Loading AI tools
deutscher Historiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Johannes Gotthelf Wilhelm Kühn (* 24. Januar 1887 in Bogschütz, Schlesien; † 24. Februar 1973 in Heidelberg)[1] war ein deutscher Historiker.
Johannes Kühn wurde als Sohn des evangelischen Pfarrers Martin Kühn und dessen Frau Emma, geb. Buse, in Bogschütz in Schlesien (heute: Boguszyce, Polen) geboren. Zu seinen Vorfahren väterlicherseits gehörte der Dichter Theodor Körner. Nach dem Abitur am Gymnasium in Oels studierte Kühn seit 1905 Mittlere und Neuere Geschichte, Germanistik und Literaturwissenschaft an den Universitäten Breslau, München und Leipzig. Im November 1911 wurde er in Leipzig mit einer von Gerhard Seeliger betreuten Dissertation Zur Geschichte des Verfalls der Grundherrschaft und der Entwicklung der Agrarverfassung in Südwestdeutschland promoviert. Während seines Studiums wurde er Mitglied beim Verein Deutscher Studenten Leipzig.[2] Nach einer Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter und dem Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg wurde er 1923 an der Universität Leipzig habilitiert. Er wurde Privatdozent und 1927 außerordentlicher Professor ebenda.
Von 1928 bis 1945 war er ordentlicher Professor für Geschichte an der Technischen Universität Dresden. Seine Forschungsschwerpunkte waren die Geschichte der Frühen Neuzeit, insbesondere des Heiligen Römischen Reiches im 16. Jahrhundert sowie die Geistesgeschichte und die Kulturgeschichte des Protestantismus. Er war Mitbearbeiter der Deutschen Reichstagsakten aus der Zeit Kaiser Karls V. Der NS-Diktatur diente er sich – zeitweise – an, indem er seine Geschichtsschreibung der NS-Sprache unterwarf. So bezeichnete er Friedrich II. als „einen nordisch-germanischen Menschen“.[3] Ähnlich liest sich eine Zusammenstellung seiner Vorlesungen Über den Sinn des gegenwärtigen Krieges (1940) in der Reihe Schriften zur Geopolitik (Band 18). Seit 1943 war er ordentliches und seit 1949 korrespondierendes Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften.[4]
1947 wurde er ordentlicher Professor für Geschichte an der Universität Leipzig. Von 1949 bis 1955 war er ordentlicher Professor für Neuere Geschichte[5] an der Universität Heidelberg, wo er auch Doktorvater von Horst Boog, Dieter Groh und Reinhart Koselleck war.
Kühn war seit 1925 mit Lucie Koerner, einer Tochter des Tierarztes Franz Koerner und dessen Frau Elsa, geb. Kaiser, verheiratet. Sein Neffe und Patenkind war der Historiker Reinhart Koselleck.[6]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.