkeit | 172 km/h | 208 km/h |
Reisegeschwindigkeit | 145 km/h | 140 km/h |
Steigleistung | 2,80 m/s | |
Dienstgipfelhöhe | 4600 m | |
Reichweite | 600 km | 1.250 km[15] |
Heute existieren noch drei erhaltene Original-Junkers-A50-Flugzeuge der ersten Serie, davon eines im flugfähigen Zustand:
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