Jankowo (Drawsko Pomorskie)
Dorf in Polen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Jankowo (deutsch Janikow, früher Janickow und Janicow) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es gehört zur Gmina Drawsko Pomorskie (Gemeinde Dramburg) im Powiat Drawski (Dramburger Kreis).
Das Kirchdorf liegt in Hinterpommern, etwa fünf Kilometer westsüdwestlich der Stadt Dramburg (Drawsko Pomorskie), fünf Kilometer nordwestlich des Dorfs Mielenko Drawskie (Klein Mellen) und drei Kilometer nördlich des Dorfs Woliczno (Golz).
Im 14. Jahrhundert gehörte das Gut Janikow neben Born, Dolgen, Gienow, Golz, Sarranzig und einigen anderen Gütern zu einer Reihe von Lehen, die die alteingesessene neumärkische Familie von der Borne vom Markgrafen als Lehen empfangen hatte.[1] Dem Landbuch von 1337 zufolge war Janikow der Vogtei Falkenburg zugeordnet.[2] Für den Rossdienst im Jahr 1565 im damaligen Kreis Dramburg hatten die Goltze von Janikow und Mellen drei Pferde zu stellen und lagen damit hinter den Güntersberg mit 15 Pferden und den Borne zu Grassee und Zamzow mit fünf Pferden.[3]
Im Jahr 1715 besaß der preußische Kapitän-Lieutenant Gottfried von Billerbeck († vor 1745) einen Anteil von Janikow.[4] Um 1801 hatte das Kirchdorf und Gut Janikow sechs Bauernstellen, einen Pfarrbauern, eine Kossätenstelle, neun Einlieger, ein Forstrevier mit über 200 Morgen Wald und insgesamt 126 Einwohner; seine Besitzer waren die verheiratete Baronin von der Goltz, geb. von Bonin, und der Oberförster von Dewitz.[5]
Im Jahr 1884 befand sich das 666 Hektar große Rittergut Janikow im Besitz des Lieutenants der Reserve Erich Gropius,[6] dem es auch noch 1892 und 1896 gehörte.[7][8]
Am 1. Oktober 1897 wurde die Teilstrecke Grassee – Janikow der Saatziger Kleinbahnen für den Personen-, Gepäck-, Vieh- und Güterverkehr eröffnet.[9]
Am 1. April 1927 hatte das Rittergut Janikow eine Flächengröße von 666 Hektar, und am 16. Juni 1925 hatte der Gutsbezirk 270 Einwohner.[10] Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Janikow in die Landgemeinde Janikow eingegliedert.[11]
Die Gemarkung der Landgemeinde Janikow hatte um 1930 eine Fläche von 11,9 km². Im Gemeindegebiet standen insgesamt 34 bewohnte Wohnhäuser an fünf verschiedenen Wohnstätten:[12]
Im Jahr 1945 gehörte das Dorf Janikow zum Kreis Dramburg im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs. Janikow war dem Amtsbezirk Mellen zugeordnet.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region Anfang März 1945 von der Roten Armee besetzt. Nach Beendigung der Kampfhandlungen wurde Janikow zusammen mit ganz Hinterpommern seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung überlassen. Danach begann die Zuwanderung polnischer Zivilisten. Das Dorf Janikow wurde unter der polonisierten Ortsbezeichnung ‚Jankowo‘ verwaltet. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus Janikow und dem Kreisgebiet vertrieben.
Jahr | Einwohner | Anmerkungen |
---|---|---|
1801 | 126 | Dorf und Gut mit einer Försterei, einer Mutterkirche und 18 Feuerstellen (Haushaltungen), im Besitz der Baronin von der Goltz, geb. von Bonin, und des Oberförsters von Dewitz[5] |
1818 | 106 | Kirchdorf, adlige Besitzung[13] |
1825 | 120 | Dorf mit dem Vorwerk Louisenhof[14] |
1852 | 199 | Dorf[15] |
1864 | 238 | am 3. Dezember, davon 93 im Gemeindebezirk und 145 Gutsbezirkdavon[16] |
1867 | 240 | am 3. Dezember, davon 94 im Dorf und 146 im Gutsbezirk[17] |
1871 | 254 | am 1. Dezember, davon 106 im Dorf (105 Evangelische, ein Katholik) und 148 im Gutsbezirk (sämtlich Evangelische)[17] |
1885 | 256 | am 1. Dezember, davon 96 im Dorf (sämtlich Evangelische) und 160 im Gutsbezirk (sämtlich Evangelische)[18] |
1890 | 243 | am 1. Dezember, davon 98 im Gemeindebezirk und 145 im Gutsbezirk[19] |
1910 | 253 | am 1. Dezember, davon 65 im Dorf und 188 im Gutsbezirk[20] |
1925 | 387 | davon 382 Evangelische[12] |
1933 | 315 | [21] |
1939 | 391 | [21] |
Die vor 1945 anwesende Dorfbevölkerung war mit wenigen Ausnahmen evangelisch. 1820 war die im Regierungsbezirk Köslin gelegene Pfarrei Janikow mit der im Regierungsbezirk Stettin gelegenen Pfarrei Zamzow, zu der die Filiale Grassee gehörte, zusammengelegt worden, wodurch eine Parochie mit fünf Kirchen entstanden war; Pfarrssitz war Janikow.[22] Um die Verwaltungsaufgabe zu erleichtern, wurde nach dem am 16. März 1855 eingetretenen Tod des Pfarrers Wilm zu Janikow unter Beibehaltung des Pfarrsitzes in Janikow in dem Filialdorf Gienow ein Pfarrvikariat errichtet, dem die selbständige Verwaltung der Kirchen und Gemeinden in Gienow und Grassee übertragen wurde, während die Seelsorge von Janikow, Golz und Zamzow dem Pfarrer in Janikow oblag.[22]
Die seit Kriegsende anwesende polnische Dorfbevölkerung ist größtenteils römisch-katholisch.
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