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deutschbaltischer Landespolitiker und schwedischer Diplomat Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Joachim Transehe von Roseneck (auch Joakim Transehe-Roseneck, *9. September 1589 in Gramsden[1](Kurland); † 6. Dezember 1673 in Eke (Schweden)), Herr auf Kroppenhof (Livland) und Eke (Schweden) war ein deutsch-baltischer Jurist, Diplomat und Politiker.
Joachim studierte 1605 an der Albertus-Universität Königsberg Rechtswissenschaft. 1612 wurde er Kanzlist[2] bei dem brandenburgischen Gesandten in Bayreuth. Danach wurde er Sekretär auf dem Reichstag zu Warschau. 1619 wurde er zum Rat des Herzogs Julius Ernst von Braunschweig berufen. Er trat danach in den dänischen und Ende der 1620er Jahre in den schwedischen Staatsdienst ein. 1631 war er schwedischer Hofrat und Gesandter am Königshof in Berlin. In dieser Eigenschaft war er gemeinsam mit Graf Matthias Turn im Mai Verhandlungsführer bei dem Kurfürsten Georg Wilhelm von Brandenburg, um mit diesem ein Bündnis mit dem schwedischen König Gustav II. Adolph auszuhandeln. Diese Verhandlungen führten im Juni 1631 zum Anschluss Brandenburgs an Schweden. Joachim vertrat dann Schweden, in den schwierigen Jahren 1631–1638, in Berlin; sein diplomatisches Geschick brachte ihm auf beiden Seiten große Anerkennung entgegen. 1638 wurde er als Geheimer Hofrat in die schwedische Regierung Pommerns versetzt. Am 9. Oktober 1641 wurde er unter dem Namen „von Roseneck“, für den schwedischen Adel, nobilitiert und unter der Nummer 269 in das schwedische Adelsmatrikel eingetragen. In den nachfolgenden Jahren leitete Joachim noch mehrere diplomatische Missionen in Berlin, lebte aber überwiegend auf seinem Gut. Er war auch seit 1642 reger Teilnehmer an den Reichsratversammlungen in Stockholm und ab 1644 Ausschussmitglied.
Als Gesandter hatte Joachim von Roseneck nicht nur staatspolitische Missionen auszuführen, sondern auch private Anliegen des brandenburgischen Kurfürsten zu behandeln. Wie die Urkunden und Aktenstücke (hier auszugsweise) zur Geschichte des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg belegen, handelte es sich dabei um:[3]
Als Stammvater der schwedischen Familienlinie – die nur eine Generation ausfüllte und bereits mit seinem Sohn Gustav Adolph (* 1634 in Berlin; † 1710 in Tuna, Schweden) in männlicher Linie erlosch – stammte er aus dem deutsch-baltischen Adelsgeschlecht Transehe-Roseneck. Sein Vater war der Prediger und Beisitzer im fürstlichen Konsistorium des Herzogtums Kurland und Semgallen Gerhard Transehe. Joachim heiratete 1623 in erster Ehe Anna von Loije aus Brabant († 1624). Das Paar hatte einen Sohn:
In zweiter Ehe heiratete er 1632 Magdalena Roseneck (1615–1675), Tochter des Brandenburgischen Hofrats Jakob Philipp Roseneck. Aus dieser Ehe erwuchsen:
1641 überließ der Besitzer von Kroppenhof, der Landrichter Ludwig Hintelmann, dem Hofrat Joachim Transehe dieses Gut. Königin Christine von Schweden anerkannte 1653 Johachim Transehe von Roseneck als Besitzer von Kroppenhof. Die Gebrüder Joachim Heinrich und Gustav Adolph von Roseneck, denen auch Ecke und Roseneck gehörte, verpfändeten Kroppenhof im Jahre 1670 dem Dettmar Steffens und Philipp Leuenstein für 4000 Taler. Später gehörte dieses Gut der Krone und wurde 1760 von der Zarin Elisabeth dem General Graf Tschernyschow geschenkt, der es dem Geheimrat Otto Hermann von Vietinghoff verkaufte.[5]
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